Editorial: Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an

Eigentlich braucht sich niemand zu wundern, dass es derartig viel Cyberkriminalität gibt. Das Wunder ist eigentlich, dass es nicht noch mehr ist. [...]

Oliver Weiss, Chefredakteuer der COMPUTERWELT (c) Wolfgang Franz
Oliver Weiss, Chefredakteuer der COMPUTERWELT (c) Wolfgang Franz

Denn wie sich anlässlich des Welt Passwort Tages am 5. Mai gezeigt hat, scheitert IT-Security schon an den grundlegendsten Dingen wie zum Beispiel dem vernünftigen Umgang mit Passwörtern. Die global beliebtesten Passwörter lauten „123456“, „password“ und „123456789“. Diese und ähnliche Passwörter haben eine Gemeinsamkeit: Sie lassen sich in weniger als einer Sekunde knacken. Und wie immer fängt der Fisch am Kopf zu stinken an: Selbst Führungskräfte und Firmeninhaber neigen dazu, solche Passwörter zu verwenden, was die Wahrscheinlichkeit eines groß angelegten Datenverlusts natürlich erheblich erhöht. Das zeigt, dass IT-Security leider noch nicht in allen Köpfen fix verankert ist.

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass 80 Prozent aller Datenschutzverletzungen auf schwache und leicht zu knackende Passwörter zurückzuführen sind. Dazu kommt noch die Verwendung eines einzigen Passworts für mehrere geschäftsbezogene Konten. Damit gefährden User gleich mehrere Bereiche. Außerdem ist die gemeinsame Nutzung von Passwörtern Unternehmensrealität und unvorsichtige Mitarbeiter geben nicht selten ihre Passwörter freiwillig weiter, wenn sie danach gefragt werden. Auch die ausgefeiltesten Security-Maßnahmen und die beste Technik bringen wenig, wenn es schon an der Basis hapert. Der erste Schritt zu mehr Sicherheit ist daher Bildung und Bewusstseinsbildung.


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