Den Kreislauf schließen

Das Green-Tech-Startup Refurbed bietet runderneuerte elektronische Geräte an und hilft durch Wiederaufbereitung gebrauchter Geräte den CO₂-Fußabdruck zu senken. Das Ziel ist eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Mit dem neuen nachhaltigen BuyBack-Programm schließt man jetzt den Kreis, der nun Ankauf, Wiederaufbereitung und Verkauf gebrauchter Geräte umfasst. [...]

Die Gründer von refurbed (v.l.n.r.): Peter Windischhofer, Jürgen Riedl und Kilian Kaminski. (c) Refurbed
Die Gründer von refurbed (v.l.n.r.): Peter Windischhofer, Jürgen Riedl und Kilian Kaminski. (c) Refurbed

Bei der Präsentation des neuen BuyBack-Programms verweist Peter Windischhofer auf eine Studie des deutschen Digitalverbands Bitkom vom März 2021, nach der sich Deutsche nur ungern von ausrangierten Handys und Smartphones trennen: Rund 206  Millionen Alt-Geräte werden laut Bitkom-Umfrage in Schränken und Schubladen verwahrt. Umgerechnet auf Österreich wären das in etwa 25 Millionen Stück, beziffert Windischhofer das Potenzial an Altgeräten. Indem diese Geräte gekauft, generalüberholt und wieder in den Markt gebracht werden, könnten wertvolle Rohstoffe gespart und ein nachhaltigeres Wirtschaften ermöglicht werden. „Wenn wir es schaffen, nur einen Bruchteil dieser Altgeräte wieder in den Kreislauf zurückzubringen, ist das bereits ein großer Erfolg. Denn es zählt jeder einzelne Schritt, der dazu beiträgt, mit den Ressourcen unserer Erde verantwortungsvoller umzugehen“, sind Windischhofer und Kaminski völlig überzeugt. Deswegen habe man nach einer sechsmonatigen Vorbereitungszeit Mitte Juni das BuyBack-Programm gestartet. „Mit dem BuyBack-Programm wollen wir mithelfen, die jährlich anfallenden Tonnen an Elektroschrott zu reduzieren“, so Windischhofer.

Um den Markt besser zu verstehen, habe man zuerst mithilfe einer Market-Umfrage erkundet, warum Konsumentinnen und Konsumenten sich so ungern von ihren Altgeräten trennen. Das Ergebnis: 40 Prozent der 500 Befragten Österreicher und Österreicherinnen gaben an, überhaupt keine Möglichkeit für den Verkauf zu kennen, noch nie darüber nachgedacht zu haben oder dafür aktuell keinen Bedarf zu sehen. Rund ein Viertel der Befragten hat bereits ein nicht mehr genutztes Smartphone privat verkauft. Nur 15 Prozent wissen prinzipiell, wie und wo sie ihr Gebrauchtgerät verkaufen könnten. 

Deswegen haben Windischhofer, Kaminski und Riedl bei der Umsetzung des BuyBack-Programms (http://buyback.refurbed.com) darauf geachtet, dass es vor allem »einfach, schnell und sicher« und darüber hinaus auch absolut tranparent ist, damit möglichst viele Konsumenten und Konsumentinnen ihr altes Gerät ohne Probleme verkaufen können. 

Altgeräte indrei Schritten verkaufen

Das Verkaufen von Altgeräten – vorerst werden nur Smartphones und Tablets angekauft – funktioniert über die Website in drei einfachen Schritten. Zuerst wählt man das Gerät, das verkauft werden soll, unter 1.500 gelisteten Geräten aus (wobei der Übersichtlichkeit halber zuerst die Marke dann das Modell gewählt wird) und macht Angaben zu Zustand sowie technischen Details, wie etwa Speichergröße. Sind alle Daten vollständig, wird der kalkulierte Ankaufspreis angezeigt: So gibt es beispielsweise für ein iPhone 8 bis zu 109 Euro, für ein iPhone X bis zu 179 Euro zurück. Der Preis ist nicht verhandelbar. Ist die Kundin oder der Kunde damit einverstanden, wird der Artikel einfach in den Verkaufskorb gelegt und der Vorgang abgeschlossen. Das Refurbed-Team übermittelt daraufhin per E-Mail ein kostenloses Versandetikett. Dann muss das Gerät nur mehr verpackt und verschickt werden. Sobald es bei Refurbed einlangt, wird der Zustand entsprechend den Angaben überprüft und der Geldbetrag auf das zuvor angegebene Konto der Verkäuferin beziehungsweise des Verkäufers überwiesen.  

Nachhaltigkeit im Fokus

Kilian Kaminsiki betont, dass nicht nür für jedes verkaufte und generalüberholte Geräte, sondern auch für jedes gekaufte Handy oder Tablet ein Baum gepflanzt werde. Damit ist Refurbed CO₂-negativ, weil das Green-Tech-Unternehmen mehr CO₂ kompensiert als durch das Refurbishment verursacht wird.

Was passiert mit jenen Altgeräten, die sich nicht mehr für den Refurbishment-Prozess eignen? Auch dafür hat Refurbed eine nachhaltige Lösung: Irreparable Handys, Smartphones und Tablets können direkt über die Plattform gespendet werden. Sie werden gesammelt, fachgerecht recycelt und der Erlös von Refurbed gespendet.


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