Führungskräfte nehmen in den letzten Jahren zunehmend eine Veränderung bei der Anspruchshaltung der Mitarbeiter wahr. [...]
Demnach begehrt die junge Mitarbeitergeneration vermehrt Einbindung in Entscheidungsprozesse, eigenverantwortliches Arbeiten, flexible Arbeitszeiten und Zusatzleistungen. Das zeigt eine Befragung von BEI-Training in 121 KMU in Österreich und Deutschland.
KMU, die mit gezieltem Employer Branding darauf reagieren und ihre Unternehmen für Mitarbeiter attraktiv machen, haben klare Vorteile am Arbeitsmarkt und können ihre Mitarbeiter dauerhaft an das Unternehmen binden. Das ist gerade im IT-Umfeld ein sehr wichtiges Thema.
„Jeder Unternehmer hat sich schon Gedanken darüber gemacht, wie man Kunden gewinnen, begeistern und ans Unternehmen binden kann. Nur die wenigsten haben jedoch auch eine entsprechende Marketing-Strategie für ihre Mitarbeiter – hier herrscht offensichtlich noch großer Nachholbedarf“, erklärt Wolfgang Kellat, Geschäftsführer von BEI-Training Austria. Eine klare Mehrheit der befragten Führungskräfte sieht dabei Verbesserungspotenzial bei den unternehmensinternen Instrumenten für die Motivation, persönliche Entwicklung und Bildung von Mitarbeitern.
So setzen zwar 71 Prozent der Unternehmen Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung, doch nur 20 Prozent sind mit diesen, bereits vorhandenen, Maßnahmen zufrieden. Persönliche Karriere- und Weiterbildungsplanung für die Mitarbeiter existiert nur in 52 Prozent der Unternehmen, wobei 40 Prozent diese verbessern möchten. Die Hälfte der Unternehmen investiert bislang gar nicht in die Entwicklung der persönlichen Fähigkeiten seiner Mitarbeiter, wobei immerhin 40 Prozent dies in Zukunft planen und nur zehn Prozent keinen Bedarf daran sehen. Großen Nachholbedarf gibt es auch bei der leistungsbezogenen Motivation: In 58 Prozent der befragten KMU existiert gar kein Wettbewerb und es gibt auch keine Leistungsanreize – von den verbleibenden 42 Prozent sehen hier 34 Prozent Verbesserungspotenzial.
„Die steigenden Ansprüche der Mitarbeiter führen auch zu einer höheren Fluktuationsrate“, erklärt Kellat. Demnach ist die steigende Fluktuation bereits für 59 Prozent der KMU spürbar. Klar im Wettbewerbsvorteil sieht Kellat all jene KMU, die die veränderten Ansprüche der Mitarbeiter als Chance begreifen und mit gezieltem Employer Branding darauf reagieren. „Gerade für KMU geht es darum, dass sich Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren, sich ins Unternehmen ‚verlieben‘. Ein Unternehmen, das systematisch in seine Attraktivität für Mitarbeiter investiert, punktet am Arbeitsmarkt und kann seine Mitarbeiter auch dauerhaft an sich binden“, erläutert Kellat. (pi/mi)
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