Die digitale Transformation, der Umgang mit Daten und Big Data, aber auch die Realisierung von Cloud-Lösungen standen im Mittelpunkt des alljährlichen TechEvent von Trivadis, der in Regensdorf bei Zürich stattfand. [...]
Die Oracle- und Microsoft Community trafen sich Anfang September beim traditionellen TechEvent von Trivadis. Zum 42. TechEvent kamen rund 650 IT-Experten zusammen. Die digitale Transformation, der Umgang mit Daten und Big Data, aber auch die Realisierung von Cloud-Lösungen standen im Mittelpunkt der Tagung, rund 120 Vorträge und Workshops wurden dazu geboten. Das Konzept ist langjährig gewachsen und nun salonfähig geworden: Der TechEvent, ursprünglich als reiner Mitarbeiter-Event zur Weiterbildung und Team-Bildung gedacht, hat sich zu einem der größten IT-Events der DACH-Region entwickelt.
„Die Zukunft gehört den Daten und denjenigen, die die Daten intelligent zu nutzen wissen, betonte Christoph Höinghaus, CEO von Trivadis, die Bedeutung von Daten und verwies auf das exponentielle Daten-Wachstum. Die traditionelle und die neue IT-Welt müssen zusammengeführt werden, aber auch genau in dieser Transformation liege aufgrund der gewachsenen, oft sehr heterogenen IT-Systeme die Herausforderung, meinte Höinghaus: „Da liegen Erfolg und Misserfolg oft sehr nahe beieinander.“ Die Bewegung in Richtung Cloud sieht der Trivadis-Chef eher gemächlich anrollen: „Ich glaube nicht, dass die bestehende IT in den nächsten 15 Jahren verschwinden wird. Es werden vielmehr beide IT-Welten bestehen bleiben und die Cloud wird die Klammer aus alter und neuer IT-Welt bilden.“
Um den Schritt in die Zukunft zu gehen, sei einerseits Modernisierung, aber auch Integration dringend notwendig – und da kommt Trivadis ins Spiel: „Daten sind unser Kerngeschäft“, brachte Höinghaus die Trivadis-Strategie klar zum Ausdruck. Die Palette der angebotenen Vorträge und Workshops reichte von generellen und einführenden Business-Themen zu Big Data und Cloud bis hin zu sehr speziellen technischen Vorträgen – etwa zu Infrastruktur- und Plattform-Themen, zu Cloud-Development-Möglichkeiten, zur Architektur eines modernen Data Warehouse oder zu Anwendungs-Entwicklung mit Java – um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Daten-Visionen von Oracle und Microsoft
Ebenso beim Trivadis-Event mit dabei waren Hanspeter Kipfer, Geschäftsführer von Oracle Schweiz, und Yvonne Bettkober, Leiterin des Channel-Bereichs bei Microsoft Schweiz. Kipfer nannte mit Social, Mobile, Analytics, Cloud und IoT fünf Pfeiler der digitalen Transformation. Er verwies aber auch auf den hohen Stellenwert der „operationalen Effizienz“. Die große Mehrheit der CEO (88 Prozent) sehe mit dem Einsatz von digitalen Technologien vor allem hier den Wert. Trivadis als Oracle Platinum-Partner sei auf diesem Weg ganz klar ein wichtiger Player. Microsoft Managerin Yvonne Bettkober gab in ihrem Vortrag zu bedenken, dass nur 12 Prozent der Unternehmen derzeit ihre Daten effizient nutzen. „Das wäre, wie wenn ein Bauer sagt, ich habe ein Stück Land, weiß aber nicht genau, wie viel Ertrag es abwirft.“ Einen spannenden Einblick in die Modernisierung eines Data Warehouse lieferte Gregor Zeiler, BI-DACH-Manger bei Trivadis. „66 Prozent der Data-Warehouse-Lösungen sind vor mehr als zehn Jahren entstanden – eine Modernisierung ist daher mehr als notwendig“, so Zeiler.
Eigene Innovation vor den Vorhang
Der TechEvent ist auch alljährlich Bühne für den Innovation Award, mit dem Trivadis innovative Ideen von Mitarbeitern würdigt, die einen maßgeblichen Mehrwert für die Kunden bieten. Der diesjährige Preis ging an die Entwickler einer IoT-Plattform – mit der Begründung, das diese „die erste große IoT-Lösung, die in der Schweiz produktiv auf der Microsoft Azure Cloud läuft“, sei. Sie soll in Zukunft als Basis für weitere IoT-Projekte dienen und somit die Grundlage dafür sein, neue IoT-Lösungen schnell umsetzen zu können.“ Für eben dieses Projekt wurde Trivadis im Mai von Microsoft in der Schweiz mit dem „Partner of the Year Award 2016“ in der Kategorie „Cloud Platform“ ausgezeichnet. Heuer beim TechEvent neu eingeführt wurde das „Trivadis Innovation Lab““, um den Besuchern die Möglichkeit zu geben, hautnah mit aktuellen neuen Technologien und Innovationen unkompliziert in Berührung zu kommen. Trivadis betreut derzeit 800 Kunden und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von rund 101 Millionen Euro. In Österreich beschäftigt der IT-Dienstleister und Consulter derzeit 35 Mitarbeiter.
Cloud kein Allheilmittel
Trivadis-CTO Martin Wunderli sieht die Cloud im Gespräch mit der COMPUTERWELT zwar nicht als Allheilmittel, aber als unverzichtbares Hilfsmittel: “ Ich bin nicht der Meinung, dass die Leute jetzt ihre Hardware aus dem Keller nehmen und sie in großem Stil auf virtualisierte Hardware in die Cloud transferieren. In den Anfängen hat man zwar die Cloud damit beworben, dass man so viel Geld spart. Das ist aber nicht der Punkt – und viele unserer Kunden, die eine eingespielte IT-Abteilung und eine gut ausgelastete Private Cloud haben, die sagen: „Wozu soll ich das machen, es bringt mir kaum Kostenvorteile!“ Gehe es aber um das Thema Agilität und Elastizität – sprich, schnell etwas zu deployen oder die Kapazität zu verändern, dann sei das eine Sache, die man On-Premise nicht mit vertretbaren Kosten machen kann. „Das ist ein großer Vorteil der Cloud. Daran wird entschieden, ob ein Unternehmen in die Cloud geht oder nicht“, sagt Wunderli. Andere wichtige Treiber für den Gang in die Cloud sind die Modernisierung von Anwendungen oder die Lizenzoptimierung. „Wenn man hier wirklich out-of-the-box denkt und so viele höherwertige Dienste nutzt wie möglich – das heißt, Software as a Service, Platform as a Service – dann können sich große Einsparungen und Funktionalitätsgewinne ergeben, die man On-Premise nie hätte.“ Wunderli empfiehlt zudem, die Modernisierung von Anwendungen und die Migration in die Cloud zu nutzen, um das Chaos bei der Datenhaltung aufzuarbeiten. “ Bei vielen Unternehmen sind die Daten heute zum Teil in einem sehr unschönen Zustand.“
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