Datenintensive Dienste wie Netflix oder die Möglichkeiten von M2M sind erst der Anfang einer rasanten Weiterentwicklung des Internets. Laut den Experten von ADL wandelt sich das Netz zunehmend zu einer erfolgskritischen Plattform. [...]
Im Verlauf der letzten Jahrzehnte hat sich die Art des Datenverkehrs im Internet gewandelt. Während früher hauptsächlich statische Daten und Text übertragen wurden, sind es heute zunehmend interaktive Medieninhalte. Das Internet wird somit zu einer neuen Medienplattform, über die datenintensive Inhalte in verschiedenen Formen verteilt werden. Globale Vernetzung, die stark steigende Anzahl „smarter“ Geräte und Videostreaming-Angebote, welche hohe Datenaufkommen nach sich ziehen und gleichzeitig für größere Ungleichgewichte beim Datenverkehr und für veränderte Datenströme sorgen, stellen das Internet vor große Herausforderungen. Eine Studie zur Zukunft des Internets von Arthur D. Little (ADL) und dem Medienkonzern Liberty Global analysiert die Szenarien für künftigen IP-Traffic.
Der Datenverkehr im Internet verdoppelt sich nahezu alle zwei Jahre und die Datenströme haben sich zugunsten von zunehmendem Real-Time-Streaming anstelle von Peer-to-Peer-Übertragungen als vorherrschende Form der Mediendistribution verändert. Aufgrund der von Medieninhalten geprägten Datenströme, die vorrangig in eine Richtung von den Inhalteanbietern zu den Endnutzern fließen, herrschen in Internetzugangsnetzwerken heutzutage große Ungleichgewichte vor. Eingehender und ausgehender Datenverkehr stehen mittlerweile im Verhältnis 5:1 zueinander.
REVOLUTION DES INTERNETS
Datenintensive Dienste wie zum Beispiel Netflix sind laut ADL erst der Beginn: Anwendungen wie Smart Metering und neue Dienste wie Digital Health (etwa „Arztbesuche“ inkl. Diagnostik und Behandlung via Smartphone) oder Secure Home Delivery (die Fernsteuerung des Zugangs zur privaten Wohnung über das Türschloss und die Kontrolle der Identität des Paketboten oder des Installateurs, der Zutritt benötigt) sowie Anwendungen für Industriebetriebe entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden laut ADL den Wandel des Internets von einer unterhaltungsorientierten zu einer erfolgskritischen Plattform weiter beschleunigen. Insgesamt soll der Internet-Traffic pro Jahr um 39 Prozent zunehmen. Bis 2020 wird die Hälfte der Weltbevölkerung online sein.
Einen weiteren Wachstumsschub erwarten die Experten im Bereich M2M-Kommunikation. Bis 2025 erzeugt das „Internet der Dinge“ mit geschätzt 50 Milliarden einzelnen Geräten zusätzlichen Traffic. Diese explosionsartige Zunahme des Traffics stellen die Betreiber der Infrastruktur vor große Herausforderungen und werden die Branche verändern. Die Verfügbarkeit von fortgeschrittener Konnektivität soll eine Revolution einleiten, bei der traditionelle IKT-Architekturen durch Cloud-Geschäftsmodelle abgelöst
werden. (pi/cb)
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