Neue Aufgaben haben sich heimische IT-Leiter für das Jahr 2012 vorgenommen, und das bei nur leicht steigenden Budgets. So lautet das Ergebnis der "CIO Umfrage 2012" von L.S.Z. Consulting unter 222 EDV-Verantwortlichen in Österreich. [...]
Die IT-Abteilungen schwenken 2012 von informationstechnischen Agenden hin zu einer betriebswirtschaftlichen Unterstützung, analysiert L.S.Z.-Geschäftsführer Alexander Loisel die Ergebnisse gegenüber Pressetext. An die erste Stelle aufgerückt sind ERP-Lösungen, ein Thema, das 2011 noch auf dem vierten Platz lag. Durchwegs neu im Spitzenfeld sind die Beachtung mobiler Lösungen, Datenspeicherung und Archivierung, „Disaster Recovery“ bzw. „Business Continuity“ sowie CRM-Lösungen. Ebenso neu, jedoch im Mittelfeld, rangiert „Big Data“, abgeschlagen Web 2.0/Social Media und Outsourcing-Vorhaben. Zwei Drittel der IT-Leiter begründen Ausbau wie Ablöse von EDV-Systemen mit Effizienzsteigerung der Geschäftsprozesse.
Die Studie von L.S.Z. Consulting unterstreicht nach Ansicht Loisels auch „erstmalige Ergebnisse“ der letzten Umfrage von Capgemini in der DACH-Region, wonach es in den nächsten zehn Jahren zu einer Aufteilung der IT-Abteilungen in eine rein technische und eine betriebswirtschaftliche mit Augenmerk auf die Geschäftsprozesse kommen wird. „Das klingt überzeugend“, betont der Unternehmensberater. „Darüber sollte man wirklich nachdenken.“
Mehrausgaben planen die EDV-Verantwortlichen heimischer Betriebe heuer bei Software und Dienstleistungen, die für Loisel „bemerkenswert“ zu fast 80 Prozent vor Ort und nicht im Ausland zugekauft werden. Den Investitionsanteil für Neuentwicklungen von rund 20 Prozent empfiehlt der Experte allerdings auf 30 zu erhöhen. „Skeptisch“ betrachtet immerhin die Hälfte der befragten EDV-Abteilungen Cloud Computing wie auch den Zugriff auf das soziale Netzwerk Facebook.
Prozessoptimierung und Mobile Computing bestimmen laut Aussage der IT-Leiter sogar die nächsten drei bis fünf Jahre. Mobilität, so Loisel, ist im Arbeitsalltag zur Normalität geworden. Die Hälfte der Firmen unterstützt die Business-Lösungen auch auf privaten Endgeräten der Mitarbeiter und sucht sogar im Web nach weiteren Apps. Von „Bring your own device“ sind aber nur 16 Prozent der CIOs begeistert. Aufholbedarf haben laut Studienautor Loisel auch die meisten Lieferanten. Nur 66 Prozent der EDV-Verantwortlichen fühlen sich gut betreut.
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