Datenaustausch als Erfolgsfaktor

Die Fraunhofer Gesellschaft forciert mit vielen Industrie-Partnern den sogenannten "Industrial Data Space". Dabei handelt es sich um einen sicheren Datenraum, der den gefahrlosen Datenaustausch im Rahmen von Industrie 4.0 erleichtern soll. [...]

Die Idee des (automatisierten) elektronischen Datenaustausches ist nicht neu, sie wurde mit EDI (Electronic Data Interchange) ja bereits vor vielen Jahren geboren und realisiert. Neu ist die Herausforderung Industrie 4.0. Durch die zunehmende Digitalisierung stehen Industriebetriebe vor enormen Herausforderungen. Sie müssen Systeme und Maschinen herstellerunabhängig vernetzen, über IT-Technologien effektive Standardisierungen erreichen und letztendlich den gesamten Produktlebenszyklus individuell an den Kundenwunsch im Sinne von Losgröße 1 anpassen.
Strategischer Erfolgsfaktor bei Industrie 4.0 sind die Daten. „Industrial Data Space“ (IDS) ist eine Initiative mit dem Ziel, „nicht eine neue Plattform, sondern einen sicheren Datenraum zu schaffen und verschiedene Plattformen zu verbinden, um Daten schneller und souveräner bereit stellen zu können“, erklärt Boris Otto vom Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik, unter dessen Leitung auch das gleichnamige Forschungsprojekt noch bis Oktober 2018 läuft. Die Arbeiten, an denen insgesamt zwölf Fraunhofer-Institute beteiligt sind, sind eng mit der deutschen „Plattform Industrie 4.0“ verbunden.
Im Jänner 2016 entstand auch der Verein „Industrial Data Space“ mit 18 Gründungsmitgliedern, darunter Atos, Bayer, Boehringer-Ingelheim, Rewe, Bosch und VW. IDS ist jedoch weit mehr als ein nationales Unterfangen, mittlerweile sind rund 60 Mitglieder aus zwölf verschiedenen Ländern beteiligt. Aus Österreich gibt es bis dato allerdings keine Beteiligung.
Zugpferd Autonomes Fahren
Wie weit die Entwicklung im Internet der Dinge und in punkto intelligenter Produktion bereits fortgeschritten sind, zeigt das Thema Autonomes Fahren. Vodafone hat kürzlich gezeigt, wie Fahrzeuge über die Technologie LTE-V2X direkt miteinander kommunizieren können, damit Unfälle vermieden werden. Auch große Konzerne wie IBM widmen sich dem fahrerlosen Auto bzw. Bus. Voraussetzung für Autonomes Fahren sind drei wichtige Punkte: Die Entwicklung von 5G, umfassende Security-Maßnahmen sowie ein entsprechender rechtlicher Rahmen. Hier engagiert sich die Deutsche Telekom – seit Jänner 2017 sind die Bereiche IoT und Security verbunden und stehen unter der Leitung von Annette Bronder, die als Geschäftsführerin Digital Divisions und Telekom Security bei T-Systems international agiert. „Wir haben die Bereiche Telekommunikation und Security im letzten Jahr konsolidiert“, sagt Bronder. IoT soll ab sofort auch für den Mittelstand ein Thema werden, etwa über das „Predictive Maintenance Starter Kit“. 
Massive Security Expansion
Im Gespräch mit der COMPUTERWELT erläuterte Bronder auch die neue stromsparende Technik „Narrowband-IoT“, ein Schmalband-Mobilfunknetz, das etwa für die Lösung Smart Parking zunächst in Hamburg zum Einsatz kommen soll. 11.000 Bodensensoren von Huawei werden dafür in Hamburg verbaut, für den Kunden wurde eine App entwickelt. Damit soll es künftig ganz leicht sein, einen Parkplatz zu finden und zu bezahlen. Im Juni startet der Pilotbetrieb. Als weitere Städte kündigte Bronder Moers, Dortmund und Saarbrücken an.
Im Security-Bereich wollen die Deutschen ebenfalls Gas geben: Mit den Bereichen „Industrial Security“ und „IoT Security“ stehen zwei Schwerpunkte fest, darunter fällt auch das Thema Car Security. Im kommenden Jahr sollen die derzeit 1.200 Security-Mitarbeiter auf 1.500 ausgebaut werden, mit den Partnern CyberX, radiflow und Genua soll industrielle Security forciert werden. „Bis Ende 2018 soll dann die Marktführerschaft für Security in Deutschland erreicht sein“, sagt Matthias Rosche, der unter Bronder den Security-Bereich leitet. Auch in Österreich will T-Systems »ganz klar« das Thema Security vorantreiben.

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