„Die Gründerszene ist sehr aktiv“

40 Millionen Euro stehen der vom Land Niederösterreich ins Leben gerufenen tecnet equity für Investments in innovative Technologie-Startups zur Verfügung. Gegenwärtig ist tecnet bei acht Unternehmen beteiligt, sechs davon kommen aus dem IT-Bereich. [...]

Tecnet equity ist die Technologiefinanzierungsgesellschaft des Landes Niederösterreich und existiert seit über zehn Jahren. Die Institution wurde im Rahmen der Technologieoffensive Niederösterreich gegründet. Ziel ist es, durch Finanzierungsleistungen den Technologiestandort Niederösterreich zu stärken und erfolgreiche niederösterreichische Technologieunternehmen bei der Expansion und Internationalisierung zu unterstützen.

Neben der mit Venture-Capital-Finanzierungen üblicherweise verbundenen Unterstützung wie Unternehmensaufbau, Strategie oder Finanzierung bietet tecnet equity auch Hilfestellung im Bereich der Ideenbewertung und Patentierung. Geschäftsführerin Doris Agneter hat mit der COMPUTERWELT über die verschiedenen Aktivitäten und den Technologiestandort Niederösterreich gesprochen.

Wie sieht der Tätigkeitsbereich der tecnet konkret aus?

Wir haben zwei große Schwerpunkte: einerseits die Venture Capital Fonds, tecnet equity, die in Summe knapp 40 Millionen Euro zur Verfügung hat, um in technologieorientierte Startups zu investieren. Wir schauen uns eine Vielzahl potenzieller Startups an und investieren in eine Handvoll davon. Diese unterstützen wir neben Kapital mit Knowhow und Beratungsleistungen. Im Fokus stehen ganz klar IKT-Unternehmen, wobei es aber keinen ausschließlichen Fokus darauf gibt, aber auch Unternehmen aus dem Life-Science-Bereich oder industrielle Technologien sind für uns interessant.
Der zweite große Schwerpunkt betrifft die Patent- und Technologieverwertung, wir arbeiten hier mit Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen zusammen und haben gegenwärtig Rahmenverträge mit 16 Forschungseinrichtungen in und um Niederösterreich. Wir unterstützen sie in Patentfragen aber vor allem dabei, patentfähige oder schützenswerte Technologien in den Markt zu bringen. In beiden Bereichen arbeiten wir mit dem Inkubator accent, der speziell akademische Gründungen unterstützt, zusammen.

  • „Wir sind in der Gründerszene sehr aktiv und haben einen proaktiven Ansatz.“

Wie funktioniert der Venture-Capital- Bereich genau? Gibt es da einen klaren Exit-Plan bei der tecnet?

Ja, wir sind in der Gründerszene sehr aktiv und haben einen proaktiven Ansatz. Das bedeutet, dass wir die Unternehmen im Land sehr genau beobachten und mit unseren Ideen und Vorschlägen auf sie zukommen. Natürlich kommen viele Startups mit ihren Businessplänen direkt auf uns zu. Es gibt allerdings keine standardisierten Einreichverfahren. Wir beteiligen uns an dem jeweiligen Unternehmen und bekommen dafür Anteile am Unternehmen. Das Business-Modell von Venture Capital sieht dann vor, dass wir diese Anteile nach einigen Jahren verkaufen, wenn sich das Startup entsprechend entwickelt hat.

Wie viele Investments gibt es gegenwärtig?

Die tecnet ist momentan an acht Unternehmen beteiligt, sechs davon kommen aus dem IKT-Umfeld. Das sind die Unternehmen FOEX, indoors, nxtControl, SIPWISE, VISOCON und wikitude.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*