Cybersecurity ist die momentan größte Herausforderung für Geschäftsführer und verdrängt die Digitalisierung auf Platz zwei der Top-Prioritäten des Managements. Auch die Anforderungen an die Fähigkeiten der Manager haben sich stark verändert. [...]
In einer Umfrage der Corporate Learning Alliance von Financial Times, London, und IE Business School, Madrid, in 13 Ländern Europas, den Golfstaaten und Asien waren sich die Befragten mit Bezug auf ihre größten aktuellen Herausforderungen und veränderten Anforderungen an die Führungsebene einig: Für 45 Prozent aller befragten Manager ist die Sicherheit von Daten im Netz von höchster Priorität – eine Steigerung von 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den Spitzenwert unter allen 13 Ländern erreicht Deutschland: für 49 Prozent der deutschen Führungskräfte ist 2018 innerhalb der 16 wichtigsten Management-Aufgaben die IT-Sicherheit von oberster Priorität (gegenüber 24 Prozent im Vorjahr). Im Vorjahr belegte noch die Digitalisierung mit weitem Abstand den ersten Platz unter den Top-Prioritäten von Führungskräften.
Die größte Veränderung unter den Managern bei der Bewertung von Weiterbildungsprioritäten gab es auf dem Gebiet des Risiko- und Reputationsmanagements. 61 Prozent der deutschen Führungskräfte waren 2018 der Meinung, dass die Weiterbildung auf dem Gebiet Risiko- und Reputationsmanagement von höchster Dringlichkeit ist, verglichen mit 50 Prozent im Jahr 2017.
Den größten Bedeutungszuwachs innerhalb der 16 wichtigsten Aufgabenfelder für Unternehmenslenker erreichte das Thema Unternehmensorganisation, das die Manager aus dem Trend zur Digitalisierung ableiten, in deren Folge Prozesse, Abläufe und Aufgaben in Unternehmen grundlegend neu organisiert werden müssen. Rund ein Fünftel aller befragten Führungskräfte bezeichnet diesen Wandel als ihre derzeit wichtigste Aufgabe, eine Zunahme von 133 Prozent gegenüber der Befragung von 2017.
Politisches Verständnis als Voraussetzung
Eine weitere große Veränderung gab es bei der Bewertung von Politik für den Unternehmensalltag. Erfolgreiche Manager brauchen angesichts der derzeitigen Weltlage ein ausgeprägtes Politikverständnis und müssen politische Aspekte in ihren Entscheidungen berücksichtigen. Die Bedeutung der Weltpolitik für Unternehmensentscheidungen verzeichnete in der Umfrage global einen Anstieg um 75 Prozent gegenüber der Umfrage vom Vorjahr.
Unverändert hoch bewerten die befragten Top-Manager die Bedeutung von Fort- und Weiterbildung für Führungskräfte. Wie im Vorjahr sind 81 Prozent der Meinung, dass kontinuierliche Weiterbildung eine Voraussetzung für den Unternehmenserfolg und das Erreichen der Geschäftsziele darstellt.
Als Folge der Digitalisierung und der dadurch notwendig werdenden Änderungen in der Unternehmensorganisation, ändern sich auch die Weiterbildungsinhalte stark. Neben den klassischen Inhalten und Methoden zur Führungskräfteentwicklung gewinnt das Erlernen neuer Denkweise – eines neues »Mindsets« – immer mehr an Bedeutung.
„Wir sehen in den Ergebnissen der Befragung dieses Jahres eine fundamentale Veränderung. Ging es in der Vergangenheit bei der Fortbildung von Führungskräften vorwiegend darum, feststehende, definierte Fähigkeiten weiter zu entwickeln, müssen jetzt komplett neue unternehmerische Denk- und Herangehensweisen erlernt und trainiert werden, um mit dem Innovationstempo mithalten zu können“, so Gustaf Nordbäck, CEO der Financial Times/IE Business School Corporate Learning Alliance.
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