Eine Umfrage des Netzwerks IT Teamworker hat Selbstverständnis, Ziele und Wünsche des IT-Channels untersucht. Das Ergebnis: Jedes zweite IT-Systemhaus wünscht sich bessere Unterstützung durch die Hersteller. [...]
Es gibt über 15.000 IT-Händler und Systemhäuser in Deutschland. Und sie teilen einen immensen Markt unter sich auf: Laut einer Analyse investierten deutsche Unternehmen 2016 ca. 93,1 Mrd. Euro in Hardware, Software, ITK-Services, Kommunikation und Verbindungsentgelte.
Ist der IT-Channel aber ein echter Treiber der Digitalisierung? Oder profitiert er lediglich von der technischen Entwicklung? Diese Frage verfolgt die Kooperationsgemeinschaft IT-Teamworker in einer nun veröffentlichten Umfrage. Von 1. bis 30. Juni 2017 befragte der Verbund 2.502 IT-Systemhäuser. Die Online-Umfrage wurde von dem Freiburger Softwarehersteller United Planet in Auftrag gegeben.
Wachstumsmärkte Cloud und Digital Workplace
Über 90 Prozent der Umfrage-Teilnehmer waren leitende Angestellte oder Geschäftsführer. Im Fokus dieser Entscheider stehen laut der Umfrage die Themen Cloud Business und Digital Workplace.
Auf Kundenseite sind hauptsächlich Lösungen für die IT-Sicherheit und IT-Infrastruktur gefragt. Darüber hinaus sind insbesondere ERP-Lösungen (bei 66,7 Prozent der Befragten), Angebote für Home-Office-Arbeitsplätze (bei 6 Prozent) und Dokumentenmanagement (bei 53,3 Prozent) sehr gefragt. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen nimmt auch Aufträge mit Entwicklungsaufwand an. Diese sind für die allermeisten Systemhäuser schon ab wenigen Tagen Projektaufwand interessant. Das spricht dafür, auch Entwicklungsplattformen – etwa für Applikationen oder Unternehmensportale – mit ins Portfolio zu nehmen.
Das wünscht sich der IT-Channel von den Herstellern
Die Erwartungen an Software-Hersteller, deren Produkte vertrieben werden, sind breit gefächert. Über die üblichen Benefits (Margen, Schulungen etc.) hinaus wünschen sich über 50 Prozent der Befragten eine kompetente und schnelle Unterstützung bei Supportanfragen. Auch ein effizientes Leadmanagement ist für jedes zweite Systemhaus ein absolutes Muss. Gefolgt werden diese Anforderungen von der Vertriebsunterstützung vor Ort sowie dem Wunsch nach optimaler Einarbeitung in komplexe Produkte.
Die befragten Entscheider aus dem IT-Channel sehen sich selbst als Treiber der Digitalisierung. Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass oftmals nur eine sehr begrenzte Produktpalette angeboten wird. So fehlen zum Beispiel bei vielen Systemhäusern die von Kunden derzeit stark nachgefragten Lösungen zur Workflow-Entwicklung und zum Aufbau von Digital Workplaces.
Ob die Ergebnisse für den heimischen Markt 1:1 anzuwenden sind, ist fraglich. Viele Ergebnisse der Studie dürften in Österreich aber genauso Gültigkeit haben. Immerhin kommt dem Fachhandel hierzulande eine sehr große Bedeutung zu. Das dürfte sich durch die Digitalisierung nicht ändern.
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