Ein neuer Algorithmus findet aufmunternde Worte mithilfe logischer Regeln. [...]
Forscher der University of Aberdeen wollen es Menschen ermöglichen, auch auf Computer als emotionale Stütze zurückzugreifen. Hierfür wurde bereits ein entsprechender Algorithmus programmiert, der die schwierige Aufgabe lösen soll, auf die emotionalen Befindlichkeiten von Menschen mithilfe logischer Regeln und Formeln zu reagieren. „Es gibt im Moment eine sehr große Nachfrage nach emotionalem Support“, erklärt Projektleiterin Judith Masthoff. „Wir haben es mit stetig zunehmenden Wachstumsraten im Bereich von geistigen Gesundheitsproblemen zu tun. Deshalb sind auch die Raten in Bezug auf den Bedarf von informellen Behandlungsmethoden gestiegen.“
Ausgebildete Profi-Therapeuten seien aber nur in den allerschwierigsten Fällen verfügbar. „Darum ist es mein Vorschlag, auch Computer für eine derartige Unterstützungsarbeit heranziehen zu können“, betont Masthoff. Bis es so weit ist, werden nach Einschätzung der Wissenschaftlerin aber wohl noch einige Jahre vergehen. „Wir haben es hier mit einer schwierigen Herausforderung zu tun: Wir müssen irgendwie versuchen, die Fähigkeit eines Menschen, jemand anderen durch die richtigen Worte wieder aufmuntern zu können, in ein nachvollziehbares logisches Set an Regeln und Instruktionen zu verwandeln“, so Masthoff.
Mit ersten Experimenten wurde bereits gestartet. Dabei wurde eine nicht näher bezifferte Zahl von Freiwilligen gebeten, sich tief in eine Situation hineinzuversetzen, die für sie mit einem hohen emotionalen Stresslevel verbunden ist. Anschließend wurde den Probanden eine Palette an Wortmeldungen präsentiert, aus der sie diejenigen auswählen sollten, die sie am ehesten als unterstützend empfinden würden.
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