Die Digitalisierung Österreichs

In Sachen IKT hat Österreich Aufholbedarf, in punkto 5G-Technik ist man gar nur Mittelmaß. Ein umfassendes Maßnahmenpaket der Regierung soll das ändern und Österreich bis zum Jahr 2025 an die europäische IKT-Spitze katapultieren. [...]

Infrastruktur als Fundament
Unter dem Schlagwort Digitalisierung werden sehr viele unterschiedliche technische Bereiche zusammengefasst. Die Buzz-Words, die bei der Erstellung der digitalen Roadmap immer wieder fallen, sind unter anderem Big Data, Künstliche Intelligenz, 5G-Netze, Blockchain, Virtual und Augmented Reality, Internet der Dinge, Smart Cities und Smart Grids. Neben der Technik sollen auch Konzepte wie offene, für jeden zugängliche Information (Open Data) in einer lebenswerten digitalen Gesellschaft umgesetzt sein. Dies soll letztlich zu einer „Demokratisierung des Wissens“ führen.
So wichtig dieses Sammelsurium an Konzepten und Technologien auch ist, sind bei der Entwicklung des Konzepts der Digitalen Roadmap für Österreich ganz klar zwei tragende Säulen erkennbar. Das ist zunächst die Schaffung einer nötigen Infrastruktur. Das Internet und der Zugang dazu sind das Fundament einer digitalen Gesellschaft. „Nach wie vor haben 15 Prozent der Österreichischen Haushalte keinen Internet-Anschluss. Dies gilt es zu ändern“, fordert Duzdar. Geht es nach den beiden Staatssekretären sollen hier regulatorische Hindernisse für den Breitbandausbau abgebaut sowie Bürokratie und Kosten gesenkt werden. Besonders große Hoffnungen werden hier in die fünfte Generation des Mobilfunks (5G) gesetzt. 5G verspricht Datenraten bis zu 10 GBit/s, geringe Latenzzeiten und eine hohe Dichte an angeschlossenen Endgeräten. Alles Eigenschaften, durch die eine Vielzahl neuer Geschäftsmo-delle und Anwendungen möglich werden sollen inklusive zahlreicher IoT-Anwendungern. Als Beispiele nennen die Staatssekretäre die Bereiche automatisiertes Fahren, Industrie 4.0, digitale Landtechnik, E-Learning, E-Government, E-Health sowie Anwendungen in der Logistik. Entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen sollen die Einführung von 5G regeln. Harald Mahrer verdeutlicht die Wichtigkeit von 5G, wenn er sagt: „Ehrlicherweise ist die Breitbandmilliarde bis 2020 bestenfalls Mittelmaß, wir rutschen in der OSZE ins hintere Viertel ab. Denn ohne Infrastruktur, ohne schnellem und flächendeckendem Internet kann man alle anderen Anwendungen vergessen. Wir müssen also, wie wir es bei 3G und 4G waren, auch beim neuen mobilen Datenstandard 5G wieder Pilotland werden, denn das zieht wiederum viele internationale Firmen nach Österreich.“ Wenn Österreich bei der nächsten Technologiegeneration 5G zu den Vorreitern gehört, könnten laut Schätzungen zwischen 30 und 40 Milliarden Euro zusätzliches BIP bis 2030 lukriert werden. „Dadurch entstünden alleine im IKT-Bereich 30.000 bis 40.000 Jobs“, so Mahrer.
Ein Anliegen ist den Staatssekretären auch die Netzneutralität. So sieht die Roadmap die Gleichbehandlung von Datenströmen als grundsätzliches Ziel eines offenen Internets vor.  Es ist kein großes Geheimnis, dass manche Infrastrukturbetreiber damit nicht ganz glücklich sind und dagegen lobbyieren, um für die Priorisierung bestimmter Dienste Geld verlangen zu können. Wie sehr sie sich durchsetzen können, ist aber noch offen. In der Roadmap heißt es dazu: „Etwaige Ausnahmen sind nur im Rahmen der Netzneu-tralitätsbestimmungen möglich.“


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