Den digitalen Wandel beschleunigen

Aktuelle Studien konstatieren Österreich ein Schwächeln bei der Wettbewerbsfähigkeit. Um unser Land als Wirtschaftsstandort zu stärken, muss schneller und nachhaltiger digitalisiert werden, so die Botschaft eines SAP-Pressegesprächs. [...]

v.l.n.r.: Franz Kühmayer (Zukunftsinstitut), Christina Wilfinger (SAP), Erich Albrechtowitz (BKA) und Stefan Grafenhorst (Greiner). (c) SAP – Florian Schulte
v.l.n.r.: Franz Kühmayer (Zukunftsinstitut), Christina Wilfinger (SAP), Erich Albrechtowitz (BKA) und Stefan Grafenhorst (Greiner). (c) SAP – Florian Schulte

Während in Asien und in den USA Digitalisierung als Chance verstanden wird, stehen in Europa und insbesondere in Deutschland und Österreich vor allem die möglichen Gefahren im Vordergrund“, erklärt Franz Kühmayer vom Zukunftsinstitut Frankfurt a. M. den unterschiedlichen Zugang zur Digitaliserung von heimischen Unternehmen und Betrieben in Übersee. Da verwundert es nicht, wenn nur neun Prozent der österreichischen Unternehmen künstliche Intelligenz im Geschäftsalltag einsetzten, so der Trendforscher.

Betrachtet man dazu den Rückfall Österreichs im aktuellen WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit und das Abrutschen des heimischen Wirtschaftsstandortes aus den Top 10 (von Platz 9 auf Platz 13) im Ranking des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), dann ist akuter Handlungsbedarf angesagt.

Den Schlüssel zur Prosperität des Wirtschaftsstandortes Österreich sieht Kühmayer ganz klar in der IKT-Branche, denn „sie sichert durch digitale Innovationen unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit und stärkt die Resilienz gegenüber Krisen.“

Christina Wilfinger, Geschäftsführerin von SAP Österreich, pflichtet bei und begründet dies damit, dass „die IT und cloudbasierte Geschäftsprozesse zunehmend zur essenziellen Basis der Wertschöpfung werden und zum Treiber des Wachstums in Österreich wie in Europa.“ Sie fordert daher die Politik auf, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Für sie bedeutet der digitale Wandel eine enorme Chance, die österreichische Wirtschaft und Verwaltung zu erneuern.

Der Vorteil dabei sei, dass benötigte Technologien und Lösungen bereits vorhanden sind. Dabei spielen Daten als Grundlage für evidenzbasierte Entscheidungen eine große Rolle: „Man kann nur das verbessern, was man messen kann“, sagt Wilfinger und verweist darauf, dass mittels der richtigen Lösungen mehr Datentransparenz entlang der Wertschöpfungskette erlangt werden kann – ein nicht unwesentlicher Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeits- und Dekarbonisierungsziele der EU. Seit dem 1. Jänner 2023 gilt eine verpflichtende EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) für größere Unternehmen. Mit den cloudbasierten Nachhaltigkeitslösungen SAP Cloud for Sustainable Enterprises erfolge eine ganzheitliche Verknüpfung der Umwelt-, Sozial- und Finanzdaten, wodurch diesbezüglich bessere datenbasierte Entscheidungen möglich seien, so die SAP-Geschäftsführerin.

Der eigentliche Gamechanger in Sachen Nachhaltigkeit ist für Stefan Grafenhorst, Global Head of Sustainability & Corporate Affairs beim oberösterreichischen Kunststoffhersteller Greiner, so stark zu digitalisieren wie irgend möglich. Er sagt: „Ohne eine umfassende Digitalisierung werden wir als Unternehmen an dem großen Thema Nachhaltigkeit, aber auch an unserem Anspruch, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, scheitern.“

Auch in der Verwaltung helfe die „effizientere Nutzung von Daten im E-Government dabei, die Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen zu verstehen, komplizierte Prozesse zu vereinfachen und digitale Dienstleistungen zu verbessern“, unterstreicht Erich Albrechtowitz, Leitung der Gruppe für IT-Personalmanagement, Infrastruktur, Cyber- und Informationssicherheit im Bundeskanzleramt.

Ganz wesentlich bei der digitalen Transformation ist, hier sind sich alle einig, die Mitarbeiter von Anfang an einzubeziehen („Hinter der Technik steht engagiertes und motiviertes Personal“, Erich Albrechtowitz) und Bildungs- und Weiterbildungsangebote stark auszubauen.


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