Die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmensprozesse bleibt trotz deutlich gestiegener Investitionen eine Herausforderung. [...]
Laut der Studie „The Data Imperative“ von Roland Berger, für die 150 Führungskräfte aus fünf europäischen Ländern befragt wurden, haben sich die Ausgaben für KI von 2023 bis 2024 auf knapp 14 Milliarden US-Dollar versechsfacht. Dennoch ist es bislang nur 27 Prozent der Unternehmen gelungen, KI vollständig in ihre Betriebsabläufe zu integrieren. Als größte Hindernisse identifizieren die Befragten vor allem die Themen Datenqualität und -management (28 Prozent), die Komplexität der Integration von KI-Anwendungen in bestehende Systeme (25 Prozent) sowie einen Mangel an spezialisierten Fachkräften (15 Prozent). Weitere Herausforderungen sind ethische Bedenken (12 Prozent) sowie Kosten und mangelndes Vertrauen von Kunden und Stakeholdern (jeweils 10 Prozent).
Doppelstrategie als Schlüssel
Die Studienautoren empfehlen eine Doppelstrategie, die sowohl den systematischen Aufbau von Dateninfrastrukturen als auch die Entwicklung maßgeschneiderter KI-Anwendungen verfolgt. „Nur wenn strukturierte und unstrukturierte Daten in ihrem Kontext prozessübergreifend zusammengeführt werden, kann KI ihr volles Potenzial entfalten“, sagt Edeltraud Leibrock, Global Managing Director bei Roland Berger. Semantische Graphen als Meta-Layers könnten hier als dynamische und interpretierbare Datenbasis dienen und so eine Ende-zu-Ende-Automatisierung ermöglichen.
Teams für Datenmanagement
Die Studie zeigt zudem, dass Unternehmen mit spezialisierten Teams für das Datenmanagement erfolgreicher bei der Umsetzung von KI-Projekten sind. 41 Prozent der befragten Unternehmen setzen auf solche Teams, während 49 Prozent das Thema Datenmanagement als Zusatzaufgabe in bestehende Verantwortungsbereiche integrieren. 93 Prozent der Befragten beobachten zudem, dass KI-Initiativen die Datenverwaltung im Unternehmen positiv beeinflussen.
Alexander Türk, Partner bei Roland Berger Österreich: „Wer ausschließlich auf langfristige Datenstrategien setzt, läuft Gefahr, von agileren Mitbewerbern abgehängt zu werden. Wer sich hingegen nur auf kurzfristige KI-Erfolge konzentriert, limitiert künftige Handlungsmöglichkeiten. Entscheidend ist deshalb eine bewusste Balance zwischen unmittelbarem Nutzen in der Verwertung und dem nachhaltigen Aufbau eines belastbaren Datenfundaments.“

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