„Das Potenzial von KI ist enorm“

Im Gespräch mit der COMPUTERWELT erklärt Gerald Maier, Österreich-Geschäftsführer von Infinigate, den Zusammenhang von künstlicher Intelligenz und Security. Auch bei der Einhaltung der DSGVO-Richtlinien soll KI eine entscheidende Rolle spielen. [...]

Gerald Maier ist Geschäftsführer von Infinigate in Österreich. (c) Infinigate/Erich Reismann
Gerald Maier ist Geschäftsführer von Infinigate in Österreich. (c) Infinigate/Erich Reismann

Was sind aktuell die größten Security-Herausforderungen für die heimischen Unternehmen? Stichwort DSGVO.

Lange Zeit ist wenig passiert, um den Umgang mit sensiblen Daten sicherer zu machen. Die DSGVO hat hier einen wahren Boom ausgelöst. Viele Unternehmen haben das Thema in der Vergangenheit einfach unterschätzt oder notwendige Investitionen in die Infrastruktur auf die lange Bank geschoben. Damit ist es nun vorbei. Hier sehen wir mächtigen Aufholbedarf. IT Security ist im Wandel was die Lösungsansätze und Technologien betrifft. Spezialanbieter mit neuen innovativen Konzepten können sich freuen, denn der Schlüssel liegt vor allem in der einfachen Implementierung und Handhabung der Security Lösungen.

Infinigate beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit dem Thema künstliche Intelligenz. Was hat KI mit Security zu tun?

Auf KI basierende Lösungen sind der letzte Schrei im IT Security Business. Während traditionelle Lösungen damit kämpfen, ihre Systeme auf Stand zu halten, sind Lösungen, die auf künstlicher Intelligenz basieren, einfach zeitgemäßer und moderner. Sie sind sozusagen einen Schritt voraus. Zahlreiche Umfragen belegen, dass in den Chefetagen großer Unternehmen bereits KI das vorherrschende Thema ist und als richtiger Lösungsansatz zum Schutz der Infrastruktur gesehen wird.

Aber warum eigentlich? KI-Lösungen läuten eine neue Ära in der Technologie ein, sind nahezu wartungsfrei und schützen die Infrastrukturen vor unliebsamen Cyberattacken. Zahlreiche Benchmarks haben das bestätigt und dazu geführt, dass immer mehr Unternehmen auf KI basierte Lösungen setzen.

KI ermöglicht einen hohen Grad an Automatisierung. Gilt das auch für den Security-Bereich?

KI verhindert Datenschutzverletzungen und ist in der Lage, neuartige Bedrohungen schneller zu erkennen, noch bevor das den IT-Sicherheitsverantwortlichen gelingt. Oft fehlen auch ausreichende Spezialisten, Stichwort Fachkräftemangel. Künstliche Intelligenz schließt diese entstandene Lücke. KI-basierende Technologien verschaffen der IT-Abteilung einen klaren Wettbewerbsvorteil. Viele Unternehmen investieren auch gezielt in künstliche Intelligenz um sich von der Konkurrenz abzusetzen.

Welche Vorteile haben Ihre Kunden durch Ihre KI-Fokussierung?

Betrachtet man die Einsätze von KI in der Security, drehen sich viele der innovativen Lösungen um eine bessere und schnellere Entdeckung von Schadprogrammen und anderen, neuartigen Angriffsformen. Neben der Erweiterung von Anti-Malware-Lösungen kann KI gerade in Security Operation Centern punkten. Hier unterstützt sie die Security-Analysten in der Beurteilung von Sicherheitsvorfällen, in der Priorisierung und Auswahl der Abwehrmaßnahmen. Ein Riesenvorteil ist, dass diese Lösungen nahezu wartungsfrei arbeiten und daher unabhängig von Verbindungen zu Speziallabors oder laufenden Updates sind.

Haben Sie im KI-Bereich schon Projekte realisiert?

Die Infinigate Gruppe hat speziell in der DACH-Region zahlreiche hervorragende Projekte umgesetzt. In Österreich kommen diese Systeme in unterschiedlichen Unternehmen zum Einsatz. Egal ob große Konzerne, Mittelstand, Managed Security Service Provider oder auch der öffentliche Sektor: Alle sind bereits von den Vorteilen dieser Lösungen überzeugt und setzen auf das Thema. KI-basierte Lösungen scheuen auch keinen Vergleich mit bestehenden Lösungsansätzen und werden sehr oft im Rahmen eines Proof of concept getestet und ersetzen in weiterer Folge ältere Lösungen. Es stellt für diese Lösungen auch kein Problem dar parallel mit bestehenden Installationen zu arbeiten. Diese Lösungen sind extrem Ressourcen schonend und daher effizienter.

Welche Möglichkeiten wird KI im Security-Bereich in den kommenden Jahren bieten?

Das Potenzial von Lösungen im Bereich künstlicher Intelligenz ist enorm. Letztlich wird an Systemen gefeilt, welche die Effektivität von Cybersecurity-Spezialisten erhöhen. Begonnen haben wir bereits mit Systemen wie Siri oder Alexa, die uns unterstützen. Dies birgt neue Lösungsansätze im alltäglichen Leben und natürlich unter dem Aspekt IT-Security-Lösungen sicherer zu gestalten. KI-basierende Lösungen beeinflussen die Art des Arbeitens, entlasten von Routineaufgaben und bereiten Informationen so auf, dass Zusammenhänge einfacher und schneller erkannt werden. Mit KI lassen sich nicht nur IT-Systeme und Netzwerke besser absichern. Entsprechende Techniken können auch zur schnelleren Auffindung von Schwachstellen genutzt werden.

Gehen Sie davon aus, dass durch den Einsatz von KI im Security-Bereich in naher Zukunft viele Jobs wegfallen werden, beziehungsweise werden dadurch auch neue Berufsbilder geschaffen?

Wer rastet, der rostet, sagt ein bekanntes Sprichwort. Es wird hier definitiv zu Veränderungen kommen. KI-basierende Lösungen ersetzten zweifellos den einen oder anderen Job, schaffen aber auch neue Jobprofile und hervorragende Möglichkeiten, sich im Umfeld neuer Technologien erfolgreich zu positionieren.

IoT und Industrie 4.0 sind zwei der gegenwärtig ganz großen Themen. Haben Sie Lösungen für diese Bereiche im Portfolio oder arbeiten Sie daran?

Bestehende Infrastrukturen in diesem Umfeld sind meist sehr schlecht abgesichert und daher anfällig für Cyberattacken. Auch hier spielen auf Machine Learning basierende Systeme eine immer größere Rolle. Unsere Lösungen basieren auf wartungsfreien, einfach implementierbaren Modulen, die dieses Umfeld sicherer gestalten. Aufgrund der Technologievorteile können diese Lösungen auch problemlos in diesen Bereichen zum Einsatz gebracht werden.

 


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