Studien von Hackett Group und McKinsey zeigen übereinstimmend: Die IT steht mächtig unter Druck. [...]
Die Hackett Group hat ebenso wie McKinsey Studien präsentiert, die unabhängig voneinander in den USA erstellt wurden, sich aber teilweise frappierend in ihrem Befund gleichen. Demnach steht die IT mächtig unter Druck.
Die Hackett Group geht prinzipiell von den aktuell vorherrschenden strategischen Prioritäten der Business-Seite aus, aus denen sich Veränderungsdruck für alle Abteilungen ableiten lässt. Die IT steht demnach wegen ihrer mittlerweile enormen Bedeutung besonders unter Druck. Sie müsse sich dahingehend neu aufstellen, nachhaltiges, auf Innovation gegründetes Wachstum zu unterstützen, so die Autoren Erik Dorr, Scott Holland und Nathanael Novosel. Das Berater-Trio befragte 160 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von jeweils über einer Milliarde US-Dollar.
McKinsey stützt seine Erkenntnisse auf eine Umfrage unter mehr als 800 Führungskräften, von denen 345 für IT verantwortlich sind. Gehört wurden also sowohl die Business- als auch die IT-Seite, und zwar bereits das dritte Jahr in Folge. Besonders bemerkenswert ist am McKinsey-Befund, dass die IT-Manager der IT ein noch schlechteres Zeugnis ausstellen als ihre Manager-Kollegen aus dem Business-Segment. Und der Vergleich mit den Vorjahren zeigt, dass die momentanen Kassandra-Rufe wohl doch ernst genommen werden sollten.
Konkret beschreiben beispielsweise nur 13 Prozent der IT-Verantwortlichen ihre Abteilungen als völlig oder sehr effektiv in der schnellen und wirksamen Einführung neuer Technologien, gemessen am Vergleich mit konkurrierenden Firmen. Im Vorjahr waren es noch 22 Prozent. Von 49 auf 42 Prozent sank der Anteil der IT-Manager, die das Management ihrer IT-Infrastruktur als effektiv bezeichnen.
Besonders alarmierend erscheint in der McKinsey-Studie jener Umfrage-Teil, der die Unterstützungsleistung der IT für die Erreichung von Business-Zielen ins Visier nimmt. Kurz und knapp ist diese in sämtlichen Gebieten im Vergleich zu den beiden vorangegangenen beiden Jahren schlechter geworden. So sagen nur noch 37 Prozent, dass die IT bei der Eroberung neuer Märkte hilft – in den Vorjahren waren es jeweils 57 Prozent.
Um mehr als zehn Prozentpunkte gefallen ist auch der Anteil der Befragten, die der IT einen positiven Effekt auf die Entwicklung neuer Produkte zuschreiben. Sogar beim Teilen von Wissen – ein großes Thema der CeBIT 2013, wie man sich erinnert – gab es zuletzt laut McKinsey-Umfrage Rückschritte statt Fortschritte. Der IT gelingt es demnach gerade dort nicht, sich unentbehrlich zu machen, wo sie es müsste. Wo und wie, beschreibt die Hackett-Studie sehr klar. Demnach wird von Business-Seite nachhaltige Innovation erwartet. Dies aber unter der neuen Prämisse, dass die Wachstumsraten nicht mehr zwangsläufig steigen müssen.
Es genüge, das bereits erreichte Wachstumsniveau zu halten und wettbewerbsfähig zu bleiben. „Diese veränderte Perspektive auf den Innovationszweck stellt einen Bruch mit der Vergangenheit dar, der entsprechende Veränderungen in jeder einzelnen Business-Service-Abteilung erfordert – eingeschlossen die IT“, heißt es in der Hackett-Studie.
In der Zusammenschau mit McKinsey wird klar, wohin die Reise hingehen muss. McKinsey prognostiziert, dass der Anteil der Infrastruktur an den IT-Budgets in den kommenden drei Jahren von 27 auf 19 Prozent fallen werde. Gleichzeitig steige der Innovationsanteil von elf auf 17 Prozent, der Analyse-Anteil von elf auf 15 Prozent. (idg/wf)
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