Cloud-Strategien in der Finanzbranche

Laut dem aktuellen Enterprise Cloud Index von Nutanix setzt die Finanzdienstleistungsbranche stark auf Cloud-native Technologien und GenAI-Anwendungen, kämpft jedoch mit Herausforderungen bei Infrastruktur, Datenschutz und IT-Fachkräften. [...]

Hauptproblem bei der Einführung von GenAI: Datenschutz. (c) Pexels
Hauptproblem bei der Einführung von GenAI: Datenschutz. (c) Pexels

Die siebte Ausgabe des „Enterprise Cloud Index“ von Nutanix beleuchtet Entwicklungen und Strategien im Cloud-Umfeld, mit besonderem Fokus auf die Finanzbranche. Befragt wurden weltweit 249 IT-Entscheider aus dem Sektor. Die Ergebnisse zeigen, dass der Finanzdienstleistungsbereich die Einführung von GenAI-Lösungen intensiv vorantreibt, jedoch weiterhin mit technischen und organisatorischen Hürden zu kämpfen hat. Vor allem der Ausbau containerbasierter Infrastrukturen sowie der parallele Betrieb mehrerer Kubernetes-Umgebungen erweisen sich als zentrale Maßnahmen für den Wandel – zugleich aber auch als Herausforderungen.

Sämtliche befragten Unternehmen aus dem Finanzbereich geben an, ihre Anwendungen zumindest teilweise zu containerisieren. Besonders hoch im Kurs stehen dabei GenAI-Anwendungen, dicht gefolgt von Entwicklungs- und Testsystemen sowie unternehmenskritischen Applikationen. Diese Entwicklung ist wenig überraschend: Container bieten eine konsistente Ausführungsumgebung über hybride und Multi-Cloud-Infrastrukturen hinweg und sind prädestiniert für GenAI-Workloads, die hohe Skalierbarkeit und flexible Ressourcenbereitstellung erfordern.

Knapp 79 Prozent der Finanzunternehmen setzen auf mehrere Kubernetes-Umgebungen, in der Regel zwei bis drei parallele Instanzen. Diese Multi-Umgebungslandschaft stellt zwar Flexibilität sicher, bringt jedoch auch zusätzliche Komplexität mit sich – insbesondere hinsichtlich Datenportabilität, Anwendungsentwicklung und Infrastrukturmodernisierung.

Cloud-native Entwicklung bleibt anspruchsvoll

Trotz der hohen Verbreitung von Containern empfinden 71 Prozent der Befragten die Entwicklung Cloud-nativer Anwendungen als herausfordernd. Weitere 75 Prozent sehen in Datensilos ein Hindernis für einen reibungslosen Betrieb. Ebenso viele tun sich schwer mit der Portabilität von Applikationen zwischen Cloud- und On-Premises-Umgebungen. Zudem geben 92 Prozent an, dass ihre bestehende IT-Infrastruktur verbessert werden muss, um Cloud-native Anforderungen ausreichend zu unterstützen.

Stratetisches Potenzial von GenAI

Ein Großteil der Unternehmen hat eine GenAI-Strategie definiert, mehr als die Hälfte setzt diese bereits aktiv um. Dabei werden aktuell vor allem Anwendungen im Kundenservice (z. B. Chatbots, Feedbackanalyse, Identitätsverifikation) und zur Inhaltserstellung implementiert. In den nächsten drei Jahren verschiebt sich der Fokus laut Studie auf sicherheitsrelevante Einsatzszenarien wie Betrugserkennung, Cybersecurity und Codegenerierung.

Das Hauptproblem bei der Einführung von GenAI in der Finanzbranche bleibt der Datenschutz. Satte 96 Prozent der Unternehmen bestätigen, dass GenAI ihre Sicherheits- und Datenschutzprioritäten verändert. Fast ebenso viele sind der Meinung, dass ihr Unternehmen mehr tun könnte, um GenAI-Modelle und -Anwendungen abzusichern.

Die größten Investitionsbedarfe sehen die Befragten in den Bereichen IT-Infrastruktur und IT-Schulungen, gefolgt von IT-Fachkräftegewinnung, Datenmanagement und Governance. Hieraus ergibt sich ein klares Bild: Ohne strategische Investitionen lassen sich GenAI-Projekte nicht nachhaltig realisieren.


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