Die In-Memory-Technik SAP HANA ist in der Business-IT in aller Munde. Ob HANA auch für KMU interessant ist und wie die Cloud-Angebote von den Kunden aufgenommen werden, beantwortet KMU-Vertriebsdirektor Günther Patterer. [...]
Im Moment herrscht bei SAP ein HANA-Hype. Inwiefern ist SAP HANA auch für KMU ein Thema?
Günther Patterer: SAP HANA ermöglicht eine ganz neue Qualität analytischer Anwendungen in der Unternehmenssteuerung. Schnelle und einfache Analyse und Auswertung immenser strukturierter und unstrukturierter Datenmengen – Real-time-Analyse von Big Data. Der Einsatz von SAP HANA hängt aber nicht nur von der Größe eines Unternehmens ab, sondern von der Art des Geschäfts. So haben Branchen, in denen mit großen Datenmengen gearbeitet wird, klarerweise mehr Bedarf, diese Technologie einzusetzen. Die „kleine“ KMU-Lösung SAP Business One ist die ERP-Lösung, die als erstes mit SAP HANA als Datenbank verfügbar ist. In Österreich ist die Hana-Installation bei einem kleineren Finanzdienstleiter eine mit dem größten bisher beobachteten Business Impact. SAP HANA wird die neue Plattform-Generation für Anwendungen und Analytik.
Ein weiteres Trendthema ist Cloud Computing. In welchen Anwendungsbereichen sehen Sie einen Nutzen der Cloud?
Wir bringen kreative und innovative Lösungen auf den Markt, die insbesondere durch die Benutzeroberfläche begeistern. Unsere Cloud-Lösungen zeichnen sich durch ein hohes Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit aus. Wir verzahnen On-Demand-Lösungen und sofort verfügbare Inhalte mit Unternehmenssoftware, die On-Premise betrieben wird. Mit unseren Cloud-Lösungen entsprechen wir den unterschiedlichen Anforderungen von Unternehmen aller Größen. Bei uns stehen dabei die Bereiche Sales, Einkauf, H R und der Finanzbereich im Mittelpunkt unserer Cloud-Lösungen. Wichtig dabei ist die Integration der Cloudanwendungen in das ERP-Kernsystem.
Unsere Akquisitionen Success Factors und Ariba haben uns zu einem der wichtigsten Player im Cloud-Bereich gemacht, das SAP On-Premise-Angebot ist hervorragend ergänzt und neben Großkunden können nun auch viele kleinere Unternehmen sowie Tochtergesellschaften von Großkonzernen adressiert werden.
Mit Business By Design brachte SAP im Vorjahr eine On-Demand-Software aus der Cloud. Wie wird diese Software von den Mittelstandskunden angenommen?
Cloud ist heute Realität in Unternehmen. Neben den Vorteilen wie variable Kosten, Flexibilität, Schnelligkeit oder die einfache Nutzung neuer Technologien sehen Unternehmen allerdings auch Herausforderungen bei der Nutzung von Cloud-Services in Bezug auf Datensicherheit und Compliance. Generell zeigt sich ein klarer Trend in Richtung Software aus der Steckdose – speziell bei jungen, wachsenden Unternehmen ist dieser Trend noch viel ausgeprägter als bei etablierten Unternehmen. Aber hier sind österreichische Kunden noch sehr verhalten und etwas zögerlich. Wir sehen den Trend eher bei Teilanwendungen, die aus der Cloud bezogen werden wie beispielsweise eine Reisekostenabrechnung aus der Cloud oder Lösungen für Fachbereiche.
Was ist das Besondere an SAP Business By Design?
Eine effiziente, IT-gestützte Gesamtsteuerung des Unternehmens mittels ERP-Software wird immer wichtiger, um Geschäftsprozesse steuern zu können – egal ob als Konzern oder mittelständischer Betrieb. SAP Business By Design unsere erste umfassende On-Demand-Unternehmenssoftware und bietet KMUs die Funktionalität und Sicherheit, wie sie bislang den Großen vorbehalten war.
SAP hat im Vorjahr mit BusinessObjects Edge eine BI-Lösung für KMU gebracht. Brauchen die kleineren Firmen wirklich eine solch mächtige Software?
SAP BusinessObjects Edge ist eine leistungsstarke Business-Intelligence-Lösung für KMU, die ihre Geschäftsabläufe optimieren, neue Marktchancen erschließen und ihren Wettbewerbsvorteil sichern möchten. Dieses umfassende und vielseitige Produkt für den Mittelstand enthält Lösungen für alle BI-Anforderungen: Flexible Ad-hoc-Abfragen und -Analysen, Dashboards und Visualisierungen, überlegene Datenintegration und -qualität sowie vorkonfigurierte Data-Mart-Lösungen. Das wesentliche ist aber nicht die BI-Software, sondern die Best-Practices, die SAP damit zur Verfügung stellt. Man kann beispielsweise bei Einführung des Finanzbereiches diese Best-Practice-Reports mit fertigem Inhalt live schalten und sofort nutzen.
Wie sehen Sie den österreichischen ERP-Markt? Ist der Markt im KMU-Segment nicht schon gesättigt?
Nein, ganz im Gegenteil. Viele KMU Kunden – vor allem die stark wachsenden – erkennen den Wert einer integrierten Lösung. SAP stellt Best-Practice-Lösungen zur Verfügung, die es in 24 Branchen erlauben, schnell live zu gehen. Weitere Treiber sind Mobilität, Cloud und das Bedürfnis nach gebündelter Information. Ältere Lösungen stoßen hier schnell an die Grenzen.
Ist Ihre Business-Strategie in Österreich auf Neukunden ausgerichtet oder eher auf Ablöse von Altsystemen?
Mit der SAP Business Suite sind wir Marktführer für Geschäftsanwendungen und ERP. Unsere Kernanwendungen bauen wir weiter aus und entwickeln innovative Lösungen. Schwerpunkte sind dabei die weitere Integration der In-Memory-Technologie, die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und die Senkung der Gesamtbetriebskosten. Gemessen am Umsatz sind wir mit einem globalen Marktanteil von 25,5 Prozent der weltweit größte ERP-Anbieter. Mit unseren fünf Innovationsthemen Cloud, Analytik, mobile Lösungen, Anwendungen sowie Datenbanken und Technologie haben wir für jede Unternehmensgröße und Branche das passende Angebot.
Das Gespräch führte Manfred Weiss.
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