„E-Commerce wird fast jedes Unternehmen betreffen“

WIKA ist Weltmarktführer in der Druck- und Temperaturmesstechnik. Auf Basis von hochwertigen Messtechnik-Komponenten werden umfassende Lösungen entwickelt und in die Geschäftsprozesse der Kunden integriert. [...]

Was zeichnet aus Ihrer Sicht den IKT-Standort Oberösterreich gegenüber anderen heimischen Regionen aus?
Peter Wahl:
Oberösterreich ist durch eine sehr starke Dynamik und wirtschaftliche Stabilität gekennzeichnet. Betriebe unterschiedlichster Unternehmensgrößen von KMU bis große Mittelständler verschiedenster Branchen sind im Wirtschaftsraum Oberösterreich vertreten. Allesamt ausgezeichnet durch hohe Innovationskraft und den Vorteil der zentralen Lage in Österreich, sind sie ein wichtiges nationales Bindeglied zwischen West und Ost, haben aber auch die strategische Nähe zu angrenzenden internationalen Beschaffungs- und Absatzmärkten rund um das Bundesgebiet. Die perfekte geografische Lage und die gut ausgebaute Infrastruktur – etwa Verkehrsanbindung – verschaffen Oberösterreich zusätzlich Vorteile gegenüber anderen heimischen Regionen

Wie zufrieden sind Sie mit den Rahmenbedingungen (politisch, wirtschaftlich, sozial…) in Oberösterreich? Wo sind Ihrer Meinung nach die größten Hemmschuhe? Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie?
Die Politik ist gefordert, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen permanent zu optimieren. Optimierungen reichen von steuerlichen Entlastungen der Unternehmen bis zu Investitionen in Bereiche, die sich positiv auf die Konjunktur und die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich auswirken.
Einerseits sind Maßnahmen zu treffen, die die Gefahr der Abwanderung der Betriebe in kostenschonendere Länder verhindern, andererseits sollte der Import von Kapital und die Investitionsfreude ausländischer Investoren beachtet werden. Nur die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Bundeslands Oberösterreich sichert langfristig den Erhalt der Arbeit und die Attraktivität als Wirtschaftsstandort.

Wie zufrieden sind Sie mit der Geschäftsentwicklung in den letzten zwölf Monaten im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren?
Trotz der anhaltend herausfordernden Konjunkturlage und dem damit verbundenen Rückgang der Investitionsbereitschaft der Unternehmen, konnten wir uns weiterhin solide entwickeln. Obwohl der Geschäftsverlauf leicht hinter den ursprünglichen Erwartungen blieb. Wir nutzen die Zeit der geringeren Nachfrage für die Entwicklung neuer Produkte und die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter und somit unseres Unternehmens. Mit Investitionen in Aus- und Weiterbildung stärken wir unsere Position als kompetenter Lösungsanbieter für KMU und Mittelstand – nicht nur im Wirtschaftraum Oberösterreich.

Bitte beschreiben Sie ein oder mehrere Highlights aus den letzten 24 Monaten (z.B. Produktentwicklung, Projekte, Kundengewinnung…).
In den letzten 24 Monaten konnten wir eine Reihe Neuerungen umsetzen, die unseren Kunden einen deutlichen Wettbewerbsvorteil bringen. Von der standardisierten Anbindung eines Onlineshops, um MultiChannel-Strategien umzusetzen, bis zum Template2Go für KMU reicht die Realisierung von innovativen Ideen und deren Umsetzung in Standardprodukte.
Das Thema E-Commerce wird mittelfristig nahezu jedes Unternehmen betreffen. Viele Unternehmen arbeiten heute schon an Strategien und deren Umsetzung. Die Kunst, Bewährtes mit Zukunftsweisendem zu verbinden, war Ansporn und Zielsetzung zugleich. Als IT-Systemhaus und Lieferant für leistungsfähiges ERP haben wir die Integration des modernen Onlineshops MaaS AX mit unserer ERP-Lösung Dynamics AX geschaffen. Sämtliche Dynamics-AX-Kunden können nun einfach und kostengünstig ihre MultiChannel-Strategien verwirklichen, ohne selbst zeitraubende Forschungen zu betreiben.
Eine weitere Herausforderung haben wir initiativ angenommen. Auch ein KMU, oder gerade ein KMU, braucht leistungsfähige Produkte. Einerseits der Anspruch breiter und tiefer Funktionalität, andererseits ein Kostenkorsett, das zeitraubende Forschung und lange Implementierungszyklen nicht zulässt. Mit unseren Templates2go schaffen wir diese Brücke. Ein Setup aus Wissen und Praxis ermöglicht es nun, rasch loszulegen! Installation – Schulung – Datenaufbau und Go Live. Geringe Kosten und kurzfristiger produktiver Einsatz unserer Lösungen verschaffen den KMU Zutritt zu anspruchsvollen Lösungen.
Die Aufnahme neuer Produkte etwa aus dem Bereich DMS und deren Integration in die zentrale ERP-Plattform sind weitere Maßnahmen, mit denen wir unsere bestehenden und zukünftigen Kunden begeistern werden.

Wie zufrieden sind Sie mit der Ausbildungsqualität oberösterreichischer Einrichtungen wie FH und TU?
Die Ausbildung der oberösterreichischen Einrichtungen ist von hoher Qualität und praxisorientiert. Schon während des Studiums arbeiten die Studierenden an konkreten Projekten. Die verstärkte, anwendungs­orientierte Zusammenarbeit mit der Wirtschaft rundet die hochqualifizierte Ausbildung ab. Wir sehen darin eine bewährte Basis für die nachfolgende Entwicklung der Studentinnen und Studenten.

Wie stark leiden Sie unter dem Phänomen Facharbeitermangel und welche Gegenmaßnahmen ergreifen Sie?
Der Facharbeitermangel begleitet unsere Branche schon seit einigen Jahren. Es wird immer schwieriger, geeignete Mitarbeiter zu finden. In unserer Branche brauchen wir teils tiefes Knowhow und langjährige Erfahrung – die Kunden erwarten das und die Verantwortung, mit der wir unsere Kunden betreuen, verlangt neben dem sozialen Anspruch ein hohes Maß an Qualität, Weitblick und bewährter Verwurzelung in der Praxis. Wir setzen daher auf Mitarbeiterbindung, um der Abwanderung beziehungsweise Abwerbung durch andere Unternehmen vorzubeugen. Zusätzlich investieren wir verstärkt in die Rekrutierung, Entwicklung und in die Work-Life-Balance der Mitarbeiter.


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