Datenbanken: Schrittweise in die Cloud 

Redgate hat die Ergebnisse seiner jährlichen "State of the Database Landscape"-Studie veröffentlicht. [...]

Entwicklerteams gewinnen an Geschwindigkeit. (c) Kaitlyn Baker/Unsplash
Entwicklerteams gewinnen an Geschwindigkeit. (c) Kaitlyn Baker/Unsplash

Der Bericht zeigt, dass IT-Führungskräfte in diesem Jahr besonders mit der zunehmenden Komplexität von Datenbanken und dem wachsenden Skill Gap konfrontiert sind.​ Die Studie, für die Redgate weltweit 3.800 IT-Fachleute befragt hat, zeigt Unternehmen in einer komplexen und herausfordernden Lage: Einerseits arbeiten ihre IT-Experten sehr schnell – fast ein Drittel der Entwicklungsteams überträgt Datenbank-Änderungen innerhalb eines Tages oder weniger in die entsprechenden Produktivsysteme, was einer Steigerung von rund 50 Prozent innerhalb der letzten zwei Jahre entspricht. Gleichzeitig setzt die Mehrheit der IT-Teams inzwischen mehr als eine Datenbankplattform ein. Laut der Umfrage sind es bei 29 Prozent der Unternehmen sogar mehr als fünf. Auf der anderen Seite gaben die Fachleute in vielen der in der Studie abgefragten Kategorien an, dass Wissenslücken bestehen und dass die Kompetenzen auf allen Ebenen rasch erweitert und diversifiziert werden müssen.

Schrittweise 

Die zunehmende Popularität der Cloud-Nutzung ist durch umfangreiche Daten belegt. Eine Analyse der aktuellen Umfrageergebnisse im Kontext früherer Redgate-Umfragen zum Thema Datenbank-DevOps bestätigt diesen anhaltenden Trend deutlich. So ist der Anteil der Befragten, die ihre Datenbanken überwiegend oder ausschließlich in der Cloud hosten, von 18 Prozent im Jahr 2020 auf 36 Prozent im Jahr 2023 angestiegen. Parallel dazu ist der Anteil derjenigen, die ihre Datenbanken hauptsächlich oder ausschließlich lokal hosten, von 53 Prozent im Jahr 2020 auf 31 Prozentim Jahr 2023 gesunken.

Interessant ist, dass es bei der Gruppe, die sich für eine hybride Lösung entschieden hat, kaum Veränderungen gibt. Im Jahr 2020 nutzten 28 Prozent eine Kombination aus Cloud- und lokalem Hosting. Dieser Anteil stieg 2021 auf 33 Prozent an und blieb auch im Jahr 2023 konstant bei diesem Wert.

Es zeichnet sich eine Entwicklung ab, bei der Unternehmen schrittweise von lokalen Lösungen zur Cloud übergehen, so die Redgate-Studie. Dieser Prozess erfolgt in mehreren Etappen, beginnend mit einem Übergang zu einer gemischten Infrastruktur. Anschließend identifizieren die Unternehmen die für sie am besten geeignete Cloud-Konfiguration, bevor sie den nächsten Schritt in ihrer Cloud-Strategie vollziehen.

Bemerkenswert sei zudem, dass unter den Befragten, die die Cloud bisher in keiner Form nutzen, über 44 Prozent zu den kleineren Unternehmen mit 100 oder weniger Mitarbeitern ge­hören.

Es existieren zahlreiche Beweggründe für Unternehmen, eine Migration in die Cloud in Erwägung zu ziehen. Obwohl Kosteneffizienz mit 34 Prozent zu den Top-Drei-Faktoren bei der Wahl der Cloud zählt, werden die Skalierbarkeit und Flexibilität (48 Prozent), die die Cloud-Technologie ermöglicht, sowie ihre hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit (45 Prozent) als noch bedeutsamer eingeschätzt.

„Wir sehen einen Paradigmenwechsel hin zu einer Multi-Plattform-Datenbanklandschaft.“

David Gummer, Redgate

Neben diesen Aspekten sind laut Befragung auch die anderen Vorteile einer Cloud-Lösung von großer Wichtigkeit. Unternehmen haben die Möglichkeit auf mehreren Ebenen auszulagern, und zwar die Verwaltung der In-frastruktur (32 Prozent), Backups und Disaster Recovery (30 Prozent), Datensicherheit und Compliance (26 Prozent) sowie die globale Zugänglichkeit an externe Dienstleister (25 Prozent). Diese Entwicklung stellt jedoch Datenbankadministratoren vor große Herausforderungen. Sie müssen sich neue Kompetenzen aneignen, um die Kosten effizient zu kontrollieren, die Sicherheitsverwaltung effektiver zu gestalten und die Performance der Datenbanken zu überwachen, besonders wenn die Daten über verschiedene Cloud-Anbieter sowie lokal verteilt sind. 

„Der Paradigmenwechsel hin zu einer Multi-Plattform-Datenbanklandschaft sowie die Integration der Datenbank als Teil von DevOps sind für Unternehmen wichtige Schritte, um aktuellen und zukünftigen Geschäftsanforderungen gerecht zu werden“, fasst David Gummer, Chief Product Officer bei Redgate, zentrale Ergebnisse der Studie zusammen.


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