„Duwidu“: Die Figur aus dem 3D-Drucker

Das Startup-Unternehmen 3D Elements hat sich den drei Dimensionen verschrieben: Die Kombination aus Fotostudio, Grafikstation und 3D-Drucker definiert Porträtaufnahmen neu. Die COMPUTERWELT sprach mit Manuela Vogt von 3D Elements. [...]

„Wir bezeichnen uns als Start-up, weil wir ein neues Unternehmen sind, gegründet im November 2014. Wir sind aber ein wenig atypisch, weil wir nicht auf der grünen Wiese begonnen haben“, sagt Manuela Vogt, Projektleiterin bei 3D Elements, im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Der Hintergrund: Gründer und Geschäftsführer Georg Hofherr ist mit seiner Agentur P8 bereits seit 1999 unternehmerisch tätig. Neben dem Schwerpunkt strategische Kommunikation ist er „immer auf der Suche nach einem interessanten Projekt“, das er diesmal im weitläufigen Bereich 3D-Fotografie und -Druck gefunden hat.

Im Zentrum der Produktidee steht ein mobiles 3D-Studio, das in der ersten Version mit 111 Kameras ausgestattet ist. Nach der Aufnahme, bei der etwa mit Hilfe von vier Projektoren ein Lichtgitter über die in der Mitte stehenden Person gelegt wird, gehen die Daten komprimiert an eine Grafikstation, wo sie für den Druck im 3D-Printer aufbereitet werden. Zur Verwendung gelangt ein Polymergips, der mittels Industriekleber in Form gebracht wird. Nach acht bis zehn Stunden Druckzeit wird die Figur von überflüssigem Material gereinigt. Die Ausdrucke werden zudem gewachst, um  die Haptik zu verfeinern. Als Ergebnis des aufwändigen Prozederes erhält der Kunde einen „Duwidu“, eine Figur des Abgelichteten in Größen zwischen zehn („Small“) bis maximal 21 Zentimeter („XL“).

Die Grundlagen für diese Lösung wurden laut Manuela Vogt von einem Partner in Wien entwickelt und in Innsbruck zur Marktreife gebracht. „Wir arbeiten mit Experten zusammen, wie zum Beispiel von der Universität Innsbruck, dem Management Center Innsbruck und AIT in Wien.“ Außerdem besteht eine Kooperation mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft.

Von November 2014 bis zum Jänner dieses Jahres haben die Verantwortlichen das System auf Herz und Nieren getestet. Während dieser Zeit sind rund 1.000 Bestellungen eingelangt. „Einer unserer Stärken ist, dass wir von Anfang an ein rundes Konzept entwickelt haben, wo Aspekte wie Zielgruppenanalyse oder Positionierung sehr genau ausgearbeitet sind“, so Vogt. Damit vermeidet 3D Elements das Schicksal vieler Startup-Unternehmen, die zwar im Besitz eines aussichtsreichen Produktes sind, aber verabsäumen, ausreichend Ressourcen in den Vertrieb und das Marketing zu stecken. Die Zielgruppen von „Duwidu“ sind auf Endkundenseite vor allem Familien und Pärchen. Das Unternehmen fährt daneben auch eine B2B-Schiene, mit der vor allem der gehobene Fotohandel angesprochen werden soll – die Kosten für das Basismodell liegen bei rund 40.000 Euro. Neben dem Fachhandel kommen laut Vogt Eventagenturen oder Erlebnisparks in Frage, die das Angebot unter eigener Marke oder als Franchise-Modell vertreiben können.

Den ersten großen Auftritt hat 3D Eements mit seinem mobilen Fotostudio bei der diesjährigen CeBIT in Hannover hingelegt, die für das Innsbrucker Unternehmen laut Projektleiterin Manuela Vogt sehr erfolgreich abgelaufen ist: „Uns war es vor allem wichtig, ein internationales Publikum anzusprechen.“ Derzeit werden die Anfragen, die bei der Messe eingelangt sind, abgearbeitet.

Das Nachfolgemodell, bei dem unter anderem die Anzahl der Kameras erhöht und die Positionen der Geräte weiter optimiert werden sollen, wird voraussichtlich Mitte 2015 herauskommen. (wf)


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