CEE: IKT-Markt in Bewegung

Zentral- und Osteuropa birgt für die IKT-Branche nach wie vor ein großes Potenzial. Die einzelnen Länder entwickeln sich dabei aber unterschiedlich, was angepasste Strategien erfordert. [...]

Die CEE-Region ist für Österreich traditionell ein wichtiger Markt. Viele IT-Unternehmen investieren in der Region und haben ihre eigenen Standorte aufgebaut. Und während Österreich in globalen Rankings seit einigen Jahren zurückfällt, kann sich das Land im CEE-Raum behaupten. Dabei ist die IKT-Branche einer der stärksten Wachstumsmotoren, der jedoch ohne leistungsfähige Infrastruktur immer stärker ins Stottern geraten könnte. Das Unternehmen Kapsch BusinessCom hat gemeinsam mit dem Marktanalyse- und Beratungsunternehmen Pierre Audoin Consultants (PAC) in einer groß angelegten Studie untersucht, wie sich die IKT-Branche in der CEE-Region und in der Türkei – einem Markt mit starkem Wachstum – entwickelt.

„Die Herausforderungen für die IKT-Branche sind in allen Märkten weitgehend gleich. Die Strategien, um die Herausforderungen zu meistern, sind aber durchaus unterschiedlich. Polen hat etwa einen Bestwert bei Plänen zur Nutzung von Cloud Services und in Summe gute Werte in fast allen Kategorien. Rumänien hat die meisten Punkte bei den Budgetprognosen und bei den Plänen zu BYOD. Damit liegen diese Länder in etwa gleichauf mit Österreich, das allerdings insgesamt deutlich bessere Wirtschaftsdaten hat“, sagt Stephan Kaiser, Mitglied der Geschäftsleitung von PAC gegenüber der COMPUTERWELT. Bei dem von Kapsch entwickelten „ICT Market Readiness Index“, der die aktuelle Performance der einzelnen Länder vergleicht, liegt Österreich gleichauf mit Tschechien an der ersten Stelle. Bei den Prognosen für die Zukunft, die im „ICT Market Development Index“ ermittelt wurden, ist Polen bereits auf dem ersten Platz. Rumänien teilt sich den zweiten Platz mit Österreich. „IT und Telekommunikation sind nicht nur wichtige Elemente für Modernisierung und Effizienzsteigerung von Unternehmen – die Branche ist mit ihrer positiven Dynamik auch ein bedeutender Wachstumstreiber für die Gesamtwirtschaft“, so Jochen Borenich, COO von Kapsch BusinessCom.

IT-AUSGABEN STEIGEN
Auch die Ausgaben für IT haben in Österreich, den Ländern der CEE-Region und in der Türkei stabile Wachstumsraten. Die Studie „ICT-Business-Trends & Challenges“ zeigt, dass die IT-Budgets der Unternehmen in den nächsten drei Jahren sogar noch etwas stärker wachsen werden. Die Ausgaben für IT-Sicherheit sollen dabei besonders stark steigen (laut 56 Prozent der befragten 900 IT-Leiter in der Region). In schwächeren Volkswirtschaften sind die prognostizierten Zuwächse laut Kaiser tendenziell höher. Für Borenich ist dabei eines interessant: „Die befragten Unternehmen geben in vielen Bereichen, wie etwa bei Outsourcing, Anbietern mit starker lokaler Präsenz den Vorzug gegenüber internationalen Unternehmen. Das bestätigt unsere Strategie für diese Länder, bei der wir ähnlich vorgehen wie in Österreich.“ Kapsch ist in den untersuchten Ländern teilweise seit 20 Jahren tätig.

PROBLEM FACHKRÄFTEMANGEL
Großes Potenzial sieht Kaiser im Bereich Cloud Computing. Im Schnitt setzen erst 27 Prozent der befragten Unternehmen Cloud Services ein. Den höchsten Wert erzielen dabei mit 46 Prozent private Clouds lokaler Anbieter. Virtualisierung ist hingegen mittlerweile sehr weit verbreitet. Insgesamt setzen 46 Prozent der Befragen auf derartige Lösungen.
Ein Problem, das für Österreich immer größer wird, ist laut Borenich weiterhin der Fachkräftemangel. Kapsch hat in Rumänien ein Nearshore-Zentrum aufgebaut, und das nicht nur, „weil das Lohnnivieau niedriger ist, sondern vor allem, weil in Rumänien IT im Ausbildungsbereich ein großes Thema ist“. Kaiser ergänzt, dass die Universitäten in Indien jährlich mehr IT-Fachkräfte produzieren, als Deutschland insgesamt in allen Altersgruppen hat. (cb)


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*