Die wichtigsten Big-Data-Trends 2014

Die Digitalisierung der Welt war der erste Schritt – die eigentliche digitale Revolution findet jetzt in Form von Big Data statt. Es geht darum, wie die Reise weitergeht und welche Vorteile Unternehmen daraus ziehen können. Big Data wird Business und Gesellschaft grundlegend ändern – hier sind sich die Experten weitgehend einig. [...]

1. Big-Data-Verbreitung in EMEA wird voranschreiten: Big Data wird vor allem in den USA Mainstream werden, Europa hinkt ein wenig hinterher: Einerseits sind die Datensätze der europäischen Unternehmen generell kleiner, andererseits ist es in Europa auf Grund der geltenden Vorschriften auch viel schwieriger, die richtigen Skills in diesem Bereich zu finden und neue notwendige Mitarbeiter einzustellen. Auch das ökonomische Klima in der EU inklusive Österreich lässt Unternehmen im Moment noch vorsichtig sein, wenn es um neue Themen wie Big Data geht.

2. Big-Data-Verbreitung stößt auch auf Unsicherheiten und Vorbehalte: Neue europaweite Regelungen bezüglich Datenschutz und Privacy werden großen Einfluss auf die Umsetzung von Big Data in Europa haben. Besonders Unternehmen, die im Finanzdienstleistungsbereich tätig sind und ohnehin mit Compliance-Vorschriften kämpfen, werden davon betroffen sein. Viele europäische Konsumenten jedoch werden positiv reagieren und Informationen mit Organisationen gerne teilen, wenn daraus verbesserte Produkte und Services entstehen.

3. „Killer Applications“ für einzelne Branchen: Die Ausbreitung von Big Data wird in verschiedenen Branchen durchaus mit unterschiedlichen Use Cases passieren. Im Healthcare-Bereich wird es vor allem  um diagnostische Möglichkeiten gehen. Im Financial-Services-Sektor: Risk Management, Fraud Management und Customer Experience sind hier Killer Applications. Banken und Versicherer adressieren diese Lösungen bereits, aber Big Data wird es erlauben, größere Datensets schneller zu analysieren. Smart Grids im Utilities-Sektor und „Socialytics“ im Government-Bereich zur Steigerung der öffentlichen Sicherheit sowie Performance-Verbesserung werden ebenfalls heiß diskutiert werden.

4. Big Data wird die Verbreitung und das Verständnis von Analytics steigern: Die stärkere Verbreitung von Analytics-Anwendungen wird sich einerseits in der Zahl der Unternehmen widerspiegeln, die solche Anwendungen einsetzen, und anderseits auch in der Durchdringung der Unternehmen mit solchen Lösungen selbst.

5. Big-Data-Verbreitung wird je nach Land unterschiedlich stark sein: Großbritannien wird der Markt in Europa sein, der am stärksten auf Analytics fokussiert ist, hier herrscht eine Buy-not-Build-Stimmung vor, Bedenken gibt es lediglich hinsichtlich der Implementierungskosten von Big Data. In Frankreich hatten bereits 2013 21 Prozent der Enduser Zugang zu Big Data, und 37 Prozent der Unternehmen hatten Big-Data-Projekte am Laufen. In Österreich herrschen Bedenken bzgl. Privacy vor, so dass ein negatives Bild von Big Data in der Öffentlichkeit entsteht. Die Verbreitung von Big Data wird zwar auch hierzulande steigen, aber schwächer als in den größeren Volkswirtschaften Europas.

6. Die technologische Breite von Big-Data-Lösungen wird zunehmen: Da der Terminus Big Data eine große Bandbreite von Technologien umfasst, wird er immer weniger nützlich werden. Das Marktverständnis wird mehr von der Frage geprägt sein, was Big Data für den Einzelnen tun kann. Frühere Nischenprodukte wie Advanced Analytics oder Machine Learning werden Mainstream werden. Neue Technologien werden entstehen, die unterschiedliche Datenquellen zusammenführen und mehr Content integrieren können.

7. Die Cloud wird bei der Verbreitung von Big Data behilflich sein: Analytische Anwendungen sind relativ spät in die Cloud migriert. Die Cloud war hier keine große Hilfe. Big Data aber wird Analytics in unterschiedlichen Dimensionen in die Cloud bringen und Zugang zu sehr schlagkräftigen High-Performance-Tools schaffen. Somit ermöglicht die Cloud KMU und anderen im Budget beschränkten Unternehmen Zugang zu bedeutenden Lösungen im Bereich Big Data, wie etwa mit Kognitio Cloud oder BearingPoint HyberCube.

8. Big Data wird von Social Business profitieren und umgekehrt: Big Data wird es ermöglichen, von Social Business zu profitieren. Zu erwähnen sind etwa Realtime-Data-Feeds – also alles, was Leute in Social Media über ein bestimmtes Unternehmen, seine Produkte und Services sagen. Auch langfristige Prognosen bzgl. Consumer- Präferenzen werden ein Thema sein. Unternehmen, die analytisch schon einen größeren Reifegrad aufweisen, werden die Analyse von Social Data in bestehende Unternehmensdaten integrieren. Unternehmen, die noch nicht so weit sind, laufen Gefahr, Social Data in einem Silo zu analysieren. (idg/wf)


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