Das digitale Krankenhaus

Aruba, ein Anbieter für Next-Generation-Netzwerklösungen, zeigt in einer Untersuchung die Möglichkeiten der Automatisierung, Robotik und Selbstdiagnose für Patienten und das Gesundheitspersonal sowie steigende Sicherheitsrisiken auf. [...]

KI könnte künftig eine immer größere Rolle im Krankenhaus spielen. (c) pixabay

Innerhalb von zehn Jahren könnte der medizinische Check-up mehr Interaktion mit Sensoren, Kameras und Roboter-Scannern beinhalten als mit menschlichen Ärzten und Krankenschwestern, da Gesundheitsorganisationen Dienstleistungen rund um das Internet der Dinge (IoT) neu aufbauen.Der Bericht »Building the Hospital of 2030« Aruba, einem Hewlett Packard Enterprise Unternehmen, enthält die Ergebnisse von Interviews mit Medizinern und Zukunftsforschern. Darin wird sowohl die Wahrscheinlichkeit als auch die Notwendigkeit erklärt, dass die Gesundheitsbranche intelligentere Arbeitsplätze mit Mobil-, Cloud– und IoT-Technologie schafft, und untersucht, wie dies die Patientenerfahrung verändern und die klinische Versorgung verbessern kann.

So soll zum Beispiel Künstliche Intelligenz (KI) in Zukunft eine immer größere Rolle bei der Diagnose und Behandlung spielen. Die Bereitschaft, sich maschinell diagnostizieren zu lassen, wird daher auch zunehmen – vorausgesetzt, die Dienstleistungen werden an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst, der Nutzen wird erklärt und die Genehmigung eingeholt. »Innerhalb von zehn Jahren ist es vielleicht möglich, etwa 50.000 verschiedene Blutproteine aus einem einzigen Tropfen aufzubereiten und viel schnellere oder sogar automatische Diagnosen zu stellen«, sagt Hugh Montgomery, Professor am University College London.

Weitere Prognosen, wie sich die Gesundheitsbranche verändern wird, sind die Pa­tienten-Selbstdiagnose, das automatisierte Krankenhaus und digitale Datenspeicher. »Nehmen wir an, dass bei einem Patineten Diabetes oder Bluthochdruck diagnostiziert wird. Wenn man einmal diagnostiziert worden ist, kann ein Großteil der Überwachung der Einnahme der Medikamente automatisch erfolgen. Man kann die Daten in Echtzeit verfolgen und erfahren, ob der Patient vom empfohlenen Diät- oder Behandlungsplan abweicht. Ein digitaler Hinweis kann auf die Smartwatch- oder Augmented-Reality-Brille des Patienten geschickt werden.«

Chance mit Risiken

In Anbetracht der Notwendigkeit der Modernisierung beginnen Gesundheitsorganisationen bereits den Weg zur Digitalisierung, heißt es in dem Bericht. Arubas eigene Untersuchungen haben ergeben, dass fast zwei Drittel (64 Prozent) der Gesundheitsorganisationen damit begonnen haben, Patientenmonitore an ihr Netzwerk anzuschließen. 41 Prozent schließen Bildgebungs- oder Röntgengeräte an. Solche Maßnahmen sind die Bausteine für eine Internet of Things (IoT)-Strategie, bei der Millionen von miteinander verbundenen medizinischen, tragbaren und mobilen Geräten aktuelle Informationen austauschen und diese Informationen für eine qualitativ bessere Versorgung genutzt werden können.

Allerdings ist der Ansatz derzeit mit Risiken behaftet. 89 Prozent der Gesundheitsorganisationen, die eine IoT-Strategie eingeführt haben, haben einen IoT-bezogenen Datenverstoß erlebt. Angesichts der explosionsartigen Zunahme neuer technischer Geräte im Laufe des nächsten Jahrzehnts wird eine zentrale Herausforderung für Unternehmen darin bestehen, die Sichtbarkeit aller Geräte, die mit ihrem Netzwerk verbunden sind, aufrechtzuerhalten und medizinische Daten zu teilen, um strenge Sicherheitsvorschriften anzuwenden.

»Der Aufstieg der digitalen Gesundheitsdienste ist eine Verbesserung der Patientenzufriedenheit und der Genauigkeit und Qualität der Versorgung. Doch das Datensicherheitsrisiko stellt sich hier als eine große Herausforderung dar. Deshalb brauchen diese Veränderungen Zeit, und wir erwarten, dass Gesundheitsunternehmen in den kommenden Jahren mit Technologieanbietern zusammenarbeiten, um sowohl den technologischen als auch den kulturellen Wandel zu bewältigen«, so Morten Illum, VP EMEA bei Aruba.


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