In Sachen IKT hat Österreich Aufholbedarf, in punkto 5G-Technik ist man gar nur Mittelmaß. Ein umfassendes Maßnahmenpaket der Regierung soll das ändern und Österreich bis zum Jahr 2025 an die europäische IKT-Spitze katapultieren. [...]
Ohne entsprechende (Aus-)Bildung geht es nicht
Doch mit dem Ausbau der Infrastruktur allein ist es nicht getan. „Bildung ist der entscheidende Faktor. Wir müssen möglichst früh beginnen, bei Kindern Kreativität zu fördern und digitale Lernformen und Kompetenzen über alle Bildungsstufen einziehen“, betont Mahrer. Ein kompetenter Umgang mit digitalen Technologien und Medien ist eine Schlüsselqualikation, um künftig erfolgreich am Arbeitsmarkt und an der Gesellschaft teilzuhaben. Auch für Duzdar ist die Kindererziehung wichtig, wobei sie dartan erinnert, auch nicht auf die Seniorinnen und Senioren zu vergessen.
Natürlich würden Arbeitsplätze wegfallen, verschweigt auch Mahrer nicht die Konsequenzen dieser Umwandlungen. Umso wichtiger sei es, dass die Regierung hier die Risiken minimiere. Denn, so Mahrer, „in Summe ist die Digitalisierung eine gewaltige Chance, unzählige neue Jobs zu schaffen.“ Voraussetzung sei, dass die Politik Unterstützung und Infrastruktur bereitstelle. Eine große Rolle komme bei der Digitalisierung den sogenannten MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu. Hier soll die fachspezifische Ausbildung im schulischen Bereich auch arbeitsmarktrelevante Qualifikationen vermitteln. Bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen an Schülerinnen und Schüler ist die bereits bestehende Website www.digikomp.at erwähnenswert.
Da die technischen Berufe nach wie vor mehrheitlich von Männern dominiert werden, sollen auch mehr Mädchen für die MINT-Fächer begeistert werden. Das kann auch helfen, dem eklatanten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. In der Schule soll auch der reflektierte und verantwortungsvolle Gebrauch der Technologien – Stichworte Medienbildung, Datenschutz, Ethik – nicht zu kurz kommen sowie die Medienkompetenz bei Kindern, aber auch Erwachsenen gestärkt werden.
Doch wie die Schüler müssen auch die digitalen Kompetenzen der Lehrenden auf den aktuellen Stand der Technik gehoben und die Ausbildung entsprechend modernisiert werden. Die Vermittlung digitaler Kompetenzen schließt auch die aktuellen Lehrberufe mit ein und geht bis zur Förderung von Online-(Berufs-)Weiterbildungskursen zur Vermittlung digitaler Kompetenzen sowie von Umschulungen, die sich an den konkreten Bedürfnissen des Arbeitsmarkts orientieren.
Erwähnenswert ist die anfangs mit 50 Millionen Euro dotierte Innovationsstiftung für Bildung. Diese soll dafür sorgen, dass hervorragende Ideen rasch in erfolgreiche Projekte umgesetzt werden können, wobei die Schwerpunkte hier auf Projekte in den drei Bereichen Digitalisierung, Begabtenförderung und Weiterentwicklung liegen.
Eines ist klar: Damit revolutionäre digitale Technologien und Anwendungen (auch als disruptive Technologien bezeichnet) entstehen können, bedarf es einer entsprechend intensiven Forschung. Hier soll die Wissenschaft und Forschung unterstützt werden, „aber nicht in Form breit verteilter Förderungen, sondern ambitioniert und gezielt in unseren Stärkefeldern“, sagt Mahrer. Das Ziel sei, den Forschungsstandort Österreich auszubauen.
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