Digitalisierung für SAP-Anwender

Der Einsatz neuer Technologien ist für Unternehmen ein Differenzierungsfaktor. Was SAP hier zu bieten hat und wie es umgesetzt werden kann, war Thema auf den Technologietagen der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) in Stuttgart. [...]

Ralf Peter ist Technologievorstand der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) in Walldorf. (c) SAP

Mit 2.300 Teilnehmern konnten die Technologietage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) im Internationalen Congresscenter Stuttgart einen neuen Besucherrekord verkünden. Die Digitalisierung ist mittlerweile ein bestimmender Faktor und so ging es in Stuttgart bei der Umsetzung auch nicht mehr um das »Ob«, sondern nur noch um das »Wann«. Daran knüpft sich folgende konkrete Frage: Die Zeit ist reif für die digitale Transformation, aber sind es die ERP-Systeme auch?
Parallel zum Standardbetrieb müssen neue Geschäftsprozesse immer schneller realisiert werden. Dadurch geraten verstärkt agile Entwicklungsansätze in den Fokus. Die dafür notwendige Geschwindigkeit ist mit klassischen ERP-Systemen jedoch kaum noch zu leisten. Hier braucht es in Zusammenarbeit mit den funktionalen Bereichen eine flexiblere und offen agierende IT. Das heißt, die IT muss ebenfalls schneller und flexibler werden, um in immer kürzeren Zyklen neue Features anbieten zu können. Ergänzende Cloud-Lösungen, also hybride Szenarien aus Cloud- und on-Premise-Lösungen könnten ein gutes Vehikel sein, um die neuen Ansätze aufwandsarm in bestehende IT-Landschaften zu integrieren. Mit dem Vorteil, dass bestehende IT-Gesamtkonzepte unangetastet bleiben würden.

Keine Cloud-only-Strategie
Der Einsatz von SAP-Cloud-Anwendungen nimmt bereits zu, aber es ist wichtig, dass bei der Weiterentwicklung des SAP-Portfolios aus der »Cloud-first«- keine »Cloud-only«-Strategie wird. Denn trotz des nachvollziehbaren Wegs von SAP in die Cloud wird eine zumindest temporäre Zweigleisigkeit mit on-Premise-Lösungen unabdingbar bleiben. »Dafür braucht es hybride Szenarien, aber auch gut ausgebildete Berater und neue Qualifizierungsmöglichkeiten der entsprechenden Basisteams, um die Leistungsfähigkeit etwa der SAP Cloud Platform und der hybriden Landschaften auf die Straße zu bringen«, erklärt der DSAG-Technologievorstand Ralf Peters.

Gefragt ist hochqualitative ERP-Software
Hybride Ansätze und Cloud-Strategien sind jedoch nur dann adäquat umsetzbar, wenn eine Grundvoraussetzung gegeben ist: Die Qualität der Software-Produkte muss stimmen. »IT-Lösungen können nur dann schnell und nutzenstiftend eingesetzt werden, wenn sie funktional vollständig und qualitativ hochwertig sind. Notwendige Nachbesserungen mittels Service-Paketen erzeugen oftmals einen erhöhten Aufwand und damit einen Geschwindigkeitsverlust. Hier ist SAP nach wie vor gefordert, die Qualitätsschraube noch etwas fester anzuziehen«, gibt Ralf Peters zu bedenken.

Die nächste Generation für SAP begeistern
Eine nicht minder ambitionierte Aufgabe war ebenfalls Thema bei den Technologietagen in Stuttgart, nämlich die nächste Generation von IT-Spezialisten für die Arbeit mit SAP-Lösungen zu begeistern. Ralf Peters verweist auf die wie bei Google und Apple mögliche App-Entwicklung bei SAP: »Es hat sich noch nicht überall herumgesprochen, dass etwa App-Entwicklungen bei SAP ähnlich wie bei Google und Apple in der Cloud möglich sind. Dabei haben SAP Fiori und Ansätze aus der SAP Cloud Platform durchaus das Potenzial, Studenten und Berufseinsteiger positiv von SAP zu überraschen.«
Hier werden DSAG und SAP weiter im Rahmen der University Alliance und des SAP Learning Hub sowie mit zielführenden Events daran arbeiten, die SAP-Lösungen als interessant und innovativ in den Köpfen der kommenden IT-Generation zu verankern.

Aufklärungsbedarf bei Leonardo
Eine ähnliche Informationsoffensive braucht es wohl auch in Bezug auf SAP Leonardo. Obwohl sich DSAG-Mitglieder vermehrt für das Portfolio aus Technologien, Anwendungen und Services für das Internet der Dinge interessieren, ist der Aufklärungsbedarf weiterhin groß. »Häufig fehlt es noch an dem Wissen, dass zum Beispiel in die SAP Cloud Platform investiertes Knowhow auch eins zu eins für alle Themen rund um Leonardo nutzbar ist und umgekehrt«, konkretisiert Ralf Peters. Wenn klar ist, wie mit den entsprechenden Technologien neue Welten erschlossen werden können, wird es auch mit Leonardo weiter voran gehen, ist der DSAG-Technologievorstand überzeugt.
Mit dem Fokus auf diese Themen war die Frühjahrsveranstaltung der DSAG auch dieses Jahr wieder ein beliebter Treffpunkt zum Wissensaustausch, der ausführlich über aktuelle Entwicklungen im Technologiebereich bei SAP informierte. Das zeigt auch der bereits erwähnte Besucherrekord.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*