CRM braucht mehr KI

SugarCRM hat für die Studie »CRM and Sales Impact Report« Vertriebsexperten aus vier Ländern befragt. Unterm Strich: Aktuelle Lösungen können wichtige Herausforderungen nur unzureichend erfüllen. Dazu kommt, dass wegen schlechter Datenqualität selbst einfachste vertriebliche Fragen nicht beantwortet werden können. KI soll Abhilfe schaffen. [...]

Schlechte Lösung, unzureichende Daten: Vertriebsexperten haben oft keine Informationen darüber, warum Kunden abspringen. (c) Unsplash

Von den durch SugarCRM befragten Vertriebsprofis ist fast die Hälfte der Meinung, dass ihre CRM-Plattform nicht in der Lage ist, die entscheidenden Details zu liefern, die für ihren Job benötigt werden. Das Problem liege sowohl beim CRM-System selbst als auch bei den darin enthaltenen Daten. Darüber hinaus gaben 43 Prozent der Fachleute an, dass ihr CRM-System zu komplex, unintuitiv und nicht benutzerfreundlich ist, während mehr als ein Drittel der Befragten von Frustration wegen unvollständiger, irrelevanter und ungenauer Kundendaten sprechen.

Die Untersuchung ergab, dass 74 Prozent der Vertriebsprofis der Meinung sind, dass eine konsolidierte Ansicht der Kundeninformationen im gesamten Unternehmen entscheidend für ein optimales Kundenerlebnis ist. Die Hälfte aller befragten Fachleute waren jedoch der Meinung, dass sie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Service nicht auf die gleiche Ansicht der Kundendaten zugreifen können. Auf den Punkt gebracht: CRM-Systeme lassen Vertriebsteams, Kunden und Interessenten im Stich, so die Studie. Die Folge: Knapp mehr als die Hälfte der Vertriebsleiter berichtet, dass ihre CRM-Plattform sie potenzielle Umsatzchancen kostet. Innerhalb bestimmter Branchen steigen die verlorenen Umsatzchancen auf 65 Prozent im Finanz- und Versicherungswesen und 62 Prozent in der Pharmaindustrie.

Unvollständige Daten

Ein wichtiges Ergebnis der Untersuchung sind die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn Unternehmen nicht in der Lage sind, den vollen Nutzen aus ihrem CRM-System zu ziehen. Von den Vertriebsprofis gab ein Drittel an, dass unvollständige Daten eine Hauptquelle der Frustration sind. Die Hälfte der Befragten sagte, dass sie nicht in der Lage sind, auf Kundendaten in einer einzigen Ansicht über alle Funktionen oder Teile des Unternehmens hinweg zuzugreifen. Die Folge: Unternehmen können weder das Kundenerlebnis optimieren noch die Erwartungen steuern, die zur Minimierung der Abwanderung erforderlich sind.

So gaben 57 Prozent an, dass sie Schwierigkeiten haben, den Zeitpunkt der Kundenabwanderung vorherzusagen, ein Ergebnis, das bei Banken und Finanzdienstleistern bei 72 Prozent liegt. Dieses Manko kann Organisationen teuer zu stehen kommen, denn Abwanderung von Kunden machen bei mittelständischen Unternehmen durchschnittlich 5,5 Millionen Dollar pro Jahr aus.

  • 53 Prozent wissen nicht, welche Kunden abwanderungsgefährdet sind.
  • 56 Prozent geben zu, dass die Abwanderung ihrer Kunden in den letzten 12 Monaten zugenommen hat.
  • 48 Prozent der Vertriebsprofis kennen die Gründe nicht, warum Kunden die Loyalität aufkündigen.

Mit anderen Worten: Die Lücke in den Daten und der Mangel an Einblicken hindern die Vertriebsteams und die Unternehmensführung daran, jene Informationen zu erhalten, die sie benötigen, um sowohl strategische als auch taktische Entscheidungen zu treffen.

Mehr Intelligenz gefordert

Der Mangel an einer hochauflösenden Kundensicht ist vielleicht der Grund, warum die meisten Befragten (88 Prozent) angaben, dass sie in den nächsten 24 Monaten den Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Erweiterung ihrer bestehenden CRM-Prozesse verstärken werden, so die Studienautoren.  Aber: Die Herausforderung bei der Einführung von KI-Technologie besteht darin, dass sie von der Quantität und Qualität der CRM-Daten abhängig ist, die bei den meisten Unternehmen unzureichend ist. Die Antwort liegt in der Anreicherung unvollständiger CRM-Daten mit zusätzlichen Attributen, um die Effizienz der KI-Lernmodelle zu verbessern. Die Anreicherung der Daten ermöglicht es der KI auch, Faktoren zu berücksichtigen, die in den CRM-Daten nicht vorhanden sind, um so zusätzliche Wettbewerbserkenntnisse zu gewinnen, die den Unternehmen bisher unbekannt waren. So müssen Oranisationen gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Kundenerlebnisse bieten, die Vertrauen und Loyalität wecken.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*