Drei Tipps für die IT-Talente-Förderung

Wer gute IT-Experten halten will, muss sie individuell fördern, ist John Reed von der Personalberatung Robert Half überzeugt. Unternehmen können Talente nur dann halten, wenn sie ihnen sinnvolle Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten. [...]

Gerade während der Krise wurde oft an Weiterbildungsangeboten gespart, und auch danach hätten viele die Angebote nur langsam wieder aufgenommen, schreibt Reed in einem Beitrag für die US-Schwesterpublikation Computerworld. Einer Umfrage von Robert Half zufolge bewerten 87 Prozent der befragten CIO das Unternehmenswachstum ihres Arbeitgebers optimistisch, der Großteil spricht bereits heute davon, dass das Finden von IT-Talenten eine Herausforderung darstellt. Um sie ins Unternehmen zu holen und zu halten, rät Reed zu folgenden Maßnahmen:

1. Mitarbeiter individuell fördern: Es gibt nicht ein Weiterbildungs- und Entwicklungskonzept, das zu allen IT-Experten in einem Unternehmen passt, so Reed. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Entwicklungsschritte und Angebote die einzelnen Mitarbeiter wünschen. Es reicht nicht, nur einmal über dieses Thema zu sprechen. Gerade bei Top-Talenten sollte man regelmäßig das Gespräch suchen, da sich ihre Interessen und Ziele mit der Zeit ändern.
Eine solche individuelle Förderung von Mitarbeitern ist nach Meinung von Reed einfacher und kostengünstiger als viele erwarten würden. Als mögliche Maßnahmen für das Ausbilden neuer Fähigkeiten nennt er herausfordernde Projekte, die Möglichkeit der Projektleitung und Mentorenprogramme. Fragt ein ITler nach einer Weiterbildung, die intern nicht angeboten wird, von der aber viele Mitarbeiter profitieren würden, sollte man sie dann erlauben, wenn derjenige sein neu erworbenes Wissen nach der Fortbildung mit Kollegen teilt.

2. Verantwortung übertragen und Teamarbeit fördern: Der Mehrheit der IT-Experten ist es wichtig, Verantwortung bei der Lösung von Problemen zu übernehmen und eigene Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig liegt vielen daran, an Aufgaben gemeinschaftlich zu arbeiten. Diesen vermeintlichen Spagat kann man durch eine Mischung von Einzel- und Teamprojekten schaffen. Um das Wissen im Unternehmen an andere weiterzugeben, könnte man einführen, dass nach abgeschlossenen Projekten mit nicht beteiligten Kollegen über das Projekt gesprochen wird.

3. ITler beim Ausbilden von neuen Fähigkeiten unterstützen: Viele Top-Arbeitgeber fördern IT-Experten gezielt bei der Weiterentwicklung von Soft Skills. Trainieren ITler ihre Sozialkompetenz, arbeiten sie effektiver mit Kollegen zusammen. Wer an den eigenen Soft Skills arbeitet, verbessert auch seine Aufstiegschancen. Reeds abschließender Appell richtet sich besonders an KMU, in denen ITler bei der Kar­riereentwicklung manchmal übersehen werden. Sein Fazit: IT-Experten möchten ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten fortlaufend erweitern und wünschen sich mehr Kontrolle über die eigene Karriere. (idg/mi)


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