Der Linzer Softwarehersteller hat sich darauf spezialisiert, Arbeits- und Freigabeprozesse für Marketingverantwortliche durch Automatisierung zu beschleunigen. In Zeiten wachsender Datenvolumina liegt das Unternehmen damit goldrichtig. [...]
Der Softwarehersteller CELUM, gegründet 1999 in Linz, beschäftigt derzeit rund 90 Mitarbeiter und gehört zu den größten unabhängigen Softwareunternehmen in Österreich. Das Unternehmen betreibt Standorte in Österreich, Deutschland, Frankreich, der Slowakei und den USA und betreut 800 Unternehmen in unterschiedlichen Branchen in mehr als 35 Ländern. CELUM hat sich darauf spezialisiert, Software herzustellen, die Arbeits- und Freigabeprozesse für Marketingverantwortliche von markenorientierten Unternehmen dadurch beschleunigt und vereinfacht, dass digitale Inhalte einfach erstellt, geteilt und verwaltet werden können. Dabei haben der hohe Grad an Automatisierung, die Integration in andere Systeme und eine hohe Benutzerfreundlichkeit dafür gesorgt, dass sich das Unternehmen zum europäischen Marktführer im Bereich Digital Asset Management (DAM) entwickelt hat.
„Wir hatten zur richtigen Zeit die Idee, eine Digital-Asset-Management-Lösung zu schaffen, mit der digitale Marketing-Inhalte einfach verwaltet und geteilt werden können. Schließlich haben diese digitalen Inhalte von Unternehmen in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Dieser Trend geht weiter und verstärkt sich sogar noch“, sagt Michael J. Kräftner, Gründer und CEO von CELUM im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Immer mehr Marketingabteilungen großer nationaler und internationaler Unternehmen suchen nach Lösungen, die Arbeitsabläufe erleichtern. Die Software von CELUM und die umfangreichen Automatisierungsfunktionen unterstützen diesen Trend. „Man kann mit CELUM drastisch Zeit einsparen – nämlich jene Zeit, die man punktuell nicht hat, weil im Marketing vieles an konkreten Ereignissen orientiert ist, also an Produktlaunches zum Beispiel“, erklärt Kräftner. Vor allem das rasant steigende Datenwachstum und die Cloud befeuern das Geschäft des Unternehmens. Immer mehr Content und immer weitere Kanäle wie Web, Social, Mobile, Snapchat, Facebook multiplizieren den Aufwand für die Kunden. Manuell ist der täglich wachsende digitale Content fast nicht mehr zu bewältigen.
MEHR CONTENT KOSTET MEHR ZEIT
„Wir schaffen dafür Lösungen, die Prozesse automatisieren. Mit unserer DAM-Lösung geben wir Unternehmen die Möglichkeit, Content optimal zu verwalten und zu nutzen. Wir ermöglichen es Unternehmen und Marken, zu wissen, wann, wo und wie sie gewissen Content – wie zum Beispiel das Foto des Vorstandsvorsitzenden oder das Video eines Produktes – einsetzen können und dürfen. So wird auch sichergestellt, dass das Unternehmen keine Copyrights oder Nutzungsrechte verletzt, was ihnen teuer zu stehen kommen kann.“, so Kräftner.
Da der Trend zu mehr selbst oder fremd erstelltem digitalen Content in Unternehmen wie zum Beispiel Videos anhält, investiert das Unternehmen einen massiven Anteil des Umsatzes in Forschung und Entwicklung am Standort Linz. In den kommenden Jahren soll ein zusätzliches Gebäude entstehen, das bis zu 80 neuen Mitarbeitern Platz bietet. Dass das Unternehmen auf einem guten Weg ist, wurde erst kürzlich bestätigt, es wurde vom Software-Analysten Capterra auf Platz zwei der weltweit beliebtesten DAM-Lösungen gewählt. Die Lösung gibt es als Cloud-, Hybrid- oder On-Premise-Lösung. Dabei stehen Flexibilität, Skalierbarkeit und generelle Leistungsstärke im Fokus. Lösungen aus der Cloud oder komplett als SaaS-Modell sind laut Kräftner immer stärker im Kommen, denn die Kunden würden die Vorteile dieser Variante sehen.
Einer der neuesten Nutzer der Software aus dem Hause CELUM ist die AlpTransit Gotthard, die Bauherrin des Gotthard Tunnels. Innerhalb von nur drei Monaten wurde die Lösung mit einem lokalen Schweizer Implementierungspartner umgesetzt – so, dass die vielen Bilder und Videos der Eröffnung direkt zur Verfügung gestellt werden konnten. Weitere Neukunden des Unternehmens der letzten Monate sind auch die Fachmarkt-Kette Globus in Deutschland oder Ricola in der Schweiz. „Als Linzer Unternehmen ist es auch schön, dass wir die voestalpine seit mittlerweile mehr als zehn Jahren zu unseren Kunden zählen können.“
VORREITER DER DIGITALISIERUNG
Ein weiterer Trend, der bestimmend für CELUM ist, ist die digitale Transformation. „Ich habe CELUM als digitales Unternehmen gegründet. Das heißt, wir sehen uns in vielen unserer internen Prozesse auch als digitaler Vorreiter und nutzen digitale Prozesse in allen Bereichen unseres Unternehmens: Entwicklung, Administration, HR oder Marketing. Für uns ist im Moment aber ausschlaggebender, dass wir die digitale Transformation unserer Kunden begleiten und vorantreiben, vor allem in der Neuausrichtung und der Digitalisierung von Vertriebsprozessen – Sales & Marketing now is online, mobile and social“, erklärt Kräftner. Für das Land Oberösterreich sieht er noch Potenzial im Bereich Digitalisierung. „Oberösterreich hat viele Leitbetriebe in traditionellen Geschäftsfeldern, für die die Digitalisierung ihrer wesentlichen Prozesse aktuell eine große Herausforderung darstellt. Hier spricht man zurecht von Industrie 4.0. Leider sind Unternehmen in Oberösterreich oft sehr traditionell und daher besteht massiver Aufholbedarf. Leuchttürme wie die voestalpine zeigen aber in unterschiedlichen Bereichen vor, was geht. Hier sind wir selbst als lokaler Leitbetrieb gefordert zu unterstützen, wo es geht.“
Weiters sieht Kräftner beim Thema Breitbandausbau Aufholbedarf: „Leider wurde in Oberösterreich seitens der Politik wenig getan, so wurde zum Beispiel der Breitbandausbau massiv verschlampt und so gingen wertvolle Jahre verloren. Unser Standort im Stadtgebiet von Linz – also keineswegs irgendwo am Land – hatte zum Beispiel im Jahr 2011 noch gar keinen Zugang zu echtem Breitbandinternet, wir mussten dazu erst massiv Geld in die Hand nehmen und selbst aktiv werden. Das war damals schon eigentlich unfassbar. Das Land muss Rahmenbedingungen schaffen, die es Unternehmen möglich machen, erfolgreich in Oberösterreich zu wirtschaften – eine leistungsfähige Breitbandverbindung für alle Betriebe ist dazu Voraussetzung“, sagt Kräftner abschließend. (cb)
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