Digitale Agenda: Der CDO ist en vogue

Knapp die Hälfte der Unternehmen in der DACH-Region setzt bereits auf einen CDO, um ihre digitale Transformation voranzutreiben. Österreichische Unternehmen haben allerdings laut der PwC-Studie noch Aufholbedarf bei der Digitalisierung. [...]

Noch keine Gleichstellung: Der Frauenanteil bei CDOs ging seit 2016 zurück.
Noch keine Gleichstellung: Der Frauenanteil bei CDOs ging seit 2016 zurück. (c) Pixabay

Um die digitale Transformation zu planen und voranzutreiben, setzen immer mehr Unternehmen auf einen Chief Digital Officer (CDO). Auf globaler Ebene stieg der Anteil der Digitalexperten im Jahr 2018 allerdings nur geringfügig auf 21 Prozent, gemessen an 19 Prozent im Jahr 2016. In Europa vertraut mehr als ein Drittel der Unternehmen auf die Fähigkeiten der internen Digitalchefs – die DACH-Region liegt mit einer CDO-Quote von 44 Prozent (2016: 36) bereits weit über dem globalen Durchschnitt. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der „2019 Chief Digital Officer“-Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC. In die Analyse bezog Strategy& die 2.500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen ein.

Europäische Unternehmen verzeichnen mit einem Anteil von 39 Prozent die höchste CDO-Dichte im internationalen Vergleich. Hier ist Frankreich mit 66 Prozent klarer Vorreiter, gefolgt von Deutschland (48), den Niederlanden (45), Großbritannien (44) und der Schweiz (38). Den größten Zuwachs an neu geschaffenen CDO-Positionen erreichen in Europa die Niederlande und Deutschland mit 13 bzw. 9 Prozentpunkten mehr im Vergleich zu 2016.

„Österreichische Unternehmen sind zwar auf einem guten Weg, haben jedoch nach wie vor Aufholbedarf in puncto Digitalisierung. Denn in Österreich setzen bisher nur drei der neun analysierten Firmen auf die Expertise eines Digitalchefs“, sagt Harald Dutzler, Partner bei Strategy& Österreich. Ditzler weiter: „Der digitale Wandel ist das Gebot der Stunde. Um auch in Zukunft digital fit zu sein, brauchen wir Experten in unseren Unternehmen, die diesen Wandel vorantreiben.“

Strategisches und technisches Knowhow gewinnen an Bedeutung

Die veränderten Vorzeichen, unter denen viele CDOs ihre Aufgaben ausführen, zeigen sich auch in den fachlichen Anforderungen: Kamen 2016 in der DACH-Region noch mehr als 40 Prozent aus dem Marketingumfeld, sind im Jahr 2018 vor allem Manager mit Beratungsexpertise gefragt (37). Gleichermaßen ist mit 33 Prozent auch der Anteil an Technologieexperten angestiegen, die eine Rolle als CDO übernehmen. Die überwiegende Mehrheit der Digitalverantwortlichen wird als CDO benannt, weitere verbreitete Titel sind zudem CIO und CTO.

„Die digitale Transformation wird zu einem integralen Bestandteil der gesamten Geschäftsstrategie eines Unternehmens. Ein CDO kann zwar nicht die alleinige Lösung für alle digitalen Herausforderungen darstellen, aber eine solche Position bietet die Möglichkeit, digitale Ressourcen zu bündeln und vermehrte Aufmerksamkeit auf das Thema zu richten“, so Dutzler.

Die meisten CDOs weltweit sowie in der DACH-Region sind in den Branchen Versicherung und Banken beschäftigt. Grundsätzlich zeigt sich, dass global vor allem große Firmen mit einem Jahresumsatz über 24 Milliarden US-Dollar ihre Digitalstrategie einem eigenen Manager übertragen, ihr Anteil von 39 Prozent ist mit Abstand der bedeutendste.

Rückschritte sind bei der weiblichen Besetzung CDO-Positionen zu beobachten: Während 2016 der Anteil an Frauen als digitale Führungskräfte in der DACH-Region mit fast zwölf Prozent bereits gering war, sank dieser bis 2018 auf lediglich zehn Prozent ab. Auch im globalen Vergleich wurden nur wenige Frauen zu CDOs berufen, ihr Anteil lag nur bei knapp 15 Prozent. Einzig bei der Rekrutierung der digitalen Experten herrscht ein Gleichgewicht: Die Hälfte der eingestellten CDOs stammte aus den Unternehmen selbst, die anderen 50 Prozent kamen als externe Neuzugänge in die Firmen.


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