Dissonanzen

Die Wogen der Auktion der heimischen LTE-Frequenzen sind noch nicht geglättet. Änderungen wird es aber keine geben. [...]

Die heimischen Mobilfunker halten sich nach der milliardenschweren Frequenzauktion rechtliche Schritte offen. Sie haben sich lautstark über die hohen Kosten für die neuen Frequenzen beschwert und könnten nun beim Verwaltungsgerichtshof Beschwerde einlegen. Doch dass die Multiband-Frequenzauktion in Österreich einen so hohen Erlös für den Staat erbracht hat und damit für die Bieter recht teuer ausgegangen ist, haben die Bieter nur sich selbst zuzuschreiben, meint Telekom-Regulator Georg Serentschy. „Der Grund dafür ist primär das sehr, sehr offensive Verhalten, dass die Betreiber vom Anfang bis zum Ende durchgezogen haben“, so Serentschy. Dieses offensive Verhalten habe einerseits aus dem Wunsch resultiert, sich ein möglichst großes Stück des Frequenzkuchens zu sichern, andererseits hätten die Bieter auch ihre Mitbewerber schädigen wollen: „Wenn ich sehe, ein anderer will sehr viel haben, dann mache ich es ihm auch so teuer wie möglich.“ Hätten die Bieter in der verdeckten Bietphase nicht so aggressiv geboten, „dann hätte ein Erlös von knapp unter einer Milliarde herauskommen können“, so Serentschy weiter. Der tatsächliche Erlös von rund zwei Mrd. Euro entspreche einem Durchschnittspreis von 85 Cent je MHz-Frequenzband und Einwohner, sagte Serentschy. Das bedeute je nach Betreiber einen Anstieg der Kosten von 40 bis 80 Cent je Kunde und Monat. Das sei zwar ein hoher Preis, aber im Jahr 2000 hätte die damalige UMTS-Versteigerung sogar einen Abschreibungsbedarf von rund 1,2 Euro pro Kunde und Monat ergeben.

Vor allem T-Mobile Austria-Chef Andreas Bierwirth sparte nicht mit Kritik an der Auktion. Die Darstellung, dass T-Mobile bei der Auktion beinahe ganz leer ausgegangen wäre, wies Serentschy zurück. Noch vor der Ausstellung der Bescheide über die Frequenzvergabe wird es laut Serentschy auf Wunsch der Mobilfunker im November eine Anhörung beim Regulator geben. Am Ergebnis der Auktion werde die Anhörung aber nichts ändern. (cb/pi/apa)


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