CIO wollen strategische Verantwortung

Die Rolle der CIO wandelt sich vom Techniker zum strategischen Mitentscheider und Initiator. Neben operativen Tätigkeiten rücken Innovation, Geschäftsentwicklung und Digitalisierung der Unternehmen stärker in den Fokus. Österreich hat hier Aufholbedarf. [...]

Die Digitalisierung verändert nicht nur ganze Unternehmen, sondern vor allem auch die Aufgaben und die Position des CIO. Laut der Deloitte CIO Survey 2015 wandelt sich ihre Rolle vom Techniker immer mehr zum strategischen Mitentscheider und Initiator. Neben operativen Tätigkeiten rücken Innovation, Geschäftsentwicklung und Digitalisierung der Unternehmen weltweit immer stärker in den Fokus. Gleichzeitig wünscht sich der Großteil eine bessere strukturelle Anbindung an die Geschäftsführung und den Vorstand. Über die Hälfte der befragten IT-Verantwortlichen möchte laut der Studie künftig direkt an den CEO berichten, rund ein Viertel sucht überdies eine Abstimmung mit dem Gesamtvorstand.

„CIO werden in der heutigen Geschäftswelt immer mehr als Führungspersonen wahrgenommen, die neue Ideen und Innovationen in skalierbare und smarte Lösungen übertragen. Die finanziellen Rahmenbedingungen hierfür finden sie aber häufig noch nicht vor“, sagt Bernhard Göbl, Director im Bereich Consulting von Deloitte Österreich. Sowohl international als auch in Österreich nennen die IT-Verantwortlichen die Unterstützung von Innovation – vor allem in der Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen – als eine Top-Priorität in ihrer Tätigkeit. Gleichgereiht sehen die österreichischen CIO mit über 50 Prozent die Entwicklung digitaler Fähigkeiten als wichtigste Priorität. Global nimmt dieser Punkt mit 43 Prozent nur den dritten Platz ein, an zweiter Stelle findet sich international mit 50 Prozent die Verbesserung bestehender Geschäftsprozesse.

ÖSTERREICH HINKT WEITER HINTERHER

Ein Blick auf die Kategorie „Einflussreiche Technologie-Bereiche“ zeigt aber, dass in Österreich das Commitment zum Thema Digitalisierung derzeit noch geringer ausfällt als im internationalen Durchschnitt. In der Frage „Welche Technologiebereiche werden in den nächsten zwei Jahren einen signifikanten Einfluss auf Ihr Geschäft haben?“ wählten 75 Prozent der internationalen Teilnehmer „Digital (mobile, social, web)“, in Österreich hingegen taten dies nur 50 Prozent. „Österreich muss im Bereich Digitalisierung noch aufholen. Einerseits bemerken CIO, dass sie ihre digitalen Fähigkeiten ausbauen müssen. Andererseits wird aber der internationale Digitalisierungstrend von österreichischen IT-Verantwortlichen noch nicht in seiner ganzen Tragweite erkannt“. „Hier muss noch viel Bewusstseinsbildung passieren, um international nicht den Anschluss zu verlieren.“
 
„Das Selbstverständnis des CIO im Unternehmen wandelt sich. Darauf müssen sich Unternehmen zukünftig inhaltlich und strukturell einstellen“, so Göbl abschließend. (pi/cb)


Mehr Artikel

News

Mehr als nur ein Compliance-Kriterium: Cybersicherheit ist eine Angelegenheit der Unternehmenskultur

Ein Blick in die Praxis zeigt: IT-Sicherheit scheitert nicht an Technologien oder Fehlverhalten, sondern bereits grundsätzlich an einem Mangel an Unternehmenskultur. Wenn Cybersicherheit in einer Organisation nur als eine schlecht durchgesetzte Aufgabe von anderen für andere verstanden wird, entsteht vielleicht eine oberflächliche Compliance, aber keine wirkliche Cyberresilienz. […]

Michael Maier, Director Austria iteratec (c) iteratec
Kommentar

KI-Transformation in Unternehmen – Eine Revolution in fünf Schritten 

Wie weit wird die Evolution der Künstlichen Intelligenz gehen und wie wird sie sich auf Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes auswirken? Was für Privatpersonen interessante Fragen sind, sind für Unternehmer existenzielle Themen, schließlich müssen diese wirtschaftlich gegenüber Konkurrenten bestehen, von denen viele bereits an einer effektiven Nutzung von KI arbeiten. […]

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*