»Die Kunden sind auf der ganzen Welt«

Socionext ist 2015 aus einer Fusion des LSI-Geschäftes von Fujitsu und Panasonic entstanden. Die COMPUTERWELT hat mit Reinhard Füricht, Director Software Solutions in Österreich, über die Ausrichtung und das neue Portfolio des Unternehmens gesprochen. [...]

Was sind die Ziele des neu geschaffenen Unternehmens und wie will man sich am Markt positionieren?
Socionext mit Sitz in Japan hat sich auf die Herstellung von System-on-Chips-Lösungen in den Bereichen Imaging, Networking und Computing spezialisiert. Die Kunden sind dabei auf dem gesamten Weltmarkt zu finden. Socionext Embedded Software Austria mit Sitz in Linz ist Teil der Unternehmensgruppe, agiert jedoch eigenständig. Wir haben uns mit unserem Kernprodukt CGI Studio auf den Bereich HMI Software für Embedded Systems spezialisiert. Das sind autonome Systeme in speziellen Anwendungsbereichen wie etwa Automotive Human-Machine-Interfaces (HMI). Unsere Zielmärkte sind dabei der Automotive-Bereich sowie der Industrial-Automation- und der Home-Appliances-Sektor.

Was genau ist CGI Studio und was sind die Hauptcharakteristika der Lösung?
CGI Studio ist eine Softwareplattform für die Erstellung innovativer HMIs (Human Machine Interfaces) im Embedded-Systems-Bereich. Anwendung findet unser Tool vorwiegend in der Automobilbranche, wo mittels der Software innovative Automobilanzeigeelemente wie digitale Kombiinstrumente (zentrale Anzeigeeinheit mit Tacho, Drehzahlmesser, etc.) IVI-Systeme (In-Vehicle Infotainment-Systeme), Head-up Displays (Projektionen im Sichtfeld des Fahrers) oder Rear-Seat Entertainments (Anzeigeelemente auf den Displays der Rücksitze) erstellt werden können.
Die Besonderheit von CGI Studio liegt in der kombinierten Darstellung von 2D/3D-Anzeigeelementen. Dazu kommen Features wie Mehrsprachigkeit des Tools, besonders anspruchsvolle Sicherheitsfunktionen (Functional Safety) und ein verlässliches und weltweites Kundenservice vor Ort.

Wer sind die Kunden von Socionext und gibt es auch österreichische Kunden?

Zu unseren Kunden zählen zahlreiche Fahrzeughersteller (OEMs) aber auch Automobilzulieferer (TIER 1) vertrauen auf CGI Studio. Unsere Zielländer sind Deutschland, Japan, China, Korea, USA, UK und viele mehr. Aber auch in Österreich vertrauen namhafte Unternehmen auf CGI Studio. Einer unserer renommiertesten österreichischen Kunden ist sicherlich Rosenbauer International AG, den wir als Hersteller innovativer Feuerwehrfahrzeuge bei einem zukunftsträchtigen Projekt unterstützen.

Welche aktuellen Herausforderungen sehen Sie im Embedded-Systems-Bereich?
Bei allen Embedded-Systems-Lösungen ist die größte Herausforderung sicherlich jene, komplexe HMI-Lösungen im Sinne niedriger Kosten und meist mit einer Minimal-Hardware – das bedeutet begrenzter Speicherplatz, reduzierte Rechen- und Grafikperformance – abbilden zu können. Die Lösung sollte dennoch hochwertig, performant, langlebig und sehr stromsparend zugleich sein – das ist eine Herausforderung für alle Hersteller von Embedded-Systemen, nicht nur für uns bei Socionext.

Was sind gegenwärtig die größten Trends im Automobilbereich?
Die größten Trends sind derzeit autonomes Fahren, E-Mobility, erweiterte Driver Assistance (ADAS) und Funktionale Sicherheit sowie Augmented Reality.

Wo sehen Sie die Schnittstellen zwischen Augmented Reality und dem Automobilbereich?
Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits mit dem Head-up Display gesetzt, das wichtige Informationen direkt in das Sichtfeld des Fahrers projiziert. Augmented Reality geht jedoch noch einen Schritt weiter. Durch gezielte Projektionen, in Kombination mit realen Objekten der Außenwelt, werden wichtige Informations- und Sicherheitshinweise zukünftig fast nahtlos in das Sichtfeld des Fahrzeuglenkers eingebettet. Hauptziel ist dabei, den Blick des Fahrers wieder mehr ins Verkehrsgeschehen und weg von mittig oder seitlich angeordneten Displays zu bringen. Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit diesem Thema, das wir mit unserer aktuellen Toolchain auch bereits adressieren können.


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