Die Zukunft des Mobilfunks

Im Rahmen des europaweiten F&E-Projekts ARTEMOS forschten Unternehmen und Lehreinrichtungen drei Jahre lang über neue Technologien im Mobilfunk. Mit dabei war auch die Johannes Kepler Universität Linz. [...]

Ein Smartphone oder Tablet, das mit nur einem einzigen Funkmodul ausgestattet die verschiedensten Mobilfunkstandards in unterschiedlichen Frequenzbereichen unterstützt? Was bislang Zukunftsmusik war, könnte schon bald Wirklichkeit werden. Für diese und andere technologische Herausforderungen der mobilen Kommunikation suchten Forscher in ganz Europa im Rahmen des dreijährigen Projekts „ARTEMOS“ nach Lösungen. Mit dabei war auch ein Team um Prof. ­Andreas Springer, Vorstand des Instituts für Nachrichtentechnik und Hochfrequenzsysteme der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz.

Smartphones und andere mobile Endgeräte wie Tablets und Laptops machen heute einen scheinbar nahtlosen Transfer von Daten möglich, und das zu jeder Zeit, von jedem Ort aus und über verschiedenste Übertragungsmedien (Festnetz, WLAN, Mobilfunk usw.). „Diese Interoperabilität vollzieht sich unbemerkt für die Nutzer, obwohl sie hochkomplex ist. Denn derzeit benötigen die Endgeräte unterschiedliche Funkmodule, die verschiedene Mobilfunkstandards (z.B. GSM/EDGE, UMTS, LTE, Wi-Fi, GPS, Bluetooth, Standards für di­gitales Radio/TV) in unterschiedlichen Frequenzbändern unterstützen müssen. Dies erfordert eine große Chipfläche der integrierten Schaltung und macht die Endgeräte somit für die Nutzung unhandlich und verursacht hohe Herstellungskosten“, so Springer. Für dieses Problem sollte nun das F&E-Projekt ARTEMOS Lösungsansätze liefern. Während der dreijährigen Laufzeit generierten die Projektpartner eine Vielzahl wissenschaftlicher und technologischer Ergebnisse, die in über 100 wissenschaftlichen Publikationen vorgestellt und auch über die Projekt-Website www.artemos.eu in Form von Leistungsberichten öffentlich zugänglich sind. Als besondere Leistung ist zu nennen, dass insgesamt 27 Prototypen bzw. Demonstratoren gebaut wurden, welche die aus diesem Projekt hervorgegangen Innovationen demonstrieren. Diese Prototypen inkludieren unter anderem ein LTE-Advanced Modem, ein hybrides WLAN-LTE Gateway oder Algorithmen der Signalverarbeitung zur Unterstützung der Durchstimmbarkeit.

Die österreichischen Partner im ARTEMOS-Projekt sind die Unternehmen Intel und Lantiq sowie die akademischen Forschungseinrichtungen Johannes Kepler Universität (JKU) Linz, FH Oberösterreich und FH Villach. „Das JKU-Team untersuchte, wie sich abstimmbare Schaltungen zur Anpassung von Antennen auf die Leistungsfähigkeit der Datenübertragung auswirken und entwarf dazu gemeinsam mit Intel und anderen Projektpartnern ein Demonstrationssystem“, so Springer. (pi/cb)


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