Bei einer zunehmenden Umsetzung von E-Government-Lösungen würden sich bis 2017 in Österreich rund 250 Millionen Euro einsparen lassen. Experten erläuterten auf einer Konferenz in Graz, wie es funktionieren könnte. [...]
In der steirischen Landeshaupstadt ging kürzlich die zehnte E-Government-Konferenz über die Bühne, die von der Arbeitsgemeinschaft für Datenverarbeitung (ADV) organisiert wurde. Unter dem Motto »Sparpaket für Österreich – Beiträge des E-Government« präsentierten heimische Experten aus Verwaltung und Wirtschaft die neuesten IKT-Trends. Dabei standen Themen von Social Media und Apps über Online-Services für Bürger und Open Government Data bis hin zur Dualen Zustellung auf der Tagesordnung. Während der zweitägigen Konferenz wurden in insgesamt 28 Fachvorträgen und drei Workshops Anwendungskonzepte und Produkte vorgestellt sowie deren Einsatzmöglichkeiten diskutiert. »Mit weit über 250 Teilnehmern zählt die E-Government-Konferenz zu den bestbesuchten Konferenzen in diesem Bereich«, sagt Joachim Seidler, Generalsekretär der ADV.
Roland Ledinger, Leiter der IKT-Strategie des Bundes im Bundeskanzleramt, und Gerhard Popp, Leiter der IT-Sektion des Bundesministeriums für Finanzen, präsentierten die wichtigsten Eckpunkte des neuen Konsolidierungspaketes. Mit dem IKT-Konsolidierungsgesetz wurde laut Ledinger ein wichtiger Schritt zur effizienten Nutzung von IKT-Services geschaffen. Die Zielvorgabe ist durch Effizienzsteigerung Einsparungen zu erzielen. »Hier gilt es vor allem die Standardisierung und Konsolidierung voranzutreiben. Im Zuge von Sparbudgets ist die Effizienzsteigerung durch Konsolidierung von IKT-Services ein Gebot der Stunde. Das soll auch dazu führen, dass ein Spielraum für innovative Lösungen geschaffen wird«, sagte Popp. Das Bundesministerium für Finanzen habe bereits erfolgreich implementierte Standardisierungen im Bereich Haushalts- und Rechnungswesen sowie im Bereich Zahlungsverkehr des Bundes vorgestellt. Weitere Zielbereiche des mit 25. April 2012 in Kraft getretenen IKT-Konsolidierungsgesetzes (IKT KonG) umfassen dabei u.a. die Themen IT-Büroarbeitsplatz der Bundesverwaltung, Duale Zustellung, elektronische Signaturen oder ELAK (Elektronischer Akt). »Es liegt nun an allen Beteiligten aus dem Gesetz das Optimum zu schöpfen und im Sinne der IKT-Entwicklung in der Bundesverwaltung zu agieren«, so Ledinger. Als Zielvorgabe gilt es, durch Effizienzsteigerung Einsparungen zu erzielen. »Wenn jedes Ministerium seine eigene duale Zustellung organisiert, ist das aufwendiger als ein implementiertes System für alle Stellen«, so Ledinger weiter. Dabei gehe es u.a. um das Kostenmanagement für Software-Lizenzen. Zentralisiertes Service spiele u.a. bei den Betriebskosten eine Rolle. Diese Lösungen und Erfahrung von Ministerien und nachgeordneten Dienststellen ließen sich auch für Länder und Gemeinden nutzen. Bei einer zunehmenden Umsetzung von E-Government-Lösungen würden sich bis 2017 in Österreich rund 250 Millionen Euro einsparen lassen. In der Gastgeberstadt Graz ist man übrigens bereits relativ weit: Über das Open Government Data Portal der Stadt stehen seit kurzem allen Bürgern Daten der Grazer Stadtverwaltung zur freien Nutzung, Weiterverarbeitung und -verwendung zur Verfügung, so Friedrich Steinbrucker, Geschäftsführer der Informationstechnik Graz (ITG). (cb)
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