Das Thema Digitalisierung macht auch vor Österreichs westlichstem Bundesland nicht halt. Grund genug, eine Digitale Agenda ins Leben zu rufen. Das Motto: "Eine Region erkennt und nutzt ihre Chancen im Zeitalter der Digitalisierung". [...]
Als hoch entwickelte Wirtschaftsregion mit gut ausgebildeten Menschen müssen wir der Herausforderung aktiv und verschränkend über die Unternehmens- und Organisationsgrenzen hinweg begegnen. Sonst geraten wir ins Hintertreffen und es droht ein massiver Wettbewerbsverlust«, erklärt Hans Peter Metzler, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg. „Zudem müssen wir die Akzeptanz insgesamt gegenüber dieser Entwicklung steigern und die Bedeutung und Chancen der Digitalisierung bewusst machen.“ Zur Bewältigung dieser Herausforderungen spielen das Land, die Städte, Gemeinden und die Sozialpartner eine entscheidende Rolle. Dazu wird aktuell eine Digitale Agenda für Vorarlberg ausgearbeitet.
Forschung und Entwicklung
Im Bereich der „Digitalen Produktion“ erhielt beispielsweise das Vorarlberger Forschungsinstitut V-Research gemeinsam mit der TU-Wien den Zuschlag für ein neues Kompetenzzentrum (CDP – Austrian Center for Digital Production). Der Arbeitsschwerpunkt des neuen Konsortiums liegt auf dem Gebiet der Digitalisierung von Prozessen für Produktentwicklung und Automatisierung der Konstruktion. Damit werden konkrete Hilfestellungen für die Vorarlberger Wirtschaft in der Forschung und Entwicklung angeboten.
Aus- und Weiterbildung
Digitalisierung bedeutet auch neue Tätigkeitsfelder und bietet Chancen für die Beschäftigung. „Dem WIFI der Wirtschaftskammer Vorarlberg kommt in den nächsten Jahren mit seinem Aus- und Weiterbildungsangebot eine zentrale Rolle beim Aufbau von digitalem Knowhow in den Vorarlberger Unternehmen (IKT-Fachkräfte) zu“, sagt WK-Präsident Metzler. Aktuell arbeitet das WIFI mit universitärer Unterstützung an einer Kompetenzlandkarte für digitale Transformation. Dazu gehört auch eine stärkere Ausrichtung des Kursbuches auf bestehende und künftige digitale Herausforderungen sowie die Ausbildung von IT-Fachkräften. Speziell Firmentrainings rücken hinsichtlich des Aufbaus von digitalen Kompetenzen stärker in den Fokus der Betrachtung. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser ergänzt: „Der Bedarf an IKT-Fachkräften wird weiter steigen. Die Entwicklung des für die digitale Transformation notwendigen Personals, sowohl qualitativ als auch quantitativ, hat hohe Priorität. Das Aus- und Weiterbildungsangebot muss bedarfsgerecht gestaltet sein, um mittel- bis langfristig den Bedarf abzudecken. Kurzfristiger Bedarf an Fachkräften soll durch überregionales Recruiting (Chancenland Vorarlberg) gedeckt werden.“
„Digitale Perspektiven“
Mit den „Digitalen Perspektiven“ soll die Wirtschaftskammer Vorarlberg bereits heute über ein umfassendes Service-Angebot verfügen. Angepasst an den jeweiligen Wissensstand erläutern Experten im Rahmen von Veranstaltungen oder Workshops relevante Entwicklungen und Möglichkeiten, die sich den Unternehmen bieten. Das soll Orientierung, Klarheit und Kompetenz im Umgang mit den neuen Medien und Technologien schaffen. „Wir geben den Unternehmen auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Rüstzeug in die Hand, das sie sofort im Betrieb umsetzen können“, so der WK-Präsident.
Die Sparten Handel, Information und Consulting, Tourismus sowie Gewerbe und Handwerk haben sich für 2017 ein klares Ziel gesteckt: Sie wollen ihre Mitglieder verstärkt mit den Angeboten und den Informationen der „Digitalen Perspektiven“ digital fitter machen. Es ist auch die Bildung eines Expertenpools angedacht, durch den sich die Unternehmen ihre „digitale Fitness“ überprüfen lassen können. 33 Digitale Perspektiven-Veranstaltungen (Workshops, Stammtische, Roadshows) mit rund 900 Teilnehmer gab es bislang. Und via Facebook konnten rund 40.000 Personen erreicht werden.
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