Die Bezeichnungen Industrie 1.0, 2.0, 3.0 und 4.0 gaukeln eine Kontinuität vor, die so nicht existiert. [...]
Während der Einsatz von Dampfmaschinen die Produktivität stark erhöhte, aber auch Dinge ermöglichte, die vorher so nicht möglich waren, und damit ein gewisses Maß an Disruption brachte, sorgte der Einsatz von Elektrizität (Industrie 2.0) zwar abermals für eine drastische Erhöhung der Produktivität, aber für wenig Disruption. Die mit der Elektronik einsetzende Industrie 3.0 war ein echter Gamechanger und folglich höchst disruptiv. Dasselbe gilt für die Industrie 4.0, die durch Vernetzung, Cloud-Technologie und unterstützende Robotik keine Weiterentwicklung des bestehenden Industriemodells, sondern höchst disruptiv ist.
Es ist daher eine Fehleinschätzung, zu glauben, dass man nur Anpassungen der bestehenden Prozesse vornehmen und diese optimieren muss, um die Neuerungen der Industrie 4.0 abzubilden. Industrie 4.0 ist eine disruptive Entwicklung und erfordert dementsprechend das Verwerfen alter und das Schaffen neuer Prozesse. In klaren Worten: Industrie 4.0 bedeutet einen Neustart. Das bringt enorme Veränderungen, die zwar Herausforderungen sind, aber auch ungeahnte Chancen und Potenzial bieten. Nur eines ist Industrie 4.0 nicht: Die Weiterführung des Bestehenden mit neuer Technik.
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