Die COMPUTERWELT hat für die letzte Ausgabe des heurigen Jahres 120 Manager von IT-Unternehmen nach den wichtigsten IT-Trends für das kommende Jahr gefragt. 30 haben geantwortet und gemeinsam mit uns in die Zukunft geschaut. [...]
Was wäre die finale COMPUTERWELT-Ausgabe eines Jahres ohne eine Vorschau auf das kommende Jahr? Nur halb so spannend. Aus diesem Grund haben wir die heimische IT-Branche in die Kristallkugel blicken lassen und folgende sechs Fragen gestellt
1.Welche IT-Themen werden für Anwender 2019 eine wichtige Rolle spielen und warum?
2. Gibt es IT-Themen, die Ihrer Meinung nach gehyped werden, diesen Hype aber gar nicht verdient haben?
3. Wie helfen Sie Ihren Kunden, ihren Datenschatz zu heben, sprich das Optimum aus ihren Daten herauszuholen?
4. Inwiefern beeinflusst künstliche Intelligenz heute schon die von Ihnen angebotenen Produkte und Services?
5. Kann man als Unternehmen ohne Cloud künftig noch überleben? Wenn ja, wie bzw. wenn nein, warum nicht?
6. Was war ihr persönliches IT-Highlight des Jahres 2018?
Für den Ausblick 2019 haben wir zunächst einmal nur die Antworten zur ersten Frage berücksichtigt. Auf den folgenden Seiten finden Sie von allen 30 Teilnehmern eine Prognose zu den wichtigsten IT-Trends des kommenden Jahres. Die Interviews in voller Länge werden in den nächsten Wochen nach und nach auf www.itwelt.at erscheinen. Besonders die Antworten auf die Fragen, welche IT-Themen zu unrecht gehyped werden beziehungsweise wie die Anbieter ihren Kunden helfen wollen, künftig das Optimum aus ihren Daten herauszuholen, versprechen einiges an Brisanz.
Künstliche Intelligenz
Was die Top-Themen für 2019 betrifft, so kommt man natürlich an künstlicher Intelligenz nicht vorbei. Das sehen auch die von der COMPUTERWELT befragten Experten so. »Benutzer werden 2019 vermehrt mit künstlich intelligenten Programmen zu tun haben. Diese Art von Software wird sich durch maschinelles Lernen selbst optimieren und vor allem in Form von Software-Bots in Erscheinung treten«, prophezeit zum Beispiel Nahed Hatahet, CEO von Hatahet.
Analytics
Ein weiteres Thema, dass sich wie ein roter Faden durch nahezu alle Antworten zieht, ist Big Data beziehungsweise Analytics. »Besonders spannend wird es, wenn man KI und Analytics verbindet, um komplexe Zusammenhänge zu erkennen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Kognitive Systeme lernen selbständig und sind in der Lage, ihre Prognosegenauigkeit kontinuierlich zu verbessern. Das birgt in vielen Bereichen ein enormes Potential«, sagt Kenneth Lindstroem, Geschäftsführer von cellent.
Edge Computing
An Bedeutung gewinnt im Zuge der Auswertung immer größerer Datenmengen auch das Thema Edge Computing: »Ohne Edge-Lösungen ist aufgrund der mangelnden Bandbreiten eine Bearbeitung der Daten in der Menge beziehungsweise Breite in der oft geforderten Zeit nicht mehr möglich. Unsere bestehenden Breitband-Infrastrukturen reichen nicht aus, alle Daten in zentrale Cloud-Rechenzentren zu übertragen«, erklärt Andreas Hajek, Verkaufsleiter IT-Infrastruktur bei Rittal. Die zunehmende Vernetzung im Zuge von IoT verschlimmert dieses Problem noch.
Customer Experience
Ein Trend, der als Schlagwort zwar schon länger herumgeistert, bisher aber eher Lippenbekenntnis war, ist der Fokus auf die Customer Experience. »Das Kundenerlebnis rückt zunehmend in den Mittelpunkt von Digitalisierungsprojekten. Ein ganzheitliches Kundenerlebnis (Customer Experience, CX) ist Grundvoraussetzung für alle digitalen Projekte – ganz egal ob im Consumer- oder Industriebereich. Daher glaube ich, dass die Analyse der Customer Journey im nächsten Jahr eine zentrale Rolle bei Digitalisierungsprojekten spielen wird«, prophezeit zum Beispiel Nikolaus Kawka, Geschäftsführer von Zühlke Engineering Austria. Und er ist nicht der Einzige, der das glaubt.
Dauerbrenner Security
Zu guter Letzt noch ein Thema, das eigentlich seit Jahren aus keiner IT-Trends-Analyse mehr wegzudenken ist: Security. Nicht zuletzt durch das IoT beziehungsweise künstliche Intelligenz oder durch Vorschriften wie die DSGVO steht die IT-Sicherheit an oberster Stelle. Und das obwohl banale E-Mails nach wie vor das größte Einfallstor für Angreifer sind, wie Barracuda-Manager Klaus Gheri weiß. Auf den Punkt bringt es Peter Lieber, IT-Unternehmer und Präsident des Verbandes der österreichischen Softwareindustrie (VÖSI): »Cyber-Security ist enorm wichtig. Damit meine ich nicht das derzeit laufende Spiel mit der Angst. Vielmehr geht es mir um Verantwortung für sichere Software: Diese lässt sich nicht mehr an die IT auslagern, sondern wird zu einer Kernaufgabe bei der Softwareentwicklung.«
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