Die Zukunft der Automatisierung

Am 19. Jänner 2017 hat CA Technologies das in Wien beheimatete Unternehmen Automic übernommen. Die COMPUTERWELT sprach im Rahmen der CA World 2017 in Las Vegas mit CTO John Purrier. [...]

John Purrier ist ein alter Hase in der IT-Branche und war bei einigen bekannten Projekten im Open-Source- und Cloud-Umfeld in maßgeblicher Position beteiligt. So war er Gründer und Vorstandsmitglied von der Open-Source-Cloud-Plattform OpenStack, leitete die Abteilung Technologie und Strategie von AppFog, der größten auf CloudFoundry basierenden Public- und Private-Cloud-Plattform-as-a-a-Service, war für F&E bei der Rackspace Cloud verantwortlich und leitete die Entwicklung der ersten drei Releases des Microsoft Exchange Server. 2015 stieg Purrier bei Automic ein, das 1985 in Wien als SBB Software gegründet wurde und sich auf Work-load Automation spezialisierte. In den folgenden Jahren durchlief das Unternehmen verschiedene Namensänderungen, zuletzt 2013 auf Automic. Purrier arbeitet an der nächsten Generation der Automatisierung und wie diese in die Cloud ausgedehnt werden könnte. Automic hat gegenwärtig 600 Mitarbeiter.

Wie funktionierte die Integration von Automic in das CA-Portfolio?
Das ist ein fortlaufender Prozess, der im nächsten Quartal  abgeschlossen sein wird. Produktmäßig ist fast alles abgeschlossen. Jetzt geht es noch um Anpassung der Unternehmenskultur etc. und dann auch um künftige Themen wie Datensammeln, Analytics und Machine Learning (ML) und ihren Bezug zur Automatisierung.

Wann werden ML und KI in Automic-Produkten implementiert?
Das ist mein Lieblingsprojekt: Wie sieht der nächste Schritt in der Automatisierung aus? Vor eineinhalb Jahren begannen wir, mit KI zu experimentieren und Produkte zu entwickeln. CA verfogte ähnliche Ansätze und wir konnten Produktentwicklungen zusammenlegen. Außerdem können wir auf ein CA-Team von Data-Science-Spezialisten in San Diego zugreifen,  die Daten analysieren, um Lösungen zu erschaffen, die künftige Entwicklungen vorhersehen können. Wir arbeiten an Dingen wie selbstheilenden Systemen und wie wir diese automatisieren können – das ist wesentlich für die Modern Software Factory, denn wenn Maschinen Probleme selbstständig beseitigen können, ergibt das ein verlässlicheres und kosteneffizienteres System.

Wann werden solche Systeme verfügbar sein?
Vielleicht noch dieses Jahr, jedenfalls in den nächsten zwölf Monaten. Wir werden KI nicht dafür einsetzen, dass Maschinen den Code schrei­ben. Für uns geht es um das Treffen von Entscheidungen, die heute noch von Programmieren in Programmcode umgesetzt werden müssen, indem man zum Beispiel fünf Wahlmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Anders ist das bei Empfehlungen von Amazon oder Netflix. Das ist angewandte KI, wo der Entscheidungsverlauf in der Vergangenheit die künftigen Empfehlungen bestimmt. Analog dazu kann die Maschine auch in anderen Bereiche aus fünf Vorschlägen auf Grund bisheriger Entscheidungen einen auswählen. Alle Daten, die gewählten wie auch die nicht gewählten, werden als Feedback an die Maschine zurückgeleitet und so werden die Vorschläge immer besser.
Wir müssen jedoch darauf achten, dass keine schlechten also einseitigen Daten in das System kommen, denn diese können zu einseitigen Resultaten führen.


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