Fabasoft, einer der größten heimischen Softwarehersteller, und für seine Cloud-Angebote nicht nur in Österreich vielfach ausgezeichnet, ließ bei der Vorstellung des neuen Produktes Fabasoft Cloud mit einer interessanten Aussage aufhorchen: "Cloud Computing ist die letzte Chance für Europa, eine starke IKT-Industrie aufzubauen. [...]
Versorgungssicherheit und mehr Unabhängigkeit vor allem von den USA sind die wichtigsten Gründe für eine starke europäische IKT-Branche und angesichts des Spionageskandals rund um den US-Geheimdienst NSA wird diese Notwendigkeit besonders deutlich. Der jährliche Schaden durch Wirtschaftsspionage, laut Insidern das erklärte Ziel von Geheimdiensten, wird alleine für deutsche Unternehmen auf über 50 Milliarden Euro geschätzt. Gefragt sind daher europäische Cloud-Lösungen, die in Europa entwickelt wurden und auch ausschließlich in europäischen Rechenzentren betrieben werden.
Auch in Österreich setzen bereits knapp die Hälfte aller Unternehmen Cloud-Services ein, wie eine von der COMPUTERWELT durchgeführte Umfrage zeigt. Die Cloud ist gelebte Realität und für viele Unternehmen sind Services aus der Wolke eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Das zeigt sich schön am Beispiel Dropbox, das trotz Sicherheitsbedenken von fast einem Drittel der österreichischen Unternehmen verwendet wird. Der Bedarf an B2B-Filesharing ist enorm. Wenn die Anwendung dann noch dazu in Österreich entwickelt wurde und in einem österreichischen Rechenzentrum betrieben wird, umso besser.
Doch Cloud ist weit mehr, als nur eine neue Art IT-Services bereitzustellen: Es geht um die Zukunft der IT-Branche in Europa, es geht darum, in einer so wichtigen Branche, die als Querschnittsbranche auch für alle anderen Industrien eine entscheidende Rolle spielt, eine gewisse Eigenständigkeit zu wahren und nicht zu sehr von den USA abhängig zu sein. (oli)
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