Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen verändert die Rolle der IT und erfordert mehr Kooperation mit Fachabteilungen. [...]
IDC zufolge muss sich die Bereitstellung von IT-Ressourcen aus Businessperspektive immer stärker zu einem as-a-Service-Modell entwickeln und die IT-Abteilung wird dementsprechend verstärkt zum Service Broker. Diese Erkenntnis ist nicht neu, doch die Analysten bezweifeln, dass dies schon jeder CIO verinnerlicht hat und konsequent umsetzt.
Oberstes Ziel ist dabei, Geschäftsprozesse weitgehend digitalisiert in den IT-Systemen abzubilden und über Prozessschritte miteinander zu koppeln. Das bedeutet für viele Unternehmen einen tiefgreifenden Eingriff in die IT-Landschaft und auch die Neubestimmung des Verhältnisses Business und IT. Die Mehrheit der heutigen CIO sieht ihre Aufgabe darin, Businessinnovationen zu liefern und Risiken zu beherrschen. Das kann aber laut IDC nur dann erfolgreich sein, wenn auf Abteilungsleiter-Ebene deutlich enger als bisher zusammengearbeitet wird.
CHIEF DIGITAL OFFICER
Diese Digitalisierung wird zu neuen Rollen und Verantwortlichkeiten führen, dem Chief Digital Officer, der den CIO dabei federführend unterstützen wird, neue IT-getriebene Produkte und digitalisierte Services für Kunden zu entwerfen und zu liefern. Da dies aber noch ein Stück Zukunftsmusik ist, wird der CIO aus IDC-Sicht bis dahin diese Rolle füllen und vor allem seine Zusammenarbeit mit Fachbereichen deutlich intensivieren müssen.
Dies ist auch einer der Gründe, warum aus Sicht von IDC das Thema DevOps, als die stärkere Verzahnung von Entwicklung und Betrieb von Applikationen, nun endlich verstärkt in den Unternehmen zum Zug kommt. Zudem erzwingen Mobility, Cloud und Open Source DevOps geradezu, da sich auf diese Weise die Bereitstellung oder Integration von Services deutlich beschleunigen lässt.
Die Angebote externer Infrastrukturen auch für geschäftskritische Prozesse und Daten werden laufend erweitert. Das führt in vielen Unternehmen zum Überdenken vorhandener Frameworks. Spätestens 2016 werden 80 Prozent der CIO zumindest punktuell externe Cloud-Ressourcen in ihre Frameworks integriert haben, glaubt IDC. Etwa die Hälfte aller IT-Entscheider plant in den kommenden 12 bis 24 Monaten den Aufbau hybrider Cloud-Umgebungen.
Eine immer wichtigere Rolle, nicht nur in der Cloud, spielt auch das Thema Security. Spätestens 2016 zählt IT-Sicherheit für 70 Prozent der CEO von globalen Unternehmen zu den Top-3-Themen, prophezeien die IDC-Analysten. Dieser Umstand stellt den CIO zusätzlich ins Rampenlicht und macht es zwingend erforderlich, jedes neue IT-Projekt von Anfang an maßgeblich immer unter dem Aspekt Sicherheit zu betrachten.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil Daten immer stärker zum direkten Produktionsfaktor werden. Aber Daten umfassend, über die etablierten Formen hinaus, zu nutzen, ist und bleibt für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Daher überrascht es aus IDC-Sicht nicht, dass frühestens im Jahr 2018 unternehmensweite und sichere Daten- und Analytics-Strategien ausgerollt sein werden. Derzeit schaffen es Unternehmen nur weniger als 20 Prozent ihrer Daten analysieren. (pi/oli)
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