»Daten sind das Öl unserer Zeit«

Intelligentes Datenmanagement sowie die Verfügbarkeit von Daten werden immer wichtiger. Die COMPUTERWELT sprach dazu und zum Thema "Arbeitsplatz der Zukunft" mit Mario Zimmermann, Country Manager Austria von Veeam und Nahed Hatahet, CEO von HATAHET productivity solutions. [...]

HATAHET productivity solutions und Veeam haben eine Kooperation im Bereich Cloud Data Management und Availabilty geschlossen. Wie wichtig sind diese Themen für den Arbeitsplatz der Zukunft?

NAHED HATAHET: Wenn ich einen Kunden zum Thema digitaler Arbeitsplatz berate, dann frage ich auch: Was unternehmt ihr im Bereich Backup & Recovery? Viele glauben, dass sie, weil sie in der Cloud sind, auch ein vernünftiges Backup haben. Das ist der große Irrglaube. Es ist wichtig zu wissen, dass wir auch in der Cloud für wichtige Daten bestimmte Recovery-Szenarien brauchen. Eine Beratungskomponente des digitalen Arbeitsplatzes der Zukunft ist, dass wir festhalten, welche Art von Daten im digitalen Arbeitsplatz liegen, welche Art von Daten müssen wie rücksicherbar sein und nach welchen Perioden. Das bedeutet für uns als HATAHET, dass wir künftig im digitalen Arbeitsplatz eine Klassifizierung dieser Daten haben und anhand dieser Bewertung dann eine Backup & Recovery-Strategie fahren. Daten sind das Öl unserer Zeit, unserer Gesellschaft geworden.

MARIO ZIMMERMANN: Ich sehe in Österreich ein hohes Maß an Unwissenheit der IT-Verantwortlichen, auch auf CEO- und IT-Leiter-Ebene. Es ist ihnen zwar klar, dass lokale Daten gesichert werden müssen. Aber dass auch die Daten in der Cloud gesichert werden müssen, da fehlt das Bewusstsein. Clouds stellen Services, stellen Infrastruktur zur Verfügung. Aber die Daten selber werden den Wolken ausgesetzt, ohne dass sich jemand darum kümmert.

2019 wird für Cloud Management entscheidend werden. Moderne Unternehmen sind mit zweierlei Herausforderungen konfrontiert: zum einen müssen sie die Daten, die sie erzeugen und nutzen, effizient verwalten und analysieren. Zum anderen müssen sie ihren internen und externen Kunden ein unterbrechungsfreies digitales Erlebnis bieten. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, muss die Geschäftsführung genau verstehen, wie sich Daten verändern und mit welchen neuen Technologien und Konzepten sie sich optimal nutzen lassen.

Was muss der digitale Arbeitsplatz der Zukunft in diesem Bereich leisten?

HATAHET: In Microsoft Office 365 ist es so, dass gelöschte Daten zwar im Papierkorb liegen, aber nur 90 Tage. Danach sind sie weg und du bekommst sie nie wieder. Das bedeutet, man muss einen Lebenszyklus von Daten beachten. Es ist wichtig zu wissen, dass wir auch in der Cloud wichtige Daten Recovery-Szenarien brauchen. Für CIO ist es wichtig, wenn man sich zum Beispiel für eine Lösung wie Microsoft Planner oder Microsoft Teams entscheidet, auch das Backup & Recovery zu beachten. Wenn Aufgaben am digitalen Arbeitsplatz beziehungsweise in Office 365 gemanaged werden, dann will man diese Auf- gaben auch wieder transparent rücksichern können. Das ist es, was wir gemeinsam mit Veeam zur Verfügung stellen.

ZIMMERMANN: Wir bieten dazu eine Lösung für Office 365 an. Wir unterstützen nicht nur Exchange in der Cloud, sondern auch One-Drive und SharePoint. Wir unterstützen also das komplette Office 365-Paket. Hier schließt sich der Kreis in der Kooperation mit HATAHET. Man stellt in Gesprächen immer fest, dass Backup bei Office 365 eher stiefmütterlich behandelt wird. Das ist immer wieder erstaunlich. Wir leisten hier Aufklärungsarbeit. Das Thema Cloud Data Management ist ein komplett neuer Weg, wo wir aber schon über eine Lösung verfügen und mit HATAHET haben wir einen renommierten Partner genau in diesem Segment.

Was beinhaltet Cloud Data Management alles?

ZIMMERMANN: Cloud Data Management bedeutet für uns zwei Themen: Backup und intelligentes Datenmanagement. Das ist genau die Transformation, in der wir uns gerade befinden. Daten sind aus unserer Sicht momentan die größte Herausforderung für Unternehmen. Auf der einen Seite müssen sie die eigenen Daten managen, verwalten und zur Verfügung stellen, auf der anderen Seite muss ein Unternehmen Kunden- und Lieferantendaten im Zugriff haben und muss dieses digitale Erlebnis für Kunden und Lieferanten positiv gestalten. Wenn ein Webshop 10 Minuten nicht funktioniert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Kunde abspringt.

Aber die Verfügbarkeit ist jedem klar, darüber wird nicht mehr gesprochen. Worüber wir jetzt sprechen sind Daten. Daten sind die Grundlage für Entscheidungen. Sie wachsen rasant, genauso wie deren Änderungsraten und wir sehen Daten zunehmend unstrukturierter abgelegt. Unstrukturiert bedeutet nicht mehr im eigenen Rechenzentrum, in der Private Cloud, sondern in einer oder mehreren Public Clouds und hier auch vermischt. Wir haben also Hybridszenarien. Genau da sehen wir die Herausforderung. Jetzt ist es an der Zeit ein Cloud Management zu betreiben.

Wir fahren hier ein 5 Stufen-Modell: Backup (zuverlässige Sicherung), Aggregation (wo liegen die Daten und wie hat man Zugriff auf alle Datenspeicherplätze), Transparenz (ein klarer, ganzheitlicher Überblick sowie die Kontrolle über Datennutzung, Abläufe und Leistungsprobleme verbessert das Datenmanagement in Multi-Cloud-Umgebungen), Orchestrierung (das nahtlose Steuern und Verschieben von Daten an den jeweils besten Speicherort in einer Multi-Cloud-Umgebung) und Automatisierung (Daten werden autonom. Sie lernen, Backups von sich selbst zu erstellen und sich automatisch an den Ort zu bewegen, an dem sie für Geschäftsabläufe benötigt werden). Als Endanwender interessiert uns nur die Verfügbarkeit. Aber wenn man heute in Unternehmen hineinschaut, dann sieht man, dass überall Datensilos entstehen und die Probleme damit wachsen.

HATAHET: Es geht darum, eine Backup & Recovery-Lösung zu haben, die man strategisch in der Produktwelt, dem digitalen Arbeitsplatz des Kunden platziert. Wir wollen für unseren digitalen Arbeitsplatz eine Hochverfügbarkeit und Backuplösungen, die konsistent zurücksichern können. Mit Veeam haben wir dazu den richtigen Partner gefunden.

Zur Kooperation und den im Interview angesprochen Themen findet am 14. März um 10 Uhr ein Webinar statt. Mehr Infos dazu finden Sie auf www.hatahet.eu.