Die Cloud-Strategie von Blizzard

Die Cloud-Strategie von Blizzard ist darauf ausgerichtet, Business und IT miteinander zu verschmelzen. Dadurch soll ein schnelleres und flexibleres Reagieren auf neue Marktentwicklungen ermöglicht werden. Security und Availability sind dabei die Hauptthemen. [...]

Lediglich ein Drittel der Unternehmen (36 Prozent) ist auf die digitale Revolution vorbereitet, die mit der umfassenden Nutzung neuer IKT-Möglichkeiten längst begonnen hat. Als größte Herausforderung gilt in Österreich der Mangel an dafür erforderlichem Knowhow und IT-Systemen. Zu diesen Ergebnissen kommt die jüngste KPMG-Studie „Global Chief Information Officer (CIO) Pulse“, die aktuelle IT-Markttrends erhebt.

Social Media, Mobility, Cloud Computing und andere Technologien erfinden Produkte, Dienstleistungen und Märkte neu und verändern somit auch die Art und Weise, wie Geschäfte getätigt werden. Die Teilnehmer der weltweiten Umfrage äußerten hinsichtlich des technologischen Fortschritts ihre Besorgnis, gaben aber gleichzeitig an, sich nicht ausreichend darauf vorzubereiten. Für viele wird somit die digitale Revolution statt einer Chance zu einer Bedrohung fürs Geschäft. Denn jenen Unternehmen, so die Studie, die sich mit neuen Technologien befassen und diese auch in ihre IT-Strategie einbinden, gelingt es besser, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Als Hauptgrund für den schwachen Anklang seitens der Unternehmen wird eine Reihe an Herausforderungen gesehen, die eine Implementierung mit sich bringt. Denn für den Umgang mit der digitalen Revolution sind nicht zuletzt bestimmte Fähigkeiten erforderlich. Der Erwerb dieses Knowhows gilt für zwei Drittel der befragten Betriebe als größte Hürde. Nicht so für Blizzard Sport, das gezielt auf eine zeitgemäße IT-Strategie setzt und dabei nicht zuletzt Cloud Computing nutzt. „Die Cloud spielt für uns eine zentrale Rolle, weil uns diese Technologie erlaubt, schneller auf Marktentwicklungen reagieren zu können. Sie gibt uns Flexibilität in einem sich immer schneller bewegenden Marktumfeld, denn nicht der Große wird den Kleinen fressen, sondern der Schnelle den Langsamen“, sagt Eric-Jan Kaak, CIO von Blizzard Sport und für das Business Process Management sowie die gesamte IT der Italienischen Muttergesellschaft Tecnica Group verantwortlich.

Blizzard Sport, seit 1945 am Standort Mittersill angesiedelt, entwickelt und produziert Ski der Marken Blizzard und Nordica. Die Tecnica Group ist weltweit tätig in der Entwicklung und dem Vertrieb von Ski und Skischuhen (Blizzard, Nordica, Tecnica), Outdoorschuhen (Lowa, Tecnica, Dolomite), Inlineskates (Rollerblade, Bladerunner) sowie Moonboots. „Innerhalb der Tecnica Group haben wir in acht verschiedenen Ländern Niederlassungen (USA, Kanada, Japan, Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien). Unsere Produkte werden weltweit über ein Netzwerk von Distributoren ausgeliefert“, erklärt Kaak.

INTEGRIERTE STRATEGIE
Die Cloud-Strategie von Blizzard ist darauf ausgerichtet, Business und IT miteinander zu verschmelzen. „Jedes Budget ist ein IT-Budget und jede Strategie ist eine IT-Strategie“, sagt Kaak. „Deshalb gibt es auch keine getrennte Cloud-Strategie, sondern eine integrierte Business-Strategie.“ Es geht zum Beispiel darum, sämtliche Authentifizierungen zentral zu managen und zu vereinheitlichen, die Standard-Applikationen zusammenzuführen, um eine einheitliche Applikationslandschaft zu haben, sowie Storage-Infrastruktur für die globalen Marketing- und Entwicklungsteams bereitzustellen.

FAIL FAST AND CHEAP
Für seine ganzheitliche Sicht der Dinge und sein kluges Change Management im Bereich IT wurde Eric-Jan Kaak 2013 mit dem Confare CIO Award ausgezeichnet. Überzeugend ist nicht nur das Knowhow des IT-Managers, sondern auch sein teils unkonventioneller, aber effektiver Zugang zu Transformation und Veränderung: „Change ist gerade in der IT ein Dauerzustand. Wenn man Veränderungen nach dem Motto ›fail fast and cheap‹ begegnet und eine Kultur der gemeinsamen Verantwortung schafft, kommen tolle Ergebnisse heraus. Und wenn man dabei Mal auf die Schnauze fällt, ist es auch OK – wenigstens kommt man vorwärts. Ganz nach dem Motto: Sometimes you win and sometimes you learn.“

In den einzelnen Fachabteilungen von Blizzard Sport geht man mit dem Thema Cloud offen, aber sehr bewusst um. „Weg von ›Du darfst das nicht‹, hin zu ›Wenn Du das und das machen willst, können wir Dir dabei behilflich sein‹ „, erläutert Kaak die Unternehmensphilosophie dazu. „Wir sind auch dabei, Policies zu entwickeln, die allerdings nicht be- und verhindernd sein sollen, sondern auf das Geschäft und die Prozesse unterstützend wirken.“

Ebenso wichtig seien viele Use Cases, wo verantwortliche User und Enduser zeigen, wie sie mit dem Thema Cloud umgehen. Kaak: „Da ist kein Platz für Angst. Die IT steht in Bezug auf die Cloud erst am Anfang, generiert aber jetzt schon mit dem Business zusammen einen Mehrwert für den Kunden. Auch erlauben kostengünstige und flexible Lösungen aus der Cloud, dass wir uns künftig mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren können.“ Am nötigen Vertrauen mangelt es dem CIO nicht, schließlich ist er überzeugt davon, dass Security und Availability die Hauptthemen und gleichzeitig die USPs eines jeden Cloud Providers sind. „Wenn es nur den Anschein hat, dass ein Anbieter von Cloud Computing hier fahrlässig ist, wird er morgen kein Business mehr haben.“

Seitens der IT-Mitarbeiter sind angesichts der raschen Entwicklungen im Bereich Cloud Computing sowie generell vor dem Hintergrund der digitalen Revolution gewiss einige neue Kompetenzen erforderlich. Das wesentliche Anforderungsprofil bringt CIO Kaak mit einem Wort auf den Punkt: wissbegierig. Dazu kommt noch eine gewisse grundsätzliche Flexibilität, denn: „Man muss bereit sein, alle Konventionen von heute morgen über den Haufen zu werfen und immer wieder Neues dazuzulernen.“ (pi/oli)


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