OCG und IBM bieten eine Workshop-Reihe zum Thema "Informatisches Denken und Programmieren" an. Ziel der Veranstaltung ist es, Lehrern die Scheu vor digitalen Inhalten und Lehrmaterialien zu nehmen und die digitalen Kompetenzen zu stärken. [...]
Deutsch, Mathematik, Sprachen, Turnen, klassische Lerngegenstände – diese Fächer sieht die traditionelle Bildung vor. In einem modernen Bildungssystem des 21. Jahrhunderts müssen aber auch digitale Kompetenzen vermittelt werden. Viele Lehrer stehen gerade damit vor einer großen Herausforderung, da sie dafür bislang nicht ausgebildet wurden. Die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) lädt daher alle Lehrer der 1. bis 8. Schulstufe in Kooperation mit IBM zur dreitägigen Workshop-Reihe „Informatisches Denken und Programmieren“ ein, die von 16. bis 18. Februar stattfindet.
Die Digitalstrategie und das Bekenntnis von Bundesministerin Hammerschmid und Bundeskanzler Kern zur digitalen Bildung sind eine Sache, „aber wir müssen die digitale Bildung in Österreich jetzt rasch und praxisbezogen vorantreiben – ohne die Lehrerinnen und Lehrer rasch einzubeziehen, wird das nicht gehen“, ist Ronald Bieber, Generalsekretär der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) überzeugt. „Viele Lehrer haben regelrecht Angst, sich vor der Klasse zu blamieren, wenn sich zeigt, dass sie nicht perfekt mit Hardware und Software umgehen können, oder noch schlimmer, wenn es kompetentere Schüler gibt“, weiß Bieber aus Gesprächen mit Pädagogen. Aus diesem Grund bietet die OCG bereits seit vielen Jahren immer wieder entsprechende Lehrer-Aus- und Weiterbildungs-Angebote an.
Partnerschaft mit IBM
OCG und IBM kooperieren seit vielen Jahren im Bereich digitale Bildung. „Gerade in so innovativen Bereichen wie Informationstechnologie können immer wieder engagierte Schüler ihre Lehrer gerade beim Umgang mit den digitalen Medien sehr unterstützen – das gegenseitige Lehren und Lernen sollte dabei im Mittelpunkt stehen“, sagt Tatjana Oppitz, Generaldirektorin von IBM Österreich. Sie appelliert besonders an Lehrerinnen, keine Scheu vor Computer und Co. zu haben: „Es sind wirklich keine Vorkenntnisse erforderlich, wir freuen uns besonders, wenn Frauen an den Workshops teilnehmen“, so Oppitz.
Die Workshops sind so abgestimmt, dass die Teilnehmer auch ohne Computer einsteigen können, „wir legen viel Wert auf die Vermittlung von Computational Thinking (CT), das heißt informatisches Denken, das auch in der neuen Digitalstrategie von Ministerin Hammerschmid verankert ist“, erklärt Johann Stockinger, Leiter Forschung und Innovation der OCG. Am ersten Tag der Workshop-Reihe geht es daher um ein Kennenlernen und Ausprobieren von Möglichkeiten, CT sinnvoll mit oder ohne Computer in den Unterricht zu integrieren – egal ob in Mathematik, Deutsch, Englisch, Musik oder Technischem Werken.
Scratch, Python und Lego WeDo 2.0
Das konkrete Kennenlernen von einfachen Programmiersprachen steht am zweiten Workshop-Tag im Mittelpunkt. „In Anlehnung an den Lehrplan Großbritanniens beginnen wir zum Einstieg in das Thema Coding mit der ikonischen Programmiersprache Scratch, bereiten aber auch den Übergang zu Python, einer textbasierten Programmiersprache, vor“, beschreibt Gerald Futschek von der TU Wien das Konzept. Konstruktionistische Lerntheorien in Kombination mit Programmieren können sehr gut mit dem neuen Lego WeDo 2.0 Education Set vermittelt werden, dazu gibt es eine eigene Lerneinheit.
Der dritte Tag ist dem tieferen Kennenlernen von Scratch und Python gewidmet. Python bietet beim Coding viele spannende Möglichkeiten. Mit dem kleinen Minicomputer Raspberry Pi schafft man die Einbindung von grundlegenden Elektronik-Konzepten und einen ersten Einblick in das Internet der Dinge und die Interaktion mit der Außenwelt. Ein guter Weg, Python zu erlernen, ist die Vermittlung über das Spiel Minecraft, das bei Schülern sehr beliebt ist. Wie das in der Praxis funktioniert wird ebenfalls am dritten Workshop-Tag gezeigt.
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