Daten müssen flexibel und sicher sein

Markus Mattmann ist seit Mitte August bei Commvault als Regional Director für die Schweiz und Österreich zuständig und in dieser Rolle für die Unternehmensausrichtung in der Region verantwortlich. Im COMPUTERWELT-Interview spricht er über Daten-Management und Datenverfügbarkeit in einer Zeit, in der Home Office und Remote-Working der Normalzustand sind. [...]

Markus Mattmann ist Regional Director Schweiz und Österreich bei Commvault. (c) Commvault
Markus Mattmann ist Regional Director Schweiz und Österreich bei Commvault. (c) Commvault

Unternehmen müssen mit immer größeren Datenmengen umgehen. Wie können Unternehmen am besten Nutzen daraus ziehen und welche Tools gibt es dazu?

Zunächst einmal gilt es, die vielen Daten zu analysieren, sich einen Überblick über deren Herkunft zu verschaffen und nach bestimmten Kriterien zu entscheiden, wie man mit ihnen verfahren will. Der Faktor Kosten spielt sicher eine wichtige Rolle und fließt in modernes Data Management ein. Entscheidend ist, nicht mit zu vielen unterschiedlichen Tools zu arbeiten. In einem Workshop erarbeiten wir mit dem Kunden eine Ist-Situations-Analyse und untersuchen verschiedene Bereiche, in denen er sich verbessern kann: beispielsweise Data Lifecyle Management, Disaster Recovery oder Mobility.

Gerade während der Corona-Krise hat das Thema Datenverfügbarkeit an Bedeutung gewonnen. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends in Zusammenhang mit Home Office, Remote-Working etc?

Die Corona-Krise hat es gezeigt und zeigt es nach wie vor: Nie waren Mitarbeiter von Unternehmen in dem Ausmaß darauf angewiesen, flexibel, sicher und zuverlässig auf Daten zugreifen zu können, wie sie es derzeit sind. Der Trend geht dementsprechend damit einher, was sich schon vor Corona abgezeichnet hat: Unternehmen setzen zunehmend auf die Cloud und die Vorteile, die sie ihnen bietet: örtliche Unabhängigkeit, Verlässlichkeit und Sicherheit in der Bereitstellung der Daten. Dementsprechend gewinnen auch On-Premise-Modelle nach wie vor an Bedeutung.

Wie sollten Unternehmen in so einer Situation vorgehen, um einerseits flexibel zu sein und andererseits Datenverfügbarkeit, Datensicherheit zu bieten?

Die eigene Unternehmensstruktur vermeintlich auf etwaige Cyber-Bedrohungen vorzubereiten reicht allein nicht aus, um die eigenen Daten richtig abzusichern. Bedrohungen können jederzeit auftreten und wer diesen die kalte Schulter zeigen will, muss fähig sein, seine Daten schnell wiederherstellen zu können. Das Zünglein an der Waage ist oft die Disaster-Recovery-Strategie, die ohne State-of-the-Art-Technologie, smarte Prozesse und gut geschulte Mitarbeiter zur Schwachstelle wird.

Was sind die wichtigsten technischen Learnings aus der Krise?

In Zeiten von Home Office und Remote-Working sind die Datenmengen, die transferiert werden, deutlich angestiegen. Damit einhergehend sind die Ansprüche an Kapazitäten ebenfalls überdurchschnittlich gewachsen. Die Anforderungen sind in den letzten Jahren rapide gestiegen: Anbieter müssen sich ständig weiterentwickeln, um mit den gelieferten Produkten und Dienstleistungen in hohem Maße auf den Markt zu reagieren. Gefordert sind Reaktions­schnelligkeit, Innovationskraft und die Fähigkeit zum schnellen Handeln, wenn es zum Ernstfall kommt.

Sie sind seit Mitte August Regional Director in der Schweiz und Österreich. Wie sind die heimischen Unternehmen bei diesen Trends aufgestellt?

Das ist, je nach Industrie und Innovationskraft, ganz unterschiedlich. Tendenziell investieren innovative Firmen mehr in Technologien und nutzen die ihnen so entstandenen Wettbewerbsvorteil aus. Wie erwähnt können wir Unternehmen mit unserem modernen Data-Management-Portfolio dabei helfen, agiler und wettbewerbsfähiger zu sein.

Cloud- und Datenmanagement spielen grundsätzlich eine immer wichtigere Rolle. Wie ist Ihre Einschätzung dieser Themen und welche Rolle kann hier Commvault spielen?

Wie unter anderem IDC in einer Studie veröffentlicht hat, bietet Commvault hier die besten Lösungen für Unternehmen an und bietet ihnen signifikante Kostenvorteile im Datenmanagement: Im Schnitt sparen sich unsere Kunden beispielsweise mehr als 30 Prozent des Administrationsaufwands ein und profitieren von rund 50 Prozent schnelleren Wiederherstellungszeiten für Daten im Recovery Task, als sie dies bei anderen Lösungen täten.

Welche Rolle spielt hier das Thema Security? Welche Gefahren bzw. Bedrohungen gibt es bzw. welche sind derzeit akut?

Ein großes Thema in Sachen Cybersecurity sind nach wie vor Ransomware-Attacken: Die Analysten von Cybersecurity Ventures sagen voraus, dass die daraus erfolgenden Lösegeldzahlungen bis 2021 jährlich 6 Billionen Dollar kosten werden. Das ist mehr als das BIP Japans. Gerade in den vergangenen Monaten ist es vermehrt zu dieser Art von Angriffen gekommen und man kann davon ausgehen, dass diese Entwicklung noch weiter anhalten wird.

Wie sieht die Strategie von Commvault in der Region aus? Gibt es spezielle Programme, Aktivitäten? Was planen Sie?

Wir wollen die Zusammenarbeit mit Alliance Partnern und lokalen Partnern weiter forcieren, näher bei Projekten sein und den Support weiter intensivieren. Dazu gehört auch, unsere Partner auf unseren Lösungen auszubilden – wohlgemerkt als Berater und nicht als Verkäufer. Außerdem möchten wir unseren Kunden mit Kampagnen proaktiv unseren Mehrwert aufzeigen.

Wie sieht es beim Thema Nachwuchs aus? Wo finden Sie ihre Experten?

In der heutigen Zeit sollten Informatik-Themen schon früh in der Schulzeit angegangen werden. Ich spreche hierbei nicht nur vom Programmieren. In Zeiten, in denen nahezu jeder Mensch in irgendeiner Hinsicht mit Daten umgeht, muss auch dahingehend ein Verständnis generiert werden. Datenmanagement sollte in jedem Informatik-Studium gelehrt werden. In einer zunehmend digitalisierten Welt ist eine frühe Ausbildung das A und O wenn es darum geht, auch in Zukunft auf ausreichend Fachkräfte zurückgreifen zu können.


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