Das Wesen menschennaher Applikationen

Der Open-Source-Portal-Anbieter Liferay agiert auf Augenhöhe mit den Großen der Software-Branche. Eines der Assets: Die Community mit über 100.000 Mitgliedern. Die COMPUTERWELT sprach mit DACH-Chef Bertram Mandel. [...]

Der Portal-Spezialist lud Mitte Mai zum ersten Mal zum Liferay Launch in der Bundeshauptstadt ein. Der Gastgeber: Günther Szivak, der am Standort Wien seit Kurzem als Business Development Manager tätig ist.

Liferay begann im Jahr 2000 als Entwicklerprojekt. Heute hat die Community mehr als 100.000 Mitglieder. Die Java-basierte Plattform wurde weltweit bereits über fünf Millionen Mal installiert, darunter von renommierten Kunden wie Allianz, Carrefour, Rolex, ­Toyota und die Vereinten Nationen. Gartner bescheinigt der Open Source-Lösung zudem eine Spitzenposition auf Augenhöhe mit IBM, Microsoft, ­Oracle und SAP.

Bertram Mandel, General Manager der DACH-Region bei Liferay, begründet die Stärke der Lösung im Gespräch mit der COMPUTERWELT folgendermaßen: „Gerade wenn es um Kommunikation, Kollaboration und Portale geht, ist die Community sehr wichtig. Wenn es um Menschen geht, wissen die User meist am besten Bescheid, wie man sehr effiziente Lösungen bauen kann“, ist Mandel überzeugt. Außerdem sei Liferay zu hundert Prozent auf die Portal-Technologie fokussiert, während der Mitbewerb häufig diese Technologie, die so bedeutsam für das digitale Business sei, nur als Beiprodukt verkaufe. Ein weiterer Grund für den großen Erfolg von Liferay liege laut Mandel in der Flexibilität von Open Source-Projekten: „Um sich auf den Wandel vorzubereiten, braucht es viel schnellere Produktionszyklen als beim Wasserfallmodell. Das ist nur dann möglich, wenn der Kunde nicht nur in der Marktforschung, sondern in den gesamten Entwicklungszyklus eingebunden wird. Bei Bedarf hat der Kunde Funktionen genau zu jenem Zeitpunkt, an dem er sie braucht und nicht erst dann, wenn der Hersteller sie zur Verfügung stellt.“

Basis dafür sei eine Digitale-Business-Plattform-Strategie, die sich unter anderem darin äußere, „dass man relevante Dinge zusammenführt und nicht punktuelle Produkte implementiert.“ Auf diese Weise erreiche das Unternehmen eine hohe Nachhaltigkeit. Gleichzeitig sei es möglich, kurzfristige und schnelle Projekte etwa für die Fachabteilungen zu realisieren, ohne aber dabei die generelle Plattform-Strategie in Frage zu stellen. Eines dürfe man nicht vergessen: „Wenn es um menschennahe Applikationen geht, ändert sich täglich etwas.“

Druck verspürt Bertram Mandel durch das rasch wachsende Big-Data-Thema nicht: „Auch wenn Big Data im Unternehmen perfekt gelöst ist, besteht die Frage: Wer soll zu welchem Zeitpunkt mit welcher Berechtigung Zugriff auf die Information haben? Weiters: Wie personalisiere ich die Information und wie reichere ich sie mit weiterer Intelligenz an, um daraus die richtigen Schlüsse ziehen zu können? Hier ist ganz klar die Portal-Technologie führend“, so Mandel abschließend. (wf)


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