Digitalisierung ohne Insellösungen

Wie trifft man eine vernünftige Infrastruktur-Entscheidung, ohne zu wissen, wie die Applikationslandschaft oder die Sourcing-Strategie aussehen wird? Laut Alexander Wallner, Vice President CEMA von NetApp, heißt die Antwort "Data Fabric". [...]

Sie haben zu Ihrer Verantwortung für Mitteleuropa und Russland den Mittleren Osten, Osteuropa und Afrika hinzubekommen. Ist das nicht eine sehr heterogene Marktlandschaft?

In der DACH-Region haben wir eine sehr hohe Penetration, es kommen Länder hinzu, wo wir eine sehr hohes Wachstum erwarten. Russland ist etwas ins Stocken geraten, aber nach wie vor ein sehr interessanter Markt. Ich glaube, wir sind der einzige amerikanische Vendor in Russland, der in der Krise keine Leute abgebaut hat. Wir werden jedenfalls die Synergien, die sich in all diesen Ländern ergeben, nutzen, wie etwa im Channel.

Wie kommt das von Ihnen propagierte Data-Fabric-Konzept an?  

Data Fabric umfasst viele Aspekte. Das Konzept wird verstanden und punktuell umgesetzt, nicht jeder Kunde oder Markt ist gleich weit, nicht jeder Aspekt wird bis zum Äußersten ausgereizt. Wichtig ist, dass der Kunde die Möglichkeit dazu hat. Unsere Zielsetzung ist, dass er die Sicherheit hat, dass ihn seine Infrastruktur-Entscheidung trägt, die er ja über fünf Jahre trifft und viele Variablen hat. Wir sind also der Enabler für die Infrastruktur der Zukunft.

Welche Variablen sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten?  

Es sind vor allem drei: Unternehmen wissen nicht, wie sich ihre Applikationslandschaft ändern wird. Sie wird sich jedenfalls dramatisch ändern, egal ob bei einem Finanzdienstleister oder Milchproduzenten. Das zweite, was die Kunden nicht wissen, ist, wie sich die Sourcing-Strategie entwickeln wird. Dazu muss man fast im Monatsrhythmus beim Kunden am Puls fühlen. Jene, die vor zwei Monaten sagten, dass sie nie Public Cloud in Anspruch nehmen werden, lenken plötzlich ein. Das dritte ist die Medien-Strategie: nur Flash oder Mischformen etc. Um die notwendige Flexibilität in diesen Fragen zu haben, positionieren wir unsere Data Fabric ganz ohne Feenstaub, wenn man so will.

Welche Rolle spielt dabei die digitale Transformation?  

Aus Infrastruktursicht ist die größte Herausforderung, dass man dafür nicht einen riesigen Zoo an Insellösungen hochzieht, der nicht mehr managebar ist. Wo Kunden heute sehr aktiv auf uns zukommen, ist die Anforderung, alle digital Transformation-verwandte Anwendungen in Standard-Architektur zu gießen. Darüber hinaus wird das Management der Daten für alle Kunden das zentrale Thema der nächsten 10 Jahre sein. Es wird in den Hintergrund rücken, auf welchen Medien die Daten liegen. Es wird sicherlich auch für uns irgendwann in den Hintergrund rücken. Uns ist wichtig, dass wir die Data-Management-Plattform darüber sind, mit der es möglich ist, alles zu verwalten, egal welche Art von Daten, egal welches Sourcing, egal welche Medien.
 

Wohin führt Ihrer Meinung nach die Cloud-Reise?

Ich persönlich glaube, dass es bei den Kunden eine Mischung sein wird aus eigenem on-premise-Sourcing im Rechenzentrum, lokalen Service-Providern und Hyperscalern, an denen man in Zukunft nicht vorbeikommen wird, weil sie ein unerreichtes Level an Flexibilität bieten. Um diese nutzbar zu machen, muss man die Ownership über die Daten behalten. Bei Angeboten wie unserem Private Storage as a Service lässt sich der Skaleneffekt nutzen, ohne die Daten aus der Hand zu geben. (wf)

Das Interview in voller Länge finden Sie zum Nachlesen unter:
www.itwelt.at


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