Die Qliktech-Anwenderkonferenz gewährte einen spannenden Einblick in die Zukunft von Business Intelligence. Statt nackter Zahlen werden es verstärkt Erzählungen sein, die die Zusammenarbeit und Entscheidungen erleichtern – "Storytelling" im Business. [...]
Was verbindet einen bayrischen Extremkletterer mit einem kalifornischen Produktmanager? Auf den ersten Blick nicht viel – außer dass beide als Sprecher der Qlikview Business Discovery World Tour die über 800 Teilnehmer der deutschen Ausgabe der Anwenderkonferenz von Qliktech faszinierten. Der zweite Blick offenbart zahlreiche Parallelen. Da ist einmal die Leidenschaft, die Alexander Huber und seinen Bruder Thomas – berühmt unter dem Namen „Huberbuam“ – dazu gebracht haben, die Geschichte des Bergsteigens und Kletterns mit zahlreichen Erstbegehungen und Rekorden neu zu schreiben. Auf der anderen Seite die Passion für Business Intelligence, die Donald Farmer den Moloch Microsoft verlassen ließ, um bei Qliktech die Zukunft von BI federführend mitzugestalten.
Bezeichnend ist, wie ähnlich die Visionen und Strategien in ihren jeweiligen Metiers sind: „Eine tausend Meter hohe Wand hat Tausende Kletterzüge“, sagt Alexander Huber im Exklusiv-Interview mit der COMPUTERWELT. „Die schweren Züge sind extrem bekannt. Alle anderen haben viel mit der Intuition der Bewegung zu tun. Intuition ist überhaupt der Schlüssel zum Klettern. Ohne Intuition wäre das Klettern 1986 zu Ende gewesen, als Reinhold Messner alle 8.000er bestiegen hat.“ Donald Farmer sieht die Fähigkeit eines guten Produktmanagers darin, gleichzeitig die Details als auch das große Bild zu sehen: „Einerseits ist es meine Aufgabe, einem Kunde zu einem gewünschten Feature zu verhelfen. Andererseits muss ich sehen, welche Auswirkungen dieses Feature auf die Zukunft von Business Intelligence hat.“ Huber: „Ich behaupte, dass die erfolgreichsten Bergsteiger niemals die physisch stärksten waren, sondern die innovativsten Köpfe.“ Eine Analogie dazu, warum Donald Farmer Microsoft in Richtung Qliktech verließ.
Stichwort Angst: „Ohne diese würden wir nicht weit kommen“, sagt Huber. „Angst ist meine Überlebensversicherung, die dafür sorgt, dass ich stets wachsam bin.“ In der Business-Welt entspricht der bergsteigerische Respekt vor dem Risiko dem gesunden Zweifel gegenüber der Allmacht der Technik. Auf die Fähigkeit heutiger Tools in Sachen semantischer Analyse von natürlicher Sprache angesprochen, wie sie etwa in Social Media vorkommt, antwortet Famer: „Nein, sie können es nicht. Es muss zwar möglich sein, die Analyse von natürlicher Sprache bis zu einem gewissen Grad zu automatisieren. Doch das System wird nur immer sagen können, um welche Nummer es sich handelt, nicht, welcher Sinn hinter dieser Nummer steckt. Deshalb ist es uns bei Qliktech so wichtig, dass unsere Lösung von Business-User bedient werden. Sie verstehen das Geschäft und wissen, welcher Sinn dahintersteckt.“
DIE ZUKUNFT HEISST STORYTELLING
Bergsteigen gehört zu den wenigen Bereichen, in denen noch die großen Geschichten der Menschheit geschrieben werden, die Siege, die Tragödien. Alexander Huber stellte dies auf der Bühne der Qlikview Business Discovery World Tour in Düsseldorf eindrucksvoll und eloquent unter Beweis, als er von seiner Free-Solo-Begehung der Großen Zinne erzählte.
„Storytelling“ wird laut Donald Farmer auch verstärkt in Business Intelligence Einzug halten: „Was im Gedächtnis haften bleibt, sind nicht die Daten, sondern die Geschichten, die hinter den Daten stehen. Wir haben in Qlikview 11 etwa die Funktion Session Collaboration eingeführt, die gemeinsam mit Anmerkungen und Bookmarks ermöglicht, Geschichten zu erzählen, die man mit anderen teilt und die Grundlage für Business-Entscheidungen bilden“, ist der Qlikview-Produktmanager überzeugt.
Unter der Bezeichnung „Qlikview.next“ gewährte Farmer in Düsseldorf einen Einblick in die Zukunft von BI-Tools. Einer der stärksten Motoren in der Evolution sei heute Mobility, ein Megatrend, der bezeichnenderweise von Consumerseite losgetreten wurde. Damit verbunden ist der Wunsch nach einfacher Bedienung, am besten via Touchscreen. Das heißt, Apps und Analysen sollen sich auf mobilen Geräten per Drag and Drop aufbauen lassen. Zudem wird Qlikview in Zukunft mehr Wert auf die Visualisierung von Daten legen. Mit anderen Worten: Die Verwendung von Infografiken wird verstärkt.
Neuartige Wege der Kollaboration sollen das gemeinsame Arbeiten an Anwendungen und Auswertungen erleichtern. In Sachen Technologie plant Qliktech, sich intensiver mit Partnern auszutauschen – und das bis auf die API-Ebene. Und schließlich stellt sich der Business Discovery-Spezialist darauf ein, eine neue Generation von Unternehmen zu unterstützen, die sich unabhängig von ihrer Größe auf internationalen Märkten bewegen und daher besondere Anforderungen an Skalierbarkeit, Sicherheit und die Verknüpfung verschiedener Standorte haben.
Eine weitere Neuerung, die bei der Anwenderkonferenz in Düsseldorf angekündigt wurde, ist der virtuelle Umschlagplatz „Qlikmarket“. Interessierte können hier Lösungen und Applikationen von Qliktech-Partnern interaktiv evaluieren und danach direkt bei diesem erwerben. Ziel der Online-Plattform ist es, Qlikview für den Einsatz in unterschiedlichen Branchen und Unternehmensbereichen einfacher verfügbar zu machen. Die Lösung ist ab sofort unter der Adresse market.qlikview.com mit über 50 Angeboten verfügbar, darunter zwölf Technologie-Konnektoren, Erweiterungen und Speziallösungen aus der DACH-Region.
„Der Austausch mit Kunden und Partnern auf unserer Konferenz hat gezeigt, dass wir mit Qlikmarket und Qlikview.next auf dem richtigen Kurs sind: BI soll möglichst einfach und für möglichst viele Menschen nutzbar sein. Damit rücken wir unserem Ziel näher, dass in naher Zukunft eine Milliarde Menschen direkt oder mittelbar von Qlikview profitieren“, resümiert Wolfgang Kobek, Managing Director DACH & Regional Vice President von Qliktech. (su)
Be the first to comment