Trotz steigender Akzeptanz bleibt für Staaten noch viel zu tun. [...]
Fast die Hälfte der EU-Bürger (46 Prozent) gehen mittlerweile online, um einen Arbeitsplatz zu suchen, die öffentliche Bibliothek zu nutzen, ihre Steuererklärung abzugeben oder andere elektronische Behördendienste in Anspruch zu nehmen. Das geht aus der zehnten Vergleichsstudie der EU-Kommission zur Akzeptanz von E-Government hervor. 80 Prozent der rund 28.000 befragten Onliner in 32 Ländern gaben demnach an, dass sie durch die Inanspruchnahme elektronischer Behördendienste Zeit sparen. 76 Prozent lobten die damit verknüpfte Flexibilität, für 62 Prozent geht damit auch eine Kostenersparnis einher. Die am meisten genutzten und damit beliebtesten einschlägigen Dienstleistungen waren Einkommenssteuerklärungen, Adressummeldungen und das Einschreiben an Hochschulen beziehungsweise das Bewerben für Stipendien mit Beteiligungsquoten. Allerdings ist die Zufriedenheit der Nutzer mit dem Online-Banking größer als mit den online angebotenen öffentlichen Diensten.
Obwohl es im Gegensatz zu den bisherigen Benchmarks keine europäische Gesamtreihung mehr gibt, behält Österreich einen Spitzenplatz und zählt bei Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der „E-Government-Lebenslagen“ zu den am besten aufgestellten Ländern Europas. Gleichzeitig wird bestätigt, dass Österreich mit geringen Investitionskosten ein hohes Niveau erreicht hat. In der Lebenslage „Grenzüberschreitende Unternehmensgründung“ liegt Österreich weit über dem EU-Schnitt, beim Kriterium „Transparenz“ ist Österreich den Angaben zufolge deutlich über dem europäischen Durchschnitt platziert. Die Einbeziehung der so genannten „Schlüsseltechnologien“ (z.B. Integration der Handy-Signatur/Bürgerkarte) ist in Österreich weit fortgeschritten. Nachholbedarf besteht jedoch noch beim Kriterium „Grenzüberschreitendes Studieren“.
„Dies sind vielversprechende Trends. Dass die Nutzer mit dem Online-Banking zufriedener sind als mit den elektronischen Behördendiensten zeigt allerdings, dass öffentliche Verwaltungen bei der Entwicklung dieser Dienste noch stärker auf die Bedürfnisse der Nutzer eingehen müssen. Und wir müssen mehr tun, damit elektronische Behördendienste grenzüberschreitend funktionieren“, so EU-Kommissarin Neelie Kroes. (cb)
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