Cybersecurity-Budgets steigen

61 Prozent der österreichischen Unternehmen waren in den letzten zwölf Monaten Opfer einer Cyberattacke. Die Unternehmen nehmen die Gefahr zunehmend ernst und reagieren. Bei rund der Hälfte wird das Cybersecurity-Budget im nächsten Jahr steigen. [...]

61 Prozent der österreichischen Unternehmen waren in den letzten zwölf Monaten Opfer einer Cyberattacke. (c) Fotolia
61 Prozent der österreichischen Unternehmen waren in den letzten zwölf Monaten Opfer einer Cyberattacke. (c) Fotolia

Dem globalen Milliardengeschäft Cyberkriminalität fallen auch in Österreich rund zwei von drei Unternehmen zum Opfer. Im Fokus der Angreifer standen mittelständische Betriebe (70 Prozent) und große Konzerne (66 Prozent) – doch auch jedes zweite kleinere Unternehmen (53 Prozent) war von einer Attacke betroffen. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle KPMG-Studie „Cybersecurity in Österreich“, an der knapp 270 Vertreter österreichischer Unternehmen teilnahmen. Die KPMG-Studie analysiert bereits zum dritten Mal in Folge die wichtigsten Fakten und Trends zu diesem Thema in Österreich.

„Die schlechte Nachricht: Großflächige, automatisierte Attacken auf österreichische Unternehmen sind noch immer erschreckend effizient“, bringt es KPMG-Partner Michael Schirmbrand auf den Punkt. Ein weiterer Trend bleibt bestehen: Die Angreifer zielen in erster Linie auf die Schwachstelle Mensch ab. Die häufigsten Arten von Attacken waren Phishing, Malware/Ransomware/Schadsoftware und Social Engineering. In allen drei Kategorien machen sich die Angreifer die Gutgläubigkeit und Neugierde von Mitarbeitern zunutze.

„Die Fortschritte auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz helfen einerseits den Bereich Cybersecurity zu verbessern und effizienter im Umgang mit ständig wechselnden Bedrohungen aus dem Cyberraum zu machen“, erklärt Gert Weidinger, KPMG-Partner in Österreich. „Andererseits stellt KI selbst ebenfalls eine Gefahr dar. Sie bedeutet immer auch Vernetzung und öffnet Tür und Tor für Angriffe und Manipulationen durch Hacker.“

Vor- und Nachteile von KI

Die Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz beschäftigen auch in Österreich die innovativen Wirtschaftstreibenden. Doch es herrscht Nachholbedarf. Jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) gibt an, dass KI und Digital Labor noch keine entscheidenden Themen für sie sind. Weidinger rät Unternehmen, sich aktiv damit auseinanderzusetzen: „Künstliche Intelligenz ist kein aktueller Trend, dem wir ausweichen oder den wir ignorieren können. Künstliche Intelligenz wird die Grundlage unserer zukünftigen Wirtschaft bilden. Unternehmen sollten sich daher jetzt darüber Gedanken machen.“

Bei rund der Hälfte der Unternehmen wird das Cybersecurity-Budget im nächsten Jahr zumindest leicht steigen. In jedem fünften Unternehmen ist man sogar der Meinung, es sollte mehr als zehn Prozent des IT-Budgets ausmachen. Aktuell liegt das Security–Budget bei mehr als einem Fünftel der befragten Unternehmen lediglich zwischen zwei und fünf Prozent des IT-Gesamtbudgets.


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